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Roxy POV.
Mein Handy klingelt.
Es ist Brooke.
Ich habe keine Zeit ranzugehen, ich klicke auf den seitlichen Schalter und mein Handy stellt sich auf Stumm.
Ich stehe vor Jadens Haus.
Meine Hände schwitzen.
Was zum Teufel soll ich sagen?
Ich weiß nicht wie lange ich bei Kenna überlegt habe, wie ich anfangen soll. Ich musste mich erstmal beruhigen um ihn nicht eine mit der Bratpfanne überzuziehen.
Ich hab das alles einfach so satt.
Er soll mir verdammt nochmal einfach sagen was los ist.
Mein Handy klingelt wieder.
Ich habe es doch auf Stumm gestellt verdammt.
Es ist wieder Brooke.
Scheiße, denke ich.
Ich schalte es schließlich aus.
Ich muss sie später zurückrufen.

Ich atme einmal tief ein und aus.
Mit zitternden Fingern drücke ich auf die Klingel.
Nichts passiert.
Eine ganze Weile passiert nichts.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, denke ich und werde wieder ein wenig aufbrausend.
Ich denke nicht lange nach und klingel Sturm.
Jetzt ist es mir herzlich egal.
''Ist ja gut ist ja - oh Roxy, was machst du den hier?'', Jaden steht verwundert an der Tür.
Er wirkt auf mich noch ziemlich nüchtern.
''Ich muss unbedingt mit Dean reden. Jetzt'', sage ich scharf.
''Roxy... ich glaub nicht das, dass so eine gute Idee...'', ich höre ihm nicht weiter zu.
Ich drücke mich an ihm vorbei in das Wohnzimmer.
Die Musik ist laut und die Luft im Raum ist ein wenig stickig.
Es riecht stark nach Alkohol.
Und anderen Substanzen.
Ich rümpfe kurz die Nase und laufe dann weiter.
Kendall schläft auf der Couch.
Von Eden und Dean ist keine Spur.
Jaden läuft dicht hinter mir aber sagt nichts.
Besser ist es, denke ich.
Ich höre gelächter aus dem Garten und laufe schnurstracks auf die Terasse zu.
Dort steht er.
Und lacht.
Ahh ich könnte ihn erwürgen.
Weit und breit ist niemand zu sehen.
Er erblickt mich schnell.
''Willst du mir zum Geburtstag gratulieren, Roxy?'', fragt er belustigt.
Ich darf nicht durchdrehen.
''Happy Birthday'', sage ich mit säuerlichen Unterton.
''Aber eigentlich bin ich nicht gekommen um dir zur Gratulieren'', er zieht die Augenbraue hoch. ''Achja? und wieso bist du dann gekommen? ich kann mich nicht erinnern das du auf der Gästeliste stehst'', er grinst wieder.
Wieso hab ich nochmal das Bedürfnis ihm eine zu Scheuern? achja genau deshalb.
Jaden hat sich inzwischen zurückgezogen und uns alleine gelassen. Besser isses.
''Warum zum Teufel hast du Kendall damit beauftragt mich auszuspionieren? und was hat Aylee damit zu tun hm?'', er guckt mich nur an.
''Willst du das wirklich wissen Roxy?'', er sieht mir tief in die Augen.
''Ja verdammt. Ich versteh das alles einfach nicht. In einen Moment bist du das größte Arschloch zu mir, machst mich fertig. In anderen Momenten habe ich aber das Gefühl... ach keine ahnung. Aylee ist meine Freundin. Wenn du was gegen mich hast lass es an mir aus nicht an ihr. Sie mag Kendall wirklich sehr und ich...''. ''Jetzt komm mal wieder runter Prinzessin'', er unterbricht mich und rollt mit seinen grünen Augen.
''Ja okey ich gibs ja zu. Ich habe Kendall gesagt er soll dich im Auge behalten, aber was ist schon dabei?
Was die Sache mit Aylee angeht habe ich überhaupt nichts zu tun. Kendall hat nunmal auch seinen eigenen Kopf und macht eben was er will auch wenn es nicht so geplant war'', flucht er aufeinmal. ''Er ist der ehrlichste von uns allen wenn er von Aylee nichts wollen würde dann hätte er es ihr ins Gesicht gesagt... und dann kam Jaden...'', ''Warte was? Jaden hast du auch auf mich gehetzt?'', ich kann nicht mehr klar denken. Ich kann das alles nicht glauben.
''Als ich gemerkt habe wie gut du und Jaden euch versteht habe ich ihm gesagt das er dich im Auge behalten soll und nicht mehr Kendall. Also wenn Kendall wirklich nichts an Aylee liegen würde, hätte er sie nach dem Spiel der Eagles in ruhe gelassen. Ich wollte das jemand auf dich aufpasst und niemand kann das besser als Jaden''.
''Ist das dein ernst? Seit dem Spiel geht das schon mit Jaden? ist das dein verdammter ernst Dean? wieso tust du mir das an? was hab ich dir getan verdammt und wieso zum Teufel willst du das jemand auf mich aufpasst, ich bin doch kein kleines wehrloses Kind!'',
''Du hast mir nichts getan das ist ja das Problem!'', schreit er aufeinmal.
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.
''Und es muss jemand auf dich aufpassen. Weil ich es nicht kann'', schreit er noch. ''Ich kann es nicht...'', sagt er leise.
Kurze Stille.
Er war zwar das größte Arschloch, und ich will ihn mehr als nur erwürgen, aber etwas in mir will ihn einfach nur umarmen.
Ich hasse dieses kleine etwas jetzt schon.
Dieses kleine etwas sind meine Gefühle für Dean.
''Und wieso willst du das mich jemand beschützt?'', frage ich langsam.
Ich will nicht das er wieder austickt.
''Weil ich dir nicht nahe sein kann. Auch wenn ich es will. Verdammt verstehst du das immernoch nicht? ich habe Gefühle für dich Roxy. Und das schon eine ganze Weile. Aber ich kann diese Gefühle einfach nicht zulassen ich kann es einfach nicht. Deshalb brauchte ich jemanden anderen der auf dich aufpasst. Das dir nichts passiert. Das dich kein anderer Anspricht. Ahhh''.
Ich bin perplext.
Mein Puls schießt in die Höhe.
Er hat Gefühle für mich.
Ich kann nicht atmen.
''Ich habe auch Gefühle für dich'', sage ich langsam.
''Ich weiß Roxy. Ich weiß das. Noch ein weiteres Problem'', er fährt rum und setzt er sich auf die Bank die auf der Terasse steht und hält sich die Hände an den Kopf.
Ich konnte nichts dagegen tun.
Eigentlich müsste ich ihn beschimpfen für das was er getan hat aber ich tue es nicht.
Ich setze mich neben ihn.
Und warte.
Lange.
Plötzlich höre ich ein seufzer.
Er weint.
Dean weint.
''Es tut mir leid wie ich mich verhalten habe. Auch das mit der Torte. Ich wollte nicht so undankbar sein...aber... ich hab mir heute noch heimlich ein Stück genommen'', jetzt lacht er kurz auf. Ich muss auch kurz lachen.
Er wird wieder ernst.
Jetzt schaut er mir direkt in die Augen.
''Vor etwa drei Jahren, an meinem 15 Geburtstag...'', er stockt kurz.
''Ich komme ursprünglich aus Wales.
Meine Mutter, mein Vater und ich sind mit unserem Hund Mailo auf dem Weg nach London gewesen. Um meine Tante zu besuchen. Die Schwester meiner Mutter. Denise.
Auf dem Weg stritten meine Mutter und mein Vater fürchterlich.
Ich war die Nacht davor nicht Nachhause gekommen und sie waren ziemlich sauer.
Es ging alles so schnell... wir sind von der Fahrbahn abgekommen und ich bin im Krankenhaus aufgewacht.
Denise und Jakob waren bei mir.
Ich fragte nach meinen Eltern.
Denise fing an zu weinen und ich wusste das sie es nicht überlebt haben.
Meilo hat überlebt, aber er war schon alt und ist wenige Monate danach verstorben.
Seitdem lebe ich hier, bei meiner Tante.
Und deshalb auch die ganzen Partys.
Die Joints. Das trinken.
Ich hab sie umgebracht.
Die Jungs wissen als einzige davon.
Und die Schule natürlich.
Jaden hat nur bei bei meinem Plan mitgemacht, weil er genau wusste was darmals passiert ist.
Er wollte für mich da sein.
So wie die anderen auch.
Sie haben bemerkt das ich dich mag.
Aber ich kann einfach nicht.
Ich bin Schuld.
Ich will nie wieder jemanden so verlieren'', ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich war nicht in der Lage überhaupt zu sprechen. Das einzige was ich tun konnte, wonach mein Herz sich sehnte, war ihn in den Arm zu nehmen und zu Küssen.
Und genau das tat ich.
Ich nahm seine Hände, drehte seinen Kopf zu mir und küsste ihn.
Ich bemerkte das auch er, jede Emotion die gerade durch seine Adern fließt, in diesen Kuss hineinsteckt, genauso so wie ich.

Demaged HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt