𝚂𝙴𝙲𝙷𝚂𝚄𝙽𝙳𝚉𝚆𝙰𝙽𝚉𝙸𝙶

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[Ein halbes Jahr später]

Ich liege, wie eigentlich jeden Tag, in meinem großen Bett und scrolle gelangweilt durch mein Handy. Plötzlich erscheint eine Nachricht von Dylan auf dem Bildschirm.

Dyl <3: Ich vermisse dich.

Mein Herz schlägt automatisch etwas schneller und lächelnd antworte ich ihm.

Du: Ich dich auch.

Wir schreiben uns jeden Tag und auch mit Kaya schreibe ich viel. Auch telefonieren tun wir oft oder Videoanrufe, dennoch vermisse ich die Beiden wirklich sehr. Vor allem Dylan natürlich. Meinen Eltern konnte ich bis jetzt noch nicht sagen das ich einen Freund habe, da es einfach noch keine Gelegenheit dazu gab. Dylan versteht, dass ich Zeit brauche, wofür ich ihm echt dankbar bin, doch ewig kann ich es ihnen auch nicht verheimlichen.

Lächelnd blicke ich zu meinem Nachtisch, auf dem das eingerahmte Bild steht. Früher stand dort mal eines mit Will und Ki Hong, doch jetzt steht dort eines mit Dylan und Kaya. Meine alten Freunde habe ich sozusagen abserviert, da ich sie jetzt nicht mehr brauche. Jetzt habe ich richtige Freunde und keine, die mich nur ausnutzen. Und sogar einen Freund. Ich kann nicht verhindern dämlich vor mich hin zu grinsen, bei dem Gedanken an Dylan. Gott, ich vermisse ihn einfach viel zu sehr.

"Thomas, es gibt Essen!", ruft meine Mutter von unten. Seufzend rapple ich mich auf und laufe runter, wo meine Eltern schon am Esstisch sitzen und auf mich warten. Ich vermisse die entspannte Stimmung bei Greg, das gute Essen der Pizzeria und meine bequemen Klamotten. Seit ich wieder hier in London bin, muss ich mich natürlich auch wieder an die Standards meiner Eltern halten. Das bedeutet Hemden, unbequeme Hosen, gerades sitzen am Tisch und Gespräche über die Arbeit. Wehe ich widerspreche ihnen, dann wird mir die Hölle heiß gemacht. Wie immer gibt es irgendein exotisches Essen, welches laut meiner Mutter sehr gesund sein soll und gerade total angesagt. Sie redet immer von ihrer Figur, welche natürlich perfekt sitzen muss für die Dreharbeiten und irgendwelchen Diäten, die sie aus irgendwelchen Zeitschriften hat. Funktioniert hat noch keine davon, weswegen wir alle gesund essen müssen. Ich bin mir sicher sie übertreibt völlig und ein paar Kilogramm mehr würden niemandem auffallen, doch das hat sie sich, wie so viele Dinge, eben in den Kopf gesetzt. Das mir dieses Essen überhaupt nicht schmeckt und mir ein paar Kilogram mehr echt nicht schaden würden, stört sie natürlich nicht.

Das Essen heute schmeckt genauso wenig, wie alle anderen ihrer Mahlzeiten. Doch wehe ich mache mir selber etwas zu Essen oder kaufe mir irgendwo was, denn dann hätte ich ja bei unseren gemeinsamen Essen keinen Hunger mehr, welche ebenso Pflicht sind. Eine Pizza wäre wäre jetzt schön. Von Dylan zubereitet. Dylan. Mein Mund formt sich automatisch zu einem Lächeln.

"Wieso lächelst du so?", fragt meine Mutter plötzlich, bemüht sich jedoch nicht mal um einen freundlichen Ton. Sie hätte ebenso gut sagen können: "Wieso lächelst du so dämlich?" Es hätte keinen Unterschied gemacht. "Nur so", winke ich schnell ab und probiere das Essen vor mir. Bah, das Zeug schmeckt echt widerlich. "Thomas, wenn es etwas in deinem Leben gibt, dass dir Freude bereitet, kannst du dies gerne mit uns teilen", meint mein Vater dazu. Kotz, aus seinem Mund klingt das wirklich ekelhaft. "Oder jemanden."

Etwas erstaunt blicke ich ihn an, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass er überhaupt so weit denkt. "Wenn es ein Mädchen in deinem Leben gibt, freuen wir uns natürlich darüber." Genau das ist das Problem. Ein Mädchen. "Ist es Clary aus deiner Schulklasse? Ich habe sie schon immer gemocht, sie ist hübsch", versucht mein Vater es zu erraten. Natürlich mag er Clary. Sie ist reich, blond und vorbildlich. Ich hingegen bin nicht einmal mit ihr befreundet. Also schüttle ich meinen Kopf, woraufhin er weiter überlegt. "Teresa? Zugegeben sie ist etwas eigen, aber wir unterstützen deine Träume."
"Urg, nein Dad! Es ist nicht Teresa!" Wie kann er das nur denken? Sie ist die hinterhältigste und fieseste Person der ganzen Schule. Ich kann sie wirklich überhaupt nicht leiden. Außerdem, von wegen sie unterstützen meine Träume. Wenn er nur wüsste. "Was ist mit Sophia?" Wieder schüttle ich den Kopf. "Es wird doch wohl nicht Emma sein oder? Dieses Mädchen kommt uns nicht ins Haus!" Letztes betont er leicht wütend. Soviel zu dem Thema sie unterstützen meine Träume, wäre es denn Emma gewesen. Nur weil sie auf Metalbands steht und sich ihre Haare schwarz färbt, ist sie doch nicht gleich ein schlechter Mensch. "Nein Dad, es ist auch nicht Emma", beruhige ich ihn also. "Aber wer denn dann? Sag uns welches Mädchen unserem kleinen Thomas das Herz gestohlen hat", fragt meine Mutter neugierig nach. Kleiner Thomas. Urgh, ich bin 17. Außerdem ist es kein Mädchen.

𝖨 𝖫𝖮𝖵𝖤 𝖨𝖳 ∙ 𝖣𝖸𝖫𝖬𝖠𝖲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt