Kapitel 15

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Wir erreichten nochmal gerade so den Bus und fuhren dann zurück. Niemand gesellte sich zu uns, was ich eigentlich echt toll fand. Kichernd blätterten wir in den Heften und lästerten darüber, wie hässlich doch manche Frisuren aussahen. Unser Bus hielt quietschend an und wir sprangen hastig raus und rannten hoch zum Internat. Daniel, Joseph und Steve warteten schon auf ihre Begleitugen und ich ging mir etwas Abstand hinter ihnen her. Wieso war Thomas nicht hier? Plötzlich legte jemand seinen Arm auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. "Sohorry.", schnaufte Thomas und ich sah ihn verwirrt an. Von wo kam der denn jetzt? "Ich komme vom Musiksaal. Bin gesprintet.", erklärte er und grinste verlegen. Unauffällig wollte er einen Blick in meine Tasche werfen, doch ich hielt sie zu. "Ach komm schon!", lachte er und piekste mich in die Seite. "Hey hör auf!", lachte ich und schlug seine Hand weg. "Wir gehen morgen wieder laufen, wenn deine Kondition so im Arsch ist!", beschloss ich und er seufzte auf. "Morgen um zehn am Tor.", entschied ich und betrat das Schulhaus, er blieb verdattert draußen stehen.

Auf unserem Zimmer probierten wir dann die Frisuren aus und stellten zufrieden fest, das es bei jeder von uns gut aussah. "Make-Up!", schrie ich und fing an die anderen zu schminken. Linda wollte vor dem Mascara fliehen, doch die anderen hielten sie fest und ich konnte sie weiter schminken. Zuletzt war ich dran und da tobten sich meine drei Freundinnen an mir aus. "Halt still.", nuschelte Jessi, die mir gerade das Gesicht puderte. Linda und Kelly arbeiteten solange an meinen Haaren, denn sie hatten beschlossen sie mir hoch zu stecken und Haarnadeln mit Edelsteinen hinein zu stecken. Als ich mich am Schluss ansah war ich wirklich erstaunt, was sie aus mir herausgeholt hatten. "Wow. Das sieht klasse aus, Mädels!", kreischte ich entzückt auf und zückte mein Handy. Sofort machten wir Selfies und ich stellte eins, als Hintergrundbild, ein. "Schickst du es uns?", wollte Linda wissen und ich nickte, dann viel mir ein, dass ich ihre Nummern noch gar nicht hatte. Sie diktierten mir ihre Nummern und dann schickte ich sie ihnen sofort in Whatsapp. "Wann gehst du mit Thomas joggen?", wollte Jessi, mit wackelnden Augenbrauen wissen. Ich lachte auf und grinste verwegen. "Was tun wir noch?", fragte ich gelangweilt und starrte gegen die Wand. "Wir könnten mal aufräumen...", meinte Linda und sah sich in unserem verwüsteten Zimmer um. Überall lagen Klamotten, Schuhe, Bürsten und Make-Up rum. Ouh ja, da hatte sie recht. Wir machten Musik an und räumten dabei auf. Tanzend sprangen wir durchs Zimmer und sortierten alles. "So call me maybe!", riefen wir im Chor und sprangen auf unseren Betten herum. Irgendwann artete das Tanzen in verrücktes herumgespringe aus und das wurde dann zu einer Kissenschlacht. Jemand drückte mir lachend ein Kissen auf's Gesicht und erst als ich fast keine Luft mehr bekam hörte meine Freundin damit auf. "Ouh scheiße!", kreischte ich, als ich das Kissen sah. Der einst weiße Kissenbezug war jetzt mit meinem Make-Up verschönert. "F*ck!", lachte Kelly und warf mir meine Abschminksachen zu, mit denen wir uns alle abschminkten. Erschöpft legten wir uns auf den Boden und kuschelten uns aneinander. "Könnt ihr gut tanzen?", wollte ich leise wissen und sie bejaten. "Du?" Verlegen räusperte ich mich und verneinte. "Und dann tanzt du mit Thomas?", kreischte Kelly lachend los und ich sah verwirrt in die Runde. Linda erklärte:"Er ist der beste Tänzer der Schule." Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken daran mit ihm vor der gesamten Schule zu tanzen. "Was ist denn los? Du bist ganz grün um die Nase.", stellte Jessi besorgt fest. "Das wird so peinlich...", murmelte ich und machte meine Haare auf, um mir dann gestresst durch die Haare zu fahren. "Was wenn ich das total vergeig?", fragte ich leise und die anderen lachten. Irritiert sah ich sie an und Linda meinte:"Dafür habt ihr gestern aber toll getanzt." Ich wurde leicht rot und dachte daran zurück.

"Hey. Aufstehen, es gibt Abendessen.", drang eine Stimme an mein Ohr undnich schlug meine Augen auf. Über mir stand Jessi, die mich anscheinend auch geweckt hatte. Sie hielt mir ihre Hand hin und zog mich auf meine Beine. Müde schlurfte ich den Gang entlang und gähnte dabei immer wieder. "Du hast geschlafen, wie ein Baby.", lachte meine Freundin und hakte sich bei mir ein. Wir bogen um eine Ecke und traten in unseren Speisesaal ein. Stefanie saß schon am Lehrertisch und Miri saß nur zwei Tische von uns entfernt, hoffentlich verbündeten sich die beiden nicht. Sonst hätte ich ein echt großes Problem. Der kleine Sechstklässler, der mich im Schwimmbad geweckt hatte saß neben einem großen dunkelhäutigen Typen. "Wer ist das?", wollte ich wissen und deutete unauffällig auf den Kerl. Jessi grinste und gab mir mündlich einen schnellen Steckbrief von ihm. Sein Name war Eric, er war 18, schon zweimal oder so durchgefallen und war angeblich extrem schweigsam. "Gefällt er dir etwa?", lachte sie und ich schüttelte dem Kopf. Nein, er gefiel mir nicht. Ich fand ihn einfach nur interessant und er war ganz bestimmt voll cool drauf. Zum Abendessen gab es Braten mit Nudeln und erst als ich das Essen sah wurde mir bewusst wie viel Hunger ich hatte. Mein Bauch grummelte und jede meiner Freundinnen sah mich schockiert an, dann lachten sie los und fingen an zu essen. Nach nur zehn Minuten verlangte ich schon nach Nachschlag. Ja, ich war sehr verfressen. "Bella?", hörte ich Tommys Stimme hinter mir und ich drehte mich um. Was wollte er denn jetzt? Fragend sah ich zu ihm auf und er grinste zu mir runter. "Können wir heute schon laufen gehen?", fragte er mich und ich nickte. "Um acht.", beschloss er und ging zurück zu seinem Tisch. Jessi hatte schon wieder dieses Grinsen auf dem Gesicht, das mir verriet, was sie dachte und sie dachte das es heute Abend wohl noch zwischen uns knistern würde. Schnell aß ich fertig und ging dann mit Kelly hoch. Ich zog mir meine Laufhose, Schuhe und ein Top und eine Weste an, darüber noch eine Jacke und dann konnte ich schon runter zum Tor.

Die Kälte kroch mir unter die Klamotten und ich fing schon leicht zu zittern an. Also fing ich mit Aufwärmübungen an und lief eine Runde um unseren kleinen Schulsee. Eigentlich war es hier recht ruhig und idyllisch. Ich sollte echt Otter hier hin kommen. Hinter mir hörte ich Schritte und gerade als ich mich umdrehte stieß mich jemand in den kleinen See. Das Wasser umhüllte mich eiskalt und ich riss den Mund für eine Sekunde auf. Wasser floss in meinen Mund und ich schloss ihn panisch. Wild rudernd versuchte ich hoch an die Oberfläche zu gelangen, doch ich schaffte es nicht. Die Kälte hatte schon Besitz von meinem Körper ergriffen und mein Sichtfeld wurde langsam schwarz. Wer war das? Und warum hatte mich dieser jemand in den verdammten See geschubst?! Ich verlor das Gefühl für Zeit und dann war ich bewusstlos.

Sorry das ich erst so spät poste :( ich war mit meiner Tante bei ihren Pferden und dann hat sich das raus gezogen. Großes Sorry nochmal ! ♥

Das Internat (Thomas Sangster FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt