21' Gandalf Legt Ne Show Hin Und Der Wald Schlägt Zurück

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Maxis Sicht

Schwer atmend lehnte ich an einer Mauer.
Meine Ausdauer war schon ziemlich am Ende, aber es kamen immer weiter Uruks über die Mauer und durch den durchbruch.
Schließlich hörte ich König Theoden rufen, dass wir uns in die Festung zurück ziehen sollten, doch so leicht kam ich hier nicht weg. Die Mauer war beinahe komplett belagert, einige Uruks schleuderte ich mit ein paar Böen den wall wieder herunter.
Aragorn rief nach Haldir, dass auch er sich mit seinen Truppen zurück ziehen sollte, er nickte und winkte einigen Elben zu. Auch mir und Boromir rief er irgendwas zu, doch was es war, konnte ich nicht ganz ausmachen.
Ich war mittlerweile fast komplett abgeschnitten, hinter mir die Kante, wo es nach unten ging, vor mir eine Horde Uruks.
Super.
Ich wurde also eingekesselt.

Boromirs Stimme hallte in meinem Kopf wieder wie in einem Tunnel, mein Blick glitt zu ihm und er wehrte einige Schläge ab, versuchte sich seinen Weg zu mir zu bahnen, ehe er eine Klinge durch den Bauch gerammt bekam.
Nein.

Der Schock stand auf meinem Gesicht geschrieben, irgendetwas hatte mich gepackt und voller Wut schwang ich ein komplett brennendes Schwert durch die Truppen.
Stück für Stück bahnte ich mir meinen Weg weiter vor, der Uruk, welcher Boromir verletzt hatte, ging zu Boden doch auch der blonde ging in die Knie.
Hinter ihm stand ein weiterer Uruk, mit einer hoch erhobenen Axt in der Hand.
So laut ich konnte schrie ich seinen Namen, langsam blickte er auf und dann warf ich mein Schwert.

Boromir war wie weggetreten, sein Blick ruhte erst auf mir, dann auf den ganzen Toten und schließlich glitt er nach hinten zu dem Ork, welcher ihn beinahe umgebracht hatte.
Er nahm den Griff meines Schwertes in die Hand, zog es aus der Brust des Uruk und drehte sich wieder in meine Richtung.
Aragorn schrie nach uns, ich schlitzte jegliche Kehlen auf, bis ich endlich bei dem Mensch ankam, welcher vor mir auf den Knien saß. Sein Schild lag auf dem Boden neben ihm.

Schon wieder lief alles wie in Zeitlupe ab, ich fiel vor Boromir auf meine eigenen Knie und griff nach seinem Gesicht, ehe ich ihn umarmte und er meine Schultern umgriff.
An seiner Seite lief Blut herunter und ich hörte nichts mehr. Es klingelte laut in meinen Ohren. Boromirs Kopf ruhte schließlich reglos an meinen Schlüsselbeinen und er atmete nur noch schwach. Vorsichtig strich ich über seine Haare, meine Tränen tropften wie der Regen auf seinen Kopf und ein eine Druckwelle kam plötzlich aus mir heraus, fegte alle Leitern herunter, schleuderte die Uruks weit über das Feld und gegen die Mauern.

„Bitte... Verlass mich nicht!" hauchte ich leise und ließ den Kopf etwas hängen, unsere Wangen berührten sich fast, „Brich die Stücken meines Herzens nicht noch kleiner..."
Ich verlier nicht wieder jemanden. Und besonders nicht dieses Mal.
Kurz verzog er das Gesicht.
Fest umklammerte ich ihn, „Ich tu alles... Ich gebe alles.... Irgendjemand... Bitte... Nehmt etwas von mir... irgend etwas.... Es ist mir gleich... Aber bitte... schenkt ihm Leben...."
Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und dennoch hatte ich das Gefühl, als wäre es laut in der Luft erklungen und weit getragen worden.

Plötzlich wurde mir wieder schwummrig, aber nicht vor Erschöpfung, sondern irgendetwas anderes.... War da?
Malu rief nach mir. Doch sie war weit entfernt.
Als würde man mich aussaugen, so fühlte es sich an, so schwand etwas aus mir heraus. Ich zitterte, neben mir kam jemand zum Stehen oder setzte sich, rüttelte an meiner Schulter und ich blickte auf.
Das Feuer der Fackeln loderte hoch, unglaublich hoch. Heftiger Wind fegte übers Land und durch die Festung, der Regen blieb in der Luft stehen.
Und auf der Erde bildete sich Gras. Überall, aus jeder Ritze sprossen einige Grashalme, über die Toten legte sich eine Art Moosfilm und unten vor der Mauer entstand eine Art Graben. Viele Uruks fielen in die Tiefe, andere wurden begraben, die Erde bebte.

„MENSCH MAXI!!"
Erschrocken zuckte ich zusammen und sah Malu ins Gesicht. Sie hatte Blut auf ihrer Stirn und ihren Wangen kleben, ihre Hände waren dreckig und sie sah schwach aus. Mehr als schwach. Um uns herum war kein einziger Uruk, keine Leitern wurden hoch gestemmt. Nur über die Brücke und den durchbruch konnten die Uruks noch in die Festung gelangen.
„Was ist passiert?!" keuchte sie und setzte sich, „Lass mich sehen!"
Sie griff nach Boromirs Schulter und zog ihn etwas zur seite, sodass er mit der Schulter an mir lehnte. Sein Kopf ruhte immer noch an meiner Schulter, seine Augen waren geschlossen.
Malu versuchte unter seinen Mantel (oder so) zu gelangen, ihre Finger mogelten sich irgendwie durch einen Spalt, und gerade wollte ich sie aufhalten, denn hätte sie ihn jetzt heilen wollen, wäre sie vermutlich selber gestorben, weil sie ihre letzte Lebenskraft auf ihn übertragen hätte, doch sie hielt ganz plötzlich inne.
Langsam suchten ihre Augen die meinen, ihre Hand zog sie zurück, „Da... Da ist.. Nichts..."
Verwirrt zog ich die Stirn kraus.

Aus dem Auenland, über Bruchtal bis nach Gondor und noch weiter! (HdR FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt