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Roxy POV.

''In der letzten Reihe ist noch ein Platz frei Roxy. Setz dich bitte'', sagt meine Klassenlehrerin anschließend an mich gewandt.
Ich tapse langsam und schweigsam zu meinem Platz.
Das Mädchen neben mir lächelt mich strahlend an, sie hat lange Haselnussbraune, wellige Haare.
Sie fallen ihr mit Leichtigkeit über den Rücken, dazu hat sie noch große, runde dunkelbraune Augen.
Sie ist wirklich sehr hübsch.
''Hey ich bin Kenna'', sagt sie strahlend und ich sehe direkt das sie in ihrem Mund ein Lippenbändchen Piercing trägt, so eins das ich auch schon seit Ewigkeiten haben möchte.
''Roxy'', lächle ich genauso strahlend zurück.

Nach dem Unterricht laufen Kenna und ich gemeinsam in die Cafetaria, sie ist fest entschlossen mich ihren Freundinnen vorzustellen.
Es läuft besser für mich, als vorerst gedacht.
Sie erzählt mir das jeder Tisch einer bestimmten Gruppe zugehört: Die Sportler, anscheinend super arrogant und teilen natürlich das übliche Badboy Klischee - keine Überraschung -
die Cheerleader, die - wie kann es auch anders sein - immer im Schritt der Sportler rumtanzen,
die ''Normalen'' wie Kenna und ihre Freunde.
Sie werden respektiert, aber sonst auch nicht groß beachtet und dann sind da noch die Nerds, die immer nur ihre Köpfe in ihre Mathematikbücher stecken und nicht zu vergessen die Looser. Wobei ich mich frage, wer genau entscheidet welche Personen zu den anscheinend ''coolen'' und wer zu den angeblichen ''uncoolen gehört'', einfach nur irre so wie alles hier.
Ich lasse meinen Blick durch die Cafetaria schweifen und suche nach bestimmten grünen Augen. Deans Augen, aber ich kann sie nicht entdecken.

''Also Roxy das sind Aylee und Greer.
Leute das ist Roxy. Sie ist neu hier und wir sitzen in Kunst nebeneinander '', sagt Kenna zu ihnen.
''Hey Roxy, schön dich kennenzulernen'', sagen die beiden gleichzeitig.
Aylee hat wellige, platin blonde Haare die ihr bis zur ihrer Brust hängen und eisblaue Augen.
Greer hingehen hat glatte, kupferfarbige Haare, die ihr bis zur Schulter hängen, Sommersprossen und grünbraune Augen.
''Was hast du für Hauptfächer?'', fragt mich Greer interessiert.
''Psychologie, Gesundheit, Italienisch und Englisch'', antworte ich schüchtern und setze mich zwischen sie und Kenna.
''Das ist ja Super! Dann sind wir ja zusammen in den selben Kursen'', sagt sie freudig.
Ich versuche sie nicht zu kritisch anzusehen.
Es ist lange her das jemand sich für mich interessierte, abgesehen von meinem Bruder und Brooke.
Seit dem ich in meiner alten Schule schlechte Erfahrungen gemacht habe, halte ich mich eher im Hintergrund und habe weniger Freunde, früher  hatte ich viele Freunde, zumindest dachte ich darmals das es meine Freunde sind.
Brooke ist die einzige die immer zu mir gehalten hat, aber das ist eine andere Geschichte.
''Wir haben fast alle Kurse gemeinsam, nur das die beiden sich für Musik anstatt für Kunst entschieden haben was ich immernoch nicht verstehen kann. Wer mag schon Musik?'', Kenna beginnt endlich ihre Pommes, die zertreut auf ihrem Teller liegen mit Ketchup zu Essen.
Ich starre währenddessen zur Tür der Cafetaria, durch die Dean gerade stolziert.
Es ist als würde sein Blick mich magisch anziehen. Ich kann meine Augen einfach nicht von ihm wenden, egal wie sehr ich mich dagegen sträube.
Aber er stolziert nicht alleine, nein ein schlankes Mädchen, überwiegend in Pink gekleidet, krallt sich fest an seinen rechten Arm.
Sie hat lange, wellige schwarze Haare die ihr bis zur Schulter hängen und kleine braune Augen.
Sie ist wahrscheinlich diejenige zu der Dean in jener Nacht abgehauen ist.
Ich bin immernoch sauer das er mich einfach alleine gelassen hat, ohne auch nur ein Wort zu mir zu sagen.
Ihr roter Lippenstift ist verschmiert.
Ich kann eins und eins zusammenzählen was sie wohl die letzten zwanzig Minuten getrieben haben.
Seine Augen durchsuchen den Raum bis sie kurz an meinen kleben bleiben.
Es ist etwa ein bruchteil einer Sekunde das ich denke ich habe ein kleines Lächeln auf seinen Lippen gesehen, aber das ist wahrscheinlich nur Wunschdenken meinerseits.
Er sieht kalt zu mir herüber und setzt sich dann zu seinen Freunden, wie ich schon vermutet habe, den Sportlern.
Ich verdrehe meine Augen und stochere auf meinen bereits kalten Pommes herum.
Wie kann man nur so sein?
''Wer ist das?'', frage ich in die Runde und zeige dabei auf das Mädchen mit den schwarzen Haaren.
Kenna und Greer verziehen genervt ihr Gesicht.
''Das ist Lola. Capitain der Cheerleader und eine richtige Zimtzicke wie sie im Buche steht'', flucht Aylee.
''Sie und ihre Clique aus Plastik, denken sie sind etwas besseres als wir. Aylee hat sich schon ein paar mal mit ihnen angelegt'', antwortet Kenna daraufhin an mich gewandt.
''Dann passt sie ja zu ihm'', schnaube ich verärgert,  die drei sehen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ups.
''Du kennst Dean?'', fragt mich Aylee überrascht.
''Also wenn es nach mir gehen würde, würde ich ihn nichtmal mit dem Arsch anschauen, aber ich wohne wohl oder übel bei ihm, was heißt ich muss ihn leider doch hin und wieder anschauen'', meine ich nur trocken.
Lola sitzt direkt neben ihm und küsst ihn stürmisch.
Es scheint die beiden nicht sonderlich zu interessieren das hier auch noch anderen Menschen waren, Deans Hand liegt dauerhaft auf ihrem Po.
Muss man sowas verstehen? mitten in der Öffentlichkeit? ''Du wohnst bei Dean Rivers? dem aller größten Badboy der ganzen Schule?'', fragt mich Greer mit offenen Mund.
''Leider'', antwortet ich und sehe nochmal abwertend zu ihnen herüber, unsere Blicke treffen kurz aufeinander, jedoch sieht er eine kurze Sekunde später wieder zu Lola die ihn inzwischen am Hals küsst. Wiederlich.
''Meine Eltern sind mit seinen Eltern befreundet und sie sind sozusagen für dieses Jahr, wo ich jetzt hier auf der Schule bin mein Vormund. Das heißt ich bekomme jeden Tag die schwankenden Launen ihres lieben Sohnes zu spüren'', sage ich und beiße in mein Salamiebrötchen das ich mir heute Morgen zubereitet habe, bevor ich mit Dean in die Schule gefahren bin.
''Du tust mir leid'', sagt Kenna und ich nicke dankend.
''Naja heiß sind er und seine Freunde'', sagt Greer kichernd.
''Heiß ja, aber das Wort Liebe ist ihnen definitiv Fremd'', antwortet Kenna bedrückt und sieht zu den Jungs herüber.
''Sie steht schon seit Jahren auf Dean's besten Freund Jaden'', meint Aylee daraufhin.
''Na und? du stehst auf Kendall das ist auch nicht besser'', Kenna.
''Und das Greer auf Eden steht, ist ja wirklich nicht zu übersehen'', sage ich dann und zwinkere ihr zu.
In Gesundheit sitzt er eine Reihe vor mir, deshalb kenne ich ihn schon ein wenig.
Sie wird rot wie eine Tomate.
Ich habe in den letzten Minuten öfters bemerkt das sie und Eden dauerhaft ihre Blicke miteinander tauschen, wir beginnen zu lachen, alle außer Greer.
Kenna erzählt mir das Eden der jüngere Bruder von Jaden ist und die beiden wie Kendall zu den besten Freunden von Dean zählen.
Genau so sehen sie auch aus, denke ich.
Das übliche Klischee an Paradenschweinen.
Einfach nur irre.
''Aber Eden ist nicht so wie die anderen. Wir haben einige Kurse zusammen und machen in Musik zusammen ein Projekt. Er ist wirklich süß und mega lieb, wenn man mit ihm alleine ist', sagt Greer schwämerisch.
''Das stimmt, Eden ist der einzige von ihnen der nicht nur auf das eine aus ist. Pass aber trotzdem auf dich auf Greer'', Aylee.
Eden sieht wirklich so aus als, wenn er Gefühle für Greer hegen würde.
''Wann trefft ihr euch wieder?'', frage ich Greer.
''Am Donnerstag. Ich bin schon so aufgeregt!'', schreit sie leise und wedelte dabei aufgeregt mit ihren Händen.
''Wenn du willst kann ich ja versuchen etwas herauszufinden, also was Eden angeht. Ich kann Dean etwas ausquetschen'', ich will Greer helfen endlich einen Schritt auf Eden zu zu gehen, da sie das so wie es aussah alleine nicht wirklich hinbekommen wird und nebenbei habe ich so einen triftigen Grund um mit Dean zu sprechen, denn irgendetwas in mir will unbedingt mit ihm Sprechen.
''Das wäre lieb'',
Ich sehe kurz zu Eden hinüber, er hat dunkelbraune wellige Haare und braune Augen, so wie sein älterer Bruder Jaden, jedoch sehen sie sich in keinster Weise ähnlich.
''Und Jaden und dieser Kendall? sind sie auch so wie er?'', frage ich und sehe hinüber zu Dean.
Lola lehnt sich inzwischen an seine linke Schulter.
''Kendall spielt mit vielen Mädchen, aber hatte auch schon einige ernsthafte Beziehungen. Bei ihm weiß man einfach nie ob es nur ein Spiel ist oder er doch mehr empfindet'', meint Aylee traurig.
Ich sehe zu ihm, er hat dunkelblonde Haare und blau graue Augen.
Er ist hübsch das muss ich zugeben, aber er ist nicht so hübsch wie Dean.
Warte.
Was rede ich da bitte?
Dean und hübsch? er ist nicht mehr als ein irre arroganter Kotzbrocken.
Kenna holt mich aus meinen Gedanken zurück,
''Und Jaden ist eben so wie Dean. Jede Woche eine andere. Ich weiß nichtmal ob er überhaupt jemals eine Beziehung hatte geschweige den ob er weiß was Liebe überhaupt ist'', seufzt sie.
Sie tut mir leid.
Aber so ist es doch immer oder nicht?
Ist es nicht so mit der Liebe?
Man wird doch eh immer nur enttäuscht und verletzt.
Wozu brauche ich sie überhaupt?
Da bin ich alleine besser dran.
Es sind doch immer die Sportler, die Badboys auf die Mädchen fliegen und zu Füßen liegen.
Hoffentlich werde ich niemals so sein.
Mit Sicherheit nicht.

Demaged HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt