It's like we look down, ignore
In der ersten Woche gab die Schule immer eine offizielle Party für die Schüler, um das Wiedersehen zu feiern. Natürlich nahm auch unsere WG daran teil, auch wenn wir untereinander noch nicht so eng verknüpft waren. Aber mein Gefühl sagte mir, dass sich das bald ändern würde.
Wir machten uns also einzeln auf den Weg in den geschmückten Raum, der mit Lichterketten erhellt wurde. Zentral standen einige Tische mit Snacks und Getränken darauf und überall tummelten sich die Schüler. Einige, die ihre Freunde begrüßten und einige, die ohne solche durch den Raum wanderten und sich umsahen. Am kleinen Buffet machte ich Musa und Terra aus, die sich unterhielten. Oder vielmehr Terra, die einen verletzten Blick hatte und Musa, die sichtlich überfordert war mit dieser Situation. Also ging ich schnellen Schrittes dorthin, um die Situation vielleicht noch zu retten, kam aber zu spät, denn Terra rauschte schon davon.
„Ist alles in Ordnung?", fragte ich Musa, die schon Anstalten machte, ihre Kopfhörer wieder aufzusetzen. Sie hielt in ihrer Bewegung inne und überlegte wohl ob sie mich einfach ignorieren sollte, entschied sich aber dagegen und setzte die Kopfhörer wieder ab.
„Ich weiß nicht, ob Terra und ich so wirklich zusammenpassen", meinte sie und sah nachdenklich in die Richtung, in die eben genannte verschwunden war.
„Ihr müsst erst warm miteinander werden, dann wird das schon", lächelte ich sie an um sie vielleicht etwas aufzumuntern.
„Ich denke allerdings nicht, dass sie verstehen würde. Sie ist .. mental anstrengend", seufzte sie und schien selbst überrascht, dass sie mir so offen ihre Gedanken mitteilte.
„Ich glaube, ich verstehe nicht ganz? Hat es etwas mit deinen Kopfhörern zu tun?"
Jetzt war ich neugierig geworden. Was konnte die liebe Terra schon angestellt haben.
„Ich bin eine Mental Fee", gestand sie nach einer kurzen Pause, „ich fühle die Gefühle anderer und mit den Kopfhörern versuche ich Abstand von all dem zu nehmen. Terra ist so fixiert, mit jedem Menschen in Kontakt zu treten, dass sie mich fast schon bedrängt."
„Vielleicht solltest du ihr das sagen. Ich denke, sie wird das verstehen", sprach ich ihr Mut zu. Dankend sah sie mich an, sie schien es zu schätzen zu wissen, dass ich nicht versuchte, sie aus ihrer Welt zu holen.
Zusammen standen wir weiter am Buffet und unterhielten uns ganz zwanglos, ich wollte sie vielleicht etwas ablenken vom Rest. Wenn sie wirklich die Gefühle anderer wahrnahm musste dieser Raum gefüllt von pubertierenden Teenagern eine Qual sein. Während unseres Gesprächs ließ ich meinen Blick schweifen und blieb auch sogleich bei einem bestimmten braunhaarigen hängen, der wohl unbemerkt einen Flachmann aus seiner Tasche ziehen wollte. Er hatte also wieder angefangen zu trinken und was sonst noch alles.
Musa schien meinen Gefühlsumschwung zu bemerken, denn sie sah mich kritisch von der Seite an und fasste mich kurz am Arm. Noch bevor ich diesen wegziehen konnte, blickte mir Riven direkt in die Augen und wie ich fand, direkt in meine Seele. Doch auch ich konnte aus seinem Gesicht lesen wie aus einem offenen Buch. Er war verletzt, Schmerz funkelte in seinen grünen Augen und er nahm einen großen Schluck von dem Getränk in seinen Händen.
Schnell sah ich zu dem Mädchen neben mir, versuchte das Stechen des Mals auf meinem Arm zu ignorieren und probierte mich an einem Lächeln, dass wohl sehr gezwungen wirken musste. „Entschuldigst du mich bitte?", sagte ich noch und wand mich ab, bevor sie antworten konnte.
Ich wusste, es würde nicht leicht werden, wir gingen zur selben Schule und würden uns öfter sehen. Aber ich konnte es nicht. Ihn nicht ansehen und wissen, wie es sein würde in seinen Armen zu liegen, seine Stimme zu hören, das Lachen zu sehen, das ich so sehr liebte. Geschwind lief ich durch die Menge, raus an die frische Luft, hinaus in die dunkle Nacht, die mich sogleich einhüllte, wie eine kühle Decke. Meine Gedanken lichteten sich und mein Atem ging wieder ruhiger.
Die helle Präsenz neben mir nahm ich erst war, als sie direkt neben mir stand. Stella schaute mich aus ihren großen Augen mitleidig an. Diesen Blick konnte ich in den letzten Tagen von mehreren sehen. Die Schüler, die nicht neu in Alfea waren wussten von den Vorfällen letztes Jahr. Zwar keine Einzelheiten, aber sie wussten von der Verbindung, die herrschte, zwischen mir und einem besonderen Spezialisten.
„Es tut immer noch weh, oder?"
Ich wusste nicht ob sie von dem körperlichen oder psychischen Schmerz sprach, den ich empfand, aber ich nickte. Sprechen traute ich mir nicht zu.
„Kann nicht alles wieder sein, wie es mal war?", wisperte ich trotzdem. Meine Stimme so dünn, dass ich Angst hatte, sie hätte es nicht gehört. Aber sie antwortete ebenso leise: „Das wird es nicht, es wird nur besser."
Ich hoffte sie hatte Recht. Die Party war für mich auf jeden Fall vorbei und ich verabschiedete mich von meiner Schwester auf mein Zimmer. Schlafen konnte ich zwar lange noch nicht, aber die Ruhe tat mir gut, da die anderen alle noch unterwegs waren und erst gegen später wiederkamen.
Gedämpft hörte ich wie sich Musa und Terra unterhielten und lächelnd schloss ich die Augen, als sie sich endlich ausgesprochen hatten, wie ich es Musa zuvor geraten hatte. Stella war die ganze Nacht nicht zurück gekommen und mein Instinkt sagte mir, dass sie sich ebenso mit jemandem versöhnt hatte, obwohl mir nicht ganz gut dabei war, dass sie wieder zurück zu Sky gegangen war.
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Fate-Winx Saga
FanfictionSeelenverwandte. Gegenstücke. Füreinander bestimmt. So würde man ihre Situation beschreiben, wenn man es allgemein halten wollte. Aber dazu gehört so viel mehr, denn trotz ihrer Verbindung konnten sie sich kaum gegenseitig in die Augen schauen. Oder...