12 - Nicht hier! Nicht jetzt!

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~Montag~

Hermione wachte vor Ron auf und bereitete für sie beide ein Frühstück.
Auch wenn sie nicht mehr die perfekte Ehefrau war, wusste sie was er erwartete. Und vielleicht weil sie sich etwas schuldig fühlte, tat sie ihm den Gefallen.

Auch wenn ihr Ehemann kaum noch 2 Sätze mit ihr sprach, waren sie nun mal verheiratet.
Auch wenn sie es inzwischen bereute, waren sie verheiratet.
Und auch wenn sie sich von einem anderen Mann befriedigen ließ, waren sie verheiratet.

Die Freude auf Ron's Gesicht zeigte ihr, dass ihr ihre Überraschung geglückt war.
Ihr Schuldbewusstsein flüsterte ihr zu, dass sie das nur machte um Ron in Sicherheit zu wahren, aber sie überhörte es gekonnt.

Nachdem Ron zur Arbeit gegangen war, saß sie allein in ihrem Wohnzimmer und wusste nichts mit sich anzufangen.
Seufzend wanderte sie durch ihre Wohnung.
Sie las, putzte saubere Zimmer, räumte auf und starrte aus dem Fenster.

Genau an diesem Fenster lande kurz darauf eine Eule. Sie trug einen Brief in ihrem Schnabel und verlangte unmissverständlich Einlass.
Hermione konnte sich vorstellen wem dieses herrische Wesen gehörte. Aber ihr war unklar warum er ihr eine Eule schicken sollte.

>Morgen, 20 Uhr.
Rose Street 11<

Mehr stand nicht auf dem Zettel und da die Eule nicht auf eine Antwort gewartet hatte, war es wohl auch keine Frage, sondern eher eine Anweisung.

Sie machte sich direkt auf den Weg in die Stadt. Da sie festgestellt hatte, dass sie keine Kleidung besaß, obwohl ihr Kleiderschrank voll bis oben hin war.
Sie wusste einfach nicht was sie anziehen sollte.

Sie kaufte sich neue Unterwäsche. Eine schwarze Spitzenkorsage und alles was dazu gehörte.
Nur was sie darüber tragen sollte, wusste sie nicht.
Sie wusste ja nicht einmal was sie machen würden. Ob sie mehr machen würden, als alleine zu sein. Oder ob sie ausgehtauglich sein musste.

Da entschied sie sich zu einem mutigen Schritt - sie würde ihn einfach fragen.
Sie hatte in einer der Boutiquen ihre Unterwäsche gewechselt und war auf dem Weg in sein Büro.
Sie wollte nicht nur alles von ihm abhängig machen. Sie musste auch die Initiative ergreifen.
Irgendetwas in ihr, sagte ihr, dass er es zu schätzen wissen würde.

So lief sie zielstrebig in den großen Malfoytower und sah die Dame an der Rezeption hochnäsig an.
„Ich möchte zu Mr. Malfoy.", sagte sie kühl.
„Und wen soll ich ankündigen?", fragte die Rezeptionistin schnippisch zurück.
„Mrs. Granger-Weasley.", Hermione versuchte so selbstsicher zu klingen, wie es ihr möglich war.

Die Frau ging kopfschüttelnd durch eine Tür und kam kurz darauf zurück.
Malfoy folgte ihr grinsend.
„Mrs. Granger.", sagte er immer noch grinsend und bedeutete ihr ihm zu folgen.

Er brachte sie in sein Büro.
Abwartend ließ er sich in seinen Sessel fallen und beobachtete sie still.
Hermione Schritt durch den Raum und sah sich alles ganz genau an, um den Mut für ihre Aktion wiederzufinden.
Irgendwann blieb sie vor ihm stehen und öffnete ihr Kleid. Sie ließ es wortlos zu Boden gleiten und sah ihn an.

Er betrachtete die neue Unterwäsche und musste sich zusammenreißen, sie nicht direkt über den Tisch zu legen.
„Kannst du es nicht abwarten?", fragte er stattdessen kühl.
„Ich wollte dich fragen was ich anziehen soll, oder ob das hier reicht?", sagte sie langsam.
Malfoy legte seine Hände an ihre schmale Taille.
„Ich würde dir empfehlen etwas darüber zu tragen.", sagte er grinsend. Seine Hände zogen sie zu sich heran, bis sie direkt vor seinen Knien stand.
„Geht das etwas genauer?", fragte sie und legte ihre Hände auf seine Schultern.
„Ein Cocktailkleid.", sagte er und erhob sich.

Er hob sie auf seinen Schreibtisch.
„Granger.", knurrte er leise.
„Was?", fragte sie leise und voller Erwartung. Seine Hände waren immer noch an ihrer Taille. Sie gruben sich fast schmerzhaft hinein.
„Das hatte ich so nicht geplant.", murmelte er und küsste sie.
Sie öffnete ihre Schenkel um ihn näher an sich heranzuziehen. Der Kuss war hart und verlangend. Sie konnte spüren, dass er sie genauso wollte wie sie ihn.
Trotzdem unterbrach er den Kuss schwer atmend.
„Nicht hier. Nicht jetzt.", sagte er entschieden und schob sie von seinem Schreibtisch.

Fast ein bisschen enttäuscht zog sie ihr Kleid wieder an und sah ihn nicht wieder an.
Bevor sie einfach verschwand, hielt er sie aber zurück.
„Morgen.", sagte er und zog sie zu sich.
Er sah ihr einfach ins Gesicht und hatte sich wieder unter Kontrolle.
Sein überhebliches Grinsen kam zurück und damit auch der abschätzige Blick.
„Zieh ein grünes Cocktailkleid drüber.", sagte er und dann ließ er sie los.
Als wäre nichts gewesen setzte er sich hinter seinem Schreibtisch und beachtete sie nicht weiter.

Aber immerhin hatte sie erfahren was sie wollte.
So ging sie aus seinem Büro und würdigte sie Frau an der Rezeption keines Blickes.

Sie kaufte sich in einem Laden ein dunkelgrünes Cocktailkleid und noch mehr neue Unterwäsche, da er diese ja nun schon kannte.

Der DealWo Geschichten leben. Entdecke jetzt