Chapter 56

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C H A R L I E
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„Oh mein Gott, es ist viel zu spät. Ich werde nicht zur Party gehen, so schnell finde ich doch keine Anziehsachen?", quengele ich und klemme das Telefon zwischen meine Schulter und mein Ohr, während ich nach etwas Partytauglichem in meinem Kleiderschrank suche.

„Zieh doch einfach etwas schlichtes an. Jeans und ein Top oder so", stöhnt Jared genervt und ich rolle mit den Augen.

„Gib mir Liz, du bist keine große Hilfe", maule ich und er lacht leise, bevor er Liz das Telefon in die Hand gibt und sie sich meldet.

„Ich weiß, was du anziehst! Ich habe noch so ein total süßes, rosanes Kleid bei mir. Das würde dir so gut stehen!", schwärmt sie und ich seufze.

„Ich will nicht immer nur Klamotten von dir tragen."

„Ist mir egal. Schmink dich, mach deine Haare und dann komm zu uns", befiehl sie und ich willige ein.

Nachdem ich aufgelegt habe, eile ich zu meinem fast leeren Schminktisch und trage auf, was vorhanden ist. Wimperntusche, Foundation und ein Lidstrich. Nicht besonders spektakulär, aber was besseres würde ich sowieso nicht hinkriegen.

Ich kämme meine Haare durch und lasse sie letztendlich offen, bevor ich meine Sachen packe und runterlaufe.

„Dad! Ich gehe!", meine ich und sein Kopf erscheint aus der Küche.

„Wohin?"

„Zu Liz. Ich übernachte dort", lüge ich und er nickt lächelnd.

Ich überlege, mit was ich zu Liz fahren soll und entscheide mich schließlich für meine Inline Skates, die ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt habe. Ich schnalle sie an und schnappe meine Tasche.

„Tschüss!", rufe ich noch, bevor ich das Haus verlasse und ein wenig wackelig auf den Gehweg fahre. Nach einer Weile gewöhne ich mich wieder an das Fahren mit den Skates und kam nach zehn Minuten bei Liz an, die schon an der Tür wartet, da ich ihr geschrieben habe, dass ich gleich da bin.

„Du bist aber sportlich unterwegs", lacht sie und ich hebe grinsend meinen Mittelfinger. Sie tritt von der Tür zurück und ich fahre leicht unprofessionell rein. Und knalle direkt gegen Parker.

„Nicht so stürmisch, wir können das alles ganz gechillt im Schlafzimmer machen", witzelt er und ich sehe ihn böse an.

„War 'n Witz", sagt er grinsend und gibt mir einen Kuss auf die Wange.

„Boah Charlie, zieh jetzt deine scheiß Inliner aus, wir haben nicht ewig Zeit!", motzt Liz und schließt die Haustür. Ich tue, was sie sagt und laufe ihr dann in ihr Zimmer nach.

„Hier ist das Prachtstück", sagt sie stolz und hält das hellrosane Kleid hoch. Es hat einen Herzauschnitt und einen kleinen, schwarzen Gürtel unter der Brust. Ich sehe es fasziniert an und hebe dann die Augenbrauen an.

„Meinst du nicht, dass so ein Kleid eher jemanden stehen würde, der..- naja, du weißt schon. Schön ist", frage ich zweifelnd und Liz schlägt mir empört auf meinen Oberarm.

„Aua! Wofür war das denn?", jammere ich und reibe die besagte Stelle.

„Halt bloß die Klappe, du bist schön! Und jetzt zieh das Kleid an", sagt sie in einem strengen Ton und ich laufe, immernoch misstrauisch, ins Bad. Liz selbst ist schon angezogen und fertig für die Party.

Ich ziehe mich schnell aus und zwänge mich in das Kleid. Es ist weich und fiel schön, ausnahmsweise bin sogar ich damit zufrieden.

Ich trete aus dem Zimmer und Liz sieht auf. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen und sie tritt auf mich zu.

„Wunderschön! War ja klar. Und jetzt runter mit dir, du Trödeltante", meint sie und ich renne lachend runter.

Jared wartet schon ungeduldig. Wie immer trägt er seine Lederjacke, ein weißes Shirt, eine schwarze Hose und irgendwelche knallroten Schuhe.

Ich schlüpfe in meine Schuhe, schlichte schwarze Sneaker, und Liz wirft mir einen komischen Seitenblick zu, bevor sie nach ihren Pumps greift. Zusammen laufen wir raus und steigen in den Wagen.

„Endlich mal wieder eine Party", seufzt Liz und schnallt sich an.

„Ja, endlich. Die letzten Parties sind ja alle so gut verlaufen", murmele ich und sehe aus dem Fenster.

„Die Party wird dieses Mal toll, ich hab das so im Gefühl", schwärmt Liz und Jared rollt mit den Augen.

„Ist klar, Liz", meint er und sie sieht ihn mit einem Killerblick an. Sie verstehen sich zwar besser, als am Anfang, aber die Atmosphäre ist immer noch ziemlich angespannt.

„Fahr jetzt los!", befehle ich, um die Unterhaltung zu stoppen und der Audi springt an.

Bester FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt