Chapter 24

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C H A R L I E
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„Charlie? Könnte ich dich bitte kurz sprechen?Jetzt!", sagt eine mir allzu bekannte Stimme und weckt mich aus meinen Träumen.

Ich schlage die Augen auf und sehe Dad vor mir stehen, mit einem leicht wütenden, verzerrten Gesicht starrt er mich an. Naja, er starrt eher auf Jared, der einen Arm um mich gelegt hat und immer noch friedlich schläft.

Sofort springe ich wie von einer Tarantel gestochen auf.

„Dad, das ist nichts von dem, was du gerade denkst", versuche ich ihn zu beruhigen. Schnell drehe ich mich zu Jared und schlage ihm einige Male leicht auf die Backen. Verschlafen öffnet er seine Augen, sieht sich um und murmelt etwas, ehe mich sein Blick trifft.

Verwirrt sieht er mich an und ich deute so unauffällig wie möglich mit dem Kopf in die Richtung meines Vaters, der übrigens immer noch da steht und jede einzelne Bewegung von uns beobachtet. Sofort springt Jared ebenfalls auf.

Er geht zu ihm hin und reicht ihm die Hand.

„Jared Parker. Freut mich, Sir."

Verwundert nimmt mein Dad seine Hand und schüttelt sie.

„Ähm, ganz meinerseits. Charlett, kommst du bitte?", sagt er leicht verwirrt. Ich werfe ihm einen Killerblick zu, da er meinen ganzen Namen gesagt hat und bekomme nur ein Grinsen von Jared mit. Genervt folge ich meinem Vater.

„Willst du mir das erklären?", fragt er hinter der Tür. „Ehrlich gesagt, nein. Es war nur aus Versehen, dass er hier eingeschlafen ist, Dad da war nichts", beteuere ich. Er seufzt.

„Charlie, bitte pass auf mit den Jungs."

Ich nicke schnell und laufe zurück in das Wohnzimmer, wo Jared wartet.

„Lass uns gleich in die Schule fahren. Ich habe meine Sportsachen noch in der Schule und ich kann auch in den Klamotten von gestern gehen". meint er und ich nicke wortlos.

Schnell renne ich hoch und packe meine Tasche ein. Ich beeile mich, da wir wahrscheinlich sowieso zu spät kommen werden. Ich ziehe mich eilig an und renne runter. Mein Vater verstummt, als er mich sieht und nickt uns zu, bevor ich Jared mit mir rausziehe.

„So so, Charlett also", grinst er und steigt in seinen Wagen ein.

„Nenn mich nicht so Jared, sonst klatscht es", knurre ich.

„Schätzchen, du wirst niemals eine Chance gegen mich haben. Außerdem ist der Name doch schön", grinst er und ich sehe ihn böse an.

„Wehe, du erzählst es irgendwem."

Lachend fährt er los.

Relativ schnell kommen wir an der Schule an und er fährt elegant in die letzte Parklücke zwischen den Wägen der anderen Jungs.

Alle Augen liegen auf uns, als wir aussteigen. Ich werfe Jared einen Killerblick zu, doch er lacht nur und läuft auf seine Gruppe zu. Da ich Liz nicht entdecken kann, gehe ich einfach mit ihm mit. Die Jungs checken mich ab, bevor sie mich begrüßen und ich verdrehe die Augen.

„Fröhlich wie eh und je. Wie lange ist Jared dir auf die Nerven gegangen?", fragt Anthony lachend und ich grinse.

„Gestern schon den ganzen Tag und heute morgen direkt auch noch", gebe ich zurück und strecke Jared die Zunge aus.

„Ey Charlie, Hannah ersticht dich grad mit ihren Blicken", lacht Jared und ich sehe mich nach Hannah um.

Tatsächlich steht sie ein paar Meter weiter mit einem wütenden Gesichtsausdruck von uns entfernt.

„Soll sie doch", sage ich gelangweilt und werfe ihr einen abfälligen Blick zu. Jared schubst mich leicht.

„Sei still, sonst stirbst du", grinst er und sieht mir in die Augen. Es ist verdammt mies, dass er so schöne Augen hat. Langsam kann ich verstehen, warum so viele Mädchen Jared auf dem Gang hinterher schauen. Schlecht sieht er ja nicht aus und manchmal ist er ganz okay. Immerhin habe ich ihm gestern so viel anvertraut,  wie noch keiner anderen Person zuvor.

Jemand räuspert sich und ich lasse schnell meinen Blick von Jared ab. Mason sieht uns grimmig an und ich werfe ihm einen verwirrten Blick zu, während er mich nur unbeeindruckt weiter anstarrt. Was ist denn bitte sein Problem?

„Charlie!", schreit Liz und rennt auf mich zu, um mich in ihre Arme zu schließen. Lachend umarme ich sie zurück und sie stellt sich neben mich.

„Oh mein Gott, ich hab keine Lust auf Schule."

Verärgert dreht sie sich zu Jared um.

„Du! Wo warst du? Ich musste zu Fuß in die Schule", sagt sie und läuft mit erhobenen Finger auf ihn zu. Abwehrend hebt er die Hände und zeigt dann auf mich.

„Ich hab bei Charlie übernachtet."

Alle Blicke liegen nun auf mir und ich sehe betrübt auf den Boden.

„Was glotzt ihr so, ich bin kein Kino", sage ich angepisst und betrachte meine äußerst interessanten Schuhe.

Ich bemerke, wie jemand sich durchdrängt und weggeht, den Klamotten nach zu urteilen wahrscheinlich Mason. Liz sieht geschockt zwischen mir und Jared hin und her.

„Du hast was?", fragt sie nochmal, als ob sie es nicht glauben könne.

„Ich.habe.bei.Charlie.gepennt", wiederholt er nochmal grinsend und betonte dabei jedes einzelne Wort. Ich hebe wütend den Mittelfinger und er macht einen Kussmund.

Immer noch erstarrt sieht Liz mich an, bevor sie mich am Arm packt.

„Wir müssen reden", sagt sie und zieht mich mit sich. Die anderen Jungs klopfen Jared auf die Schulter und lassen Sprüche ab wie 'Gut gemacht' und 'die Runde geht an dich'. Wieso geht die Runde an ihn? Ich habe doch auch schlagfertig gekontert.

Liz zieht mich weiter bis ins Schulgebäude und stellt sich vor mich hin.

„Du! Wieso?", fragt sie geschockt und ich hebe wie Jared vorhin abwehrend die Arme.

„Liz, wir waren gestern zusammen draußen und als er dann bei mir war, sind wir beide eingeschlafen", versuche ich ihr zu erklären. Streit mit Liz wegen dem Vollidioten wollte ich nicht riskieren.

Sie sieht mich prüfend an. „Ihr hattet ein Date?"

„Nein verdammt, er hat mir nur die Stadt gezeigt", antworte ich. Plötzlich lächelt sie und zieht mich in ihre Arne.

„Ich dachte schon, dass du so bist wie die anderen. Dass du nur mit mir befreundet bist, um an ihn ranzukommen", sagt sie etwas verlegen und ich lache. „Niemals!"

Lachend gehen wir Arm in Arm in unser Klassenzimmer, wo wir schon erwartet werden. Vor uns liegt eine Stunde Französisch. Nachdem diese endlos langen 60 Minuten vorbei waren, stehe ich gequält auf und laufe mit Liz Richtung Cafeteria, da für die Oberstufe die zweite Stunde ausfällt.

„Oh man, hast du irgendwas gecheckt von den, was Mr. Knight gesagt hat?", fragt Liz kichernd, als sie sich nach einem Sitzplatz für uns umschaut.

„Nein. Irgendwie kann ich diesen Typen überhaupt nicht ab", antworte ich ehrlich. Lachend gibt sie mir ein High Five und ich grinse.

Mein Blick bleibt an Jared hängen, der gerade aus der Cafeteria läuft. Konzentriert beobachte ich seine Bewegungen und zucke zusammen, als jemand mit seinem Finger auf meinen Rücken tippt.

Bester FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt