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Roxy POV.

Heute ist endlich Greers Geburtstagsfeier.
Draußen regnet es natürlich - wie sollte es auch anders sein - wie aus Grießkannen.
War ja klar.
Eigentlich hatten wir den Außenbereich schon mit jeglicher Deko bedeckt, eben alles was wir im Schuppen gefunden haben, aber nun muss wohl oder übel doch noch der Indoor Pool dran glauben. Ich verstehe einfach nicht wieso man sich einen Outdoor Pool einbauen lässt, hier in London, wo es eh die meiste Zeit im Jahr über regnet. Am liebsten würde ich jetzt in Florida zusammen mit Brooke an der Beach Lounge sitzen, wir würden uns Cocktails reinziehen und über den irre größten Mist lachen.
Ich vermisse die Hitze einfach.
Ich liege mit Spike auf meinem Himmelbett, in meine Türkise Decke eingehüllt, während er auf meiner Schulter schnarcht.
Er gibt mir wenigstens ein bisschen das Gefühl von Zuhause.
Es ist bereits eine Weile her, seitdem ich hier in London bin.
Wahrscheinlich war es nicht die beste Idee so spontan das Land zu verlassen, aber Mom und Dad wollten es so.
Es war Anfang September, als ich hier ankam und jetzt ist es bereits November.
Außerdem gefällt es mir hier solangsam.
Und leider liegt das nicht nur an Spike und meinen neuen Freunden, sondern auch an Dean.
Ich könnte mich dafür Ohrfeigen.
Ich seufze und starre weiter auf den Fernseher wo eine Folge Prison Break läuft.
Ich werde wahrscheinlich immer ein Serienjunkie sein - egal wie viele Monate ich von Zuhause Weg bin, nichts geht über Serien - abgesehen von Büchern die auch auch irre gerne lese, jedoch habe ich mir abgewöhnt Filme die ursprünglich auf Bücher basieren anzuschauen, weil mich das einfach immer zu sehr enttäuscht.
Mein Handy blinkt plötzlich auf:

Notiz:
Leons Geburtstag

Ich schniefe und knalle das Handy in die weichen Türkisen Kissen. Morgen hat er Geburtstag und demnach sind es auch nur noch sechs Wochen bis Brooke mich besuchen wird.
Eigentlich wollte ich seinen Geburtstag schon lange aus meinem Kalender löschen.
Leon ist ein Teil meiner Vergangenheit, einer der Schatten die ich hier zu vergessen versuche. Ich denke nicht lange nach und Klicke auf >>Löschen<< aber wieder wenige Sekunden später erhellt sich mein Handy.
Ein Anruf von Kenna.
''Hey, ich wollte mir in Lindeys Salon noch die Haare machen und vielleicht noch die Nägel bevor wir zu Greers Geburtstagsfeier auftauchen, kannst du bitte mitkommen? Aylee ist mit Kendall verabredet und Greer bereit den letzten Schliff für ihre Feier heute Abend vor'', schmollt sie am Telefon.
Ich sehe auf die Uhr.
Es ist bereits nach 16 Uhr und die Feier würde um 21 Uhr beginnen.
''Na gut, holst du mich ab?'', frage ich sie und streichle dabei Spikes Bauch.
Mich verwirrt es das Kendall und Aylee sich treffen, auch wenn ich ihn mittlerweile irgendwie mag, aber es ist schon merkwürdig, seit dem ich hier bin vermischt sich Deans und meine Freundesgruppe.
Am Ende gibt es hier nur noch lauter Pärchen. Urgh.
''Klar, bin in zwanzig Minuten bei dir'', und somit legt sie auf.

''Denise? ich würde mit Kenna in Lindeys Salon gehen, kannst du dich vielleicht solange um Spike kümmern?'', Denise hat noch Frei, weil sie den Tod ihrer Mutter nur schwer verkraften kann, wie ich in den letzten Wochen bemerkt habe, seit denen sie und Jakob wieder da sind. ''Klar das mach ich, aber sagmal ist nicht heute diese Geburtstagsfeier? bei deiner Freundin Greer?'', fragt sie mich freundlich. Sie liegt auf der Cremefarbenencouch, Spike springt hinauf und kuschelt sich in die weiche Baumwolldecke und legt sich an ihre Hüfte.
''Ja, deshalb wollte ich dich noch fragen ob Spike dann vielleicht bei euch schlafen darf. Er ist nicht so gerne alleine... nachts'', frage ich zögerlich.
''Ach das ist kein Problem, ich finde noch ein Plätzchen für ihn in unserem großen Bett'', meint sie lächelnd.
''Sagmal geht Dean nicht auch auf diese Party?'', fragt sie Augenblicke später.
''Ja, mit Jaden, Eden und Kendall'',
sie schnieft daraufhin nur laut.
Ich würde gerne fragen wieso sie so schnieft, ich würde gerne wissen, was mit Dean los ist und was sein Problem ist, aber ich kann es einfach nicht. Die Worte kommen nicht heraus.
''Nadann wünsche ich euch einen schönen Abend'', sagt sie zwinkernd so, als ob davor nichts gewesen wäre. ''Danke. Ich euch auch'', sage ich und verschwinde so schnell ich kann aus der Haustüre.

''Oh ja! Du musst dir die Haare unbedingt rot machen Roxy!'', sagt Kenna aufgeregt, als wir auf den zwei schwarzen Stühlen mit Metallstäben in Lindeys Salon sitzen. Sie hat sich ihre langen braunen Haare mit dunkelblauen Strähnen versüßen lassen.
Es sieht so Atemberaubend aus das ich beschließe mich auch für farbige Strähnen zu entscheiden.
Es wird an der Zeit mein altes ich endlich loszulassen, die Schatten loszulassen und neu zu beginnen.
Außerdem hatte ich mit Zwölf schon das erste mal rote Strähnen.
Ich habe meine Mutter überreden können.
Doch ein Monat später war es rausgewaschen. Diesesmal soll es länger halten.
Vielleicht würde ich sogar mehr als nur rote Strähnen machen lassen.
''Wenn du willst kann ich ab deinem Ohr abwärts die Haare rot machen, dann hast du einen schönen und natürlichen Verlauf, rot in blond!'', sagt die Friseurin erfreut an mich gewand und gleitet mit ihrer rechten Hand durch meine Haare.
Ich zögere nicht lange.
''Tun wirs'', sage ich direkt und entschlossen, natürlich auch mit einem lächeln auf den Lippen. Kenna neben mir gackert daraufhin wie ein verrücktes Huhn und klatscht in die Hände.
''Yeah''.

Vier Stunden später sitze ich mit perfekt gestylten Haaren bei Kenna auf ihrem Bett.
Ich habe bereits mein neu gekauftes dunkelblaues Cocktailkleid an.
Es ist geht mir bis zu den knien und hat dünne Träger.
Es ist mit Spitze und Glitzer bedeckt.
Mein Gesicht habe ich wie immer dezent gehalten. Nur etwas Mascara an meinen Augen und durchsichtigen Lipgloss trage ich auf meinen rosaroten Lippen.
Meine Haare sind geglättet.
Das rot ist ein voller Hingucker.
Ich bin nur noch am Grinsen.
Kenna ist gerade dabei ihre Haare zu Locken.
Die blauen Strähnen passen perfekt zu ihr.
Sie trägt ein dunkelrotes schlichtes Kleid.
Es ist sehr eng anliegend.

''Auf gehts'', schreit sie und hupt mehrmals, als wir endlich in ihrem Jeep sitzen und losfahren wollen. Ich habe mir bei Kenna erlaubt schonmal Vorzutrinken, Tequila den sie noch in ihrem Schrank versteckt hat.
''Oh mein Gott, dass ist mein Lieblingslied!'',
schreie ich als ''Habits von Tove Lo'', plötzlich im Radio ertönt. Ich habe mehrere Lieblingslieder, aber ''Habits'' steht ganz weit vorn auf meiner Liste auch wenn es schon irre alt ist.
Ich stelle das Radio auf die höchste Stufe und singe lauthals mit, mir egal wie blöd ich mich anhöre.
Kenna lacht zuerst laut, dann singt sie ebenfalls in hohen, schrillen Tönen mit.

Demaged HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt