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Roxy POV.

''Auf Greer'', sagen Kenna, Aylee, Jaden, Kendall, Eden und ich gleichzeitig.
Es ist bereits kurz nach 23 Uhr und Dean ist noch immer nicht aufgetaucht.
Die Torte roch himmisch, jedoch stinkt es mittlerweile im ganzen Haus nach Zigaretten und Alkohol was mir den Appetit verdorben hat.
Ich habe viel getrunken und bin ganz benebelt.
''Sollen wir Bier Pong spielen?'', fragt Jaden und sieht mich an.
''Ich mag kein Bier, aber Vodka nehme ich gerne'', sage ich beschwipst.
''Das klingt nach spaß'', sagt Kenna und richtet schonmal die roten Pappbecher.
''Okey Roxy, Eden und Kenna zu mir. Aylee, Kendall und Greer ihr bleibt auf dieser Seite'', Jaden fischt einen roten kleinen Ball aus einem Schrank.
''Freu dich schonmal darauf zu verlieren'', sagt Greer an Eden gewandt.
''Wir werden ja sehen wer hier verliert, Schätzchen'', giftet er belustigt zurück.
Sie sieht ihn Siegessicher an.
''Wir machen euch fertig'', kommt es nun von mir, wobei da eher der Alkohol aus mir spricht.
Jaden legt den Arm um mich und Kenna.
''Nadann Ladys first'', meint er und Kenna nickt mir zu.
''Nadann los'', sage ich und nehme den kleinen roten Ball in die Hand.
Er trifft genau in den mittleren der sechs Pappbecher.
Besser könnte es nicht laufen.

''Willst du ein Schluck Wasser'', fragt mich Jaden als ich eine dreiviertelstunde später, draußen auf einem Liegestuhl liege und die strahlenden, funkelnden Sterne anstarre.
Die Sterne sind hier so viel schöner als in Florida.
Er hält eine kleine Wasserflasche in den Händen. Ich schnappe sie direkt.
Meine Kehle ist Staubtrocken.
''Ist Dean noch immer nicht da?'', frage ich nachdem ich fast die ganze Flasche in einem Zug geleert habe.
Ich bin dankbar das Jaden heute für mich da ist. Ich habe ihn mittlerweile sehr gern, als guten Freund.
''Er ist gerade gekommen und ist Stockbesoffen'', er verdreht die Augen.
Mein Herz pulsiert als Jaden erwähnt das er endlich da ist.
''Das ist nichts neues'', meine ich dann knapp.
Ich darf mir nicht anmerken lassen, was Dean mit mir anstellt.
''Ja aber es ist etwas mit ihm passiert. Er benimmt sich merkwürdig. Ach Egal. Soll ich dich heimfahren?'', fragt er mich und krazt sich am Hinterkopf.
Er ist der einer der wenigen Nüchternen auf der Party.
Er benimmt sich merkwürdig.
Wegen mir? Nein bestimmt nicht.
''Nein danke ich will noch ein bisschen tanzen'', sage ich zögerlich und stehe etwas zu schnell auf. Mir wird kurz schwarz vor den Augen.
''Sicher?'', er hält mich fest damit ich nicht falle.
''Ja, ich geh aufs Klo danke für das Wasser'', ich umarme ihn kurz dankend, was ihn überrascht, aber er erwidert es.

Als ich auf der Toilette bin und mich im Spiegel anschaue um nochmal meine Haare zu richten, poltert es plötzlich gegen die Tür.
Der kann warten denke ich und will mir bereits meinen Lipgloss auf die Lippen schmieren, als es wieder stark gegen die dunkelbraune Holztüre poltert.
''Schon gut, schon gut! Ich mach ja schon auf. Meine Güte'', ich ziehe die Türe genervt auf.
Wer zum Teufel ist das bitte?
''Dean?'', frage ich überrascht als ich ihn vor mir erblicke.
Er trägt eine verwaschene dunkelblaue Jeans und ein schwarzes T-shirt das seine Muskeln betont.
Er sieht gut aus. Mehr als das.
Aber das tut er immer.
Seine grünen Augen starren mich undefinierbar an. Ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper.
Sein Blick ist zornig, jedoch habe ich keinen blassen Schimmer wieso.
''Was soll das?'', fragt er lallend.
Er ist komplett betrunken.
Meine Nackenhaare stellen sich apruppt auf. ''Was soll was?'', frage ich ihn.
''Du und Jaden! Ich hab euch gesehen. Was läuft da zwischen euch?'', fragt er mit zugekniffenen Augen.
Zur Hölle was geht jetzt ab?
''Das ist doch wohl nicht dein ernst?! Und auch wenn es so wäre, dann geht dich das einen Scheißdreck an Dean'', fahre ich ihn an.
Was soll das getue Plötzlich?
''Natürlich geht es mich was an! Es geht gerade mich etwas an, versteht du das nicht Roxy?'', er hebt sicht die Hände an den Kopf und läuft hin und her.
Ich verstehe nur Bahnhof.
''Wie meinst du das?'', frage ich leise.
Er bleibt stehen, sieht mich intensiv mit seinen grünen Augen an. Eine Sekunde später landen seine vollem Lippen auf meinen. Hitze durchflutet meinen ganzen Körper.
Wie ein Stromschlag der bis in die Fingerspitzen gleitet. Er schiebt seine Zunge immer wieder in meinen Mund und umschlingt sie mit meiner. Ich schwebe auf Wolken.
Seine Lippen fühlen sich weich an, so wie ich es mir immer vorgestellt habe. Meine Knie werden weich, niemals habe ich gedacht meine Knie könnten so weich werden. Ich erwidere den Kuss. Mit seinen Armen umschlingt Dean meine Hüfte und der Stoff meines Kleides rutscht nach oben. Ich spüre wie sich seine Härte an mich drückt, was mich noch mehr zum beben bringt.
Unsere Zungen tanzen gemeinsam in unseren Mündern. Es ist irre, denke ich. Und ich genieße es in vollen Zügen.
Kurz danach löst er sich schwer atmend von mir. Ich muss mich am Türrahmen festhalten um nicht umzufallen, so gelähmt bin ich. ''Scheiße'', er sieht mich erschrocken an und wenige Augenblicke später, ist er aus dem Bad verschwunden.
Ich bin überfordert. Ich weiß nicht was ich tun soll. Was ist da gerade passiert? Oh mein Gott ich glaube es nicht! Ich muss hier Weg.
Sofort.

Aylee ist die einzige die ich erblicke, als ich nach unten komme, sie rennt schnurstracks auf mich zu.
''Hast du das gesehen?'', fragt sie mich aufgebracht.
''Was gesehen?'', ich komme immernoch nicht darauf klar was eben vor einer Minute passiert ist.
''Dean ist wie eine Furie aus dem Haus gerannt und hat dabei sogar noch eine Lampe zerstört'', ich sehe auf die Glasscheiben die auf dem Boden verteilt liegen. Greer kommt mit einem Besen angelaufen. Sie kann kaum mehr richtig stehen.
''So habe ich ihn noch nie erlebt, weißt du was passiert ist?'', Kendall kommt mit einer Wasserflasche in der Hand auf uns zu.
Ich kann aufkeinenfall sagen, dass es wahrscheinlich daran liegt das wie uns vor wenigen Sekunden noch geküsst haben.
Oh mein Gott, nein niemals.
Ich zucke nur mit den Schultern.
''Ich will Nachhause. Wo ist Jaden? er meinte vorhin er würde mich Nachhause fahren'', frage ich ablenkend und schaue mich um. Ich kann niemanden von den anderen entdecken, auch nicht Kenna oder Eden.
''Ich habe ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen, aber wenn du willst kann ich dich Nachhause fahren'', sagt Kendall freundlich.
''Hast du nicht schon was getrunken?'',
''Nein schon seit Stunden nicht mehr. Aylee kommst du mit?'', fragt er nun auch sie.
Wo zur Hölle ist eigentlich Kenna?
''Ja gehen wir'', sagt sie und schon quetschen wir uns an schwitzenden Menschen bis nach draußen.

Es klingelt.
Schon zum fünften mal geht die Mailbox an.
Kenna ist wie vom Erdboden verschluckt.
Es ist mittlerweile kurz vor zwei, als ich endlich in meinem Bett liege.
Eigentlich war geplant das ich bei Kenna übernachte.
Spike hatte bemerkt das ich gekommen bin und ist zu mir ins Bett geschlichen.
Ich konnte einfach nicht aufhören an diesen Kuss zu denken. Ich will Deans Lippen wieder auf meinen spüren, ich sehne mich nach seinen Lippen. Oh Gott und wie sehr ich mich danach sehne.
Ich kann an nichts anderes mehr denken.
Plötzlich höre ich ein knarren auf den Treppenstufen.
Ich höre kurz darauf ein Fluchen und wenige Sekunden später knallt auch schon die Tür.

Demaged HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt