Chapter 15

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C H A R L I E
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Ich schlüpfe in meinen Bikini und ziehe ein weißes Strandkleid darüber. Wie oft ist man schon in Santa Barbara?

Ich sehe mich in dem großen, luxuriösen Bad um. Wenn das so weiter geht, werde ich bis zu meinem Tod in dieser Fußballmannschaft spielen.

Zwar verabscheue ich den Coach dafür, dass er mich mit Parker in ein Zimmer gesteckt hat, aber bei so einem Hotel würde ich sogar mit Quasimodos Bruder in ein Zimmer gehen.

„Charlie, mach mal schneller man, die Jungs warten schon", nörgele Jared.

„Halt deinen Mund."

Ob es eine gute Idee ist, als einziges Mädchen unter vierzehn notgeilen Jungs zu sein, wird sich ja später rausstellen.

Ich reiße die Badezimmertür auf und marschiere hoch erhobenen Hauptes aus dem Bad.

„Na los Parker, beweg deinen Arsch. Die Sonne geht ja bis dahin runter", kommentiere ich und laufe aus dem Zimmer.

„West, wenigstens kann ich meinen Arsch noch elegant und nicht wie eine Ente bewegen", meint er und schließt die Tür ab.

Beleidigt trampele ich die Treppen runter in die Lobby, wo die anderen schon warten. Manche ziehen mich mit ihren Blicken regelrecht aus, weshalb ich sie angeekelt ansehe und auf Mason zulaufe, der mich sofort in eine Umarmung schließ.

„Du siehst toll aus", flüstert er, weshalb ich ihn dankbar anlächele.

Nachdem auch der Prinz seinen Hintern in die Lobby bewegt hat, gehen wir orientierungslos los und suchen den Strand.

„Lasst uns einfach den Touristen hinterher laufen", schlägt Mason achselzuckend vor und läuft los.

Schnell eile ich ihm hinterher und gehe mit ihm, bis Anthony anfängt, irgendwelche Pfeifgeräusche zu machen und meinen Namen zu rufen.

Genervt drehe ich mich um und seheihn dumm an.

„Sehe ich aus wie ein Hund oder warum pfeifst du hier rum und kannst nicht wie jeder andere Mensch normal versuchen, meine Aufmerksamkeit zu erlangen?", meine ich und Mason verkneift sich ein Grinsen.

„Naja, wenn du ein Hund bist, dann bist du aber ein ziemlich heißer Hund", sagt er und grinst siegessicher.

„Oh bitte, der war schlechter als das Kondom, dass deine Eltern kurz vor deiner Entstehung benutzt haben. Ich denke nicht, dass du gewollt warst."

Mit einem Ruck drehe ich mich um und hake mich bei Mason ein. Zusammen laufen wir der Menschenmenge nach und kommen tatsächlich nach einer Weile an einem kleinen Pfad an, der direkt zum Strand führt.

Die salzige Luft strömt in meine Lungen und automatisch muss ich lächeln. Sonnenschein und Wärme ist man in England eher nicht gewohnt.

„Na los, auf zum Strand!", ruft Mason und rennt los und die Anderen, die uns gefolgt waren, grölend hinterher. Lachend gehe ich ihnen nach und beim Anblick des Strandes verschlägt es mir die Sprache. Meilenweiter weißer Sand grenzt das hellblaue Meer von uns ab. Es ist nicht mal so überfüllt wie ich gedacht habe und träumerisch lasse ich meinen Blick über das Wasser gleiten.

„Schön, nicht? Der Strand in Monterey kommt aber fast an ihn ran", sagt plötzlich Jared neben mir und ich zucke zusammen. Der hat scheinbar nichts besseres zu tun als mich zu erschrecken, oder?

Genervt zucke ich mit den Schultern und stampfe los, um mich neben die Strandtaschen der Jungs zu legen. Ein bisschen Bräune würde mir mehr als gut tun.

„Freundlich wie eh und je", murmelt Jared neben mir und ich werfe meine Tasche in den Sand. Schnell packe ich mein riesiges graues Handtuch aus und lege es sorgfältig auf den weichen Sand. Seufzend lasse ich mich drauf plumpsen und beobachte die Jungs, die sich gerade ausziehen und zusammen wie kleine Kinder ins Meer rennen. Auch Jared hat sich mittlerweile zu ihnen gesellt und nun sitze ich alleine im Sand, mit einem Ausblick auf ein paar mehr oder weniger abgöttisch gutaussehenden Jungs.

So unauffällig wie möglich ziehe ich mein Kleid aus und zupfe meinen Bikini zurecht. Ich breite mich auf dem Handtuch aus, schließe die Augen und genieße die Wärme, die mich umhüllt.

Nach einer Weile bemerke ich einen Schatten über mir und blicke direkt in Jareds Augen, als ich meine aufschlage.

„Wir sind hier nicht zum schlafen", grinst er und sieht meinen Bikini an. Trotzig verschränke ich die Arme vor meiner Brust, damit er da nicht hinschauen kann.

„Die Jungs wollen, dass du zu uns ins Wasser kommst und den da hast du auch nicht ohne Grund an", sagt er und deutet auf meinen Bikini.

„Und was, wenn ich nicht komm?", frage ich provokant. Er scheint zu überlegen und zieht seine Augenbrauen leicht zusammen. Oh Lord, warum muss er nur so gut aussehen?

„Dann bin ich wohl oder übel dazu gezwungen, dich da hin zu transportieren", meint er schließlich und bringt mich mit dem Argument zum aufstehen.

Von Jared ins Meer getragen zu werden steht eindeutig nicht auf meiner Bucket List und wiederholen wollte ich das ganze mit dem Tragen schon mal gar nicht.

„Geht doch", sagt er lachend und zieht mich mit sich.

Genervt senke ich meine Arme und suche verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit. Die Jungs stehen schon wartend im Wasser und sehen uns belustigt an. Ich sehe zu Jared, der ebenfalls grinsend neben mir her geht.

Misstrauisch runzele ich die Stirn und sehe von ihm zu den Jungs. Ein ungutes Gefühl macht sich in mich breit und ich könnte schwören, dass sie etwas ausgeheckt haben. Kaum ist der Gedanke verzogen, werde ich von Jared in die Arme gezogen und mit einem Ruck auf seine Schultern geworfen. Wütend trommele ich mit meinen Armen auf seinem Rücken rum und versuche, ihm in den Bauch zu kicken.

„Jared Parker, wenn du mich nicht sofort runterlässt, dann...-"

„Dann was?", fragt er provokant.

„Dann mache ich dir dein Leben zur Hölle", zische ich. Er lacht kurz auf und hält meine Beine mit einer Hand fest. „Das tust du sowieso schon."

Bevor ich meine Empörung äußern kann, rennt er los. Sein Schulterblatt rammt sich bei jeder Bewegung in meinen Bauch und ich stöhne genervt auf. Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich in diesem Moment lieber daheim sitzen und mich in mein Bett kuscheln.

„Jared, lass mich runter. Komm schon, bitte. Was hast du vor?", jammere ich, aber er lässt sich nicht beirren.

Was er vor hat, ist nicht besonders schwer zu erraten. Nachdem er das Meer erreicht hat, läuft er noch bis ihm das Wasser zu den Hüften reicht und das Gröhlen der Jungs erfüllt den Strand.

„Viel Spaß, Schätzchen!", lacht Jared und bevor ich reagieren kann, lande ich in dem relativ kalten Wasser.

Ich verfluche Gott und die Welt, als ich hustend und keuchend nach Luft ringe und werfe Jared einen Killerblick zu. Er und die anderen Jungs stehen lachend im Wasser und krümmen sich.

Während Jared neben mir nach Luft schnappt, nutze ich die Gelegenheit und springe auf seinen Rücken. Unvorbereitet verliert er das Gleichgewicht und fällt ins Wasser, und da ich meinen Plan nicht durchdacht habe, ich mit ihm. Hustend und lachend kommen wir wieder auf und auch die anderen Jungs bekomme sich nicht mehr.

Sie gesellen sich zu uns und wir spielen alle zusammen Wassercatchen.

Jared und ich werden einem Team zugeteilt und ich klettere auf seine Schultern. Er hält mich an den Beinen fest und ich versuche unsere Gegner ins Wasser zu schmeißen.

Nach ein paar Stunden austoben laufen wir lachend aus dem Wasser und unterhalten uns darüber, wer am Schwächsten war. Den ganzen Nachmittag verbringen wir noch draußen, bis wir uns alle zusammen auf den Weg machen, etwas zu essen zu suchen. Sogar beim Gehen schubsen wir uns gegenseitig hin und her und mir kommt in den Sinn, dass die Jungs vielleicht doch nicht so übel sind.

Bester FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt