𝙳𝚁𝙴𝙸𝚉𝙴𝙷𝙽

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Thomas POV

Müde öffne ich meine Augen und blinzle gegen die Sonne. Saßen wir nicht gestern Abend noch auf dem Balkon? Wie bin ich dann auf diese Matratze hier gekommen? „Morgen", höre ich Dylans ruhige Stimme hinter mir und ich blicke in sein lächelndes Gesicht, als ich mich zu ihm umdrehe. „Morgen...hast du mich Gestern reingetragen?", frage ich, da ich mir keine andere Möglichkeit vorstellen kann. Er nickt und reibt sich verschlafen die Augen. „Ja, du bist eingeschlafen."
„Oh...danke", sage ich leise, da es mir irgendwie peinlich ist, dass Dylan mich reintragen musste. „Kein Problem", meint er lächelnd.

Dylan steht auf und trottet zu seinem Kleiderschrank, den er öffnet und sich dann sein Shirt auszieht. „Ähm...willst du dich jetzt hier umziehen?", frage ich und blicke skeptisch zu ihm, woraufhin er lacht und sich seine Klamotten aus dem Schrank zieht. „Gewohnheit, bin schon weg." Er verschwindet im Bad und ich lasse mich wieder in mein Kissen fallen. Es ist doch viel zu früh zum aufstehen, aber wir müssen heute beim Umbau des Restaurants helfen.

Etwas später kommt Dylan wieder rein und steht erneut vor seinem Kleiderschrank. „Ich kann dir ein Shirt leihen", meint er und zieht ein dunkelblaues T-Shirt aus seinem Schrank. „Ich muss eh heim zu Greg, um mir frische Klamotten anzuziehen", gebe ich zurück, da ich ja nicht alles von ihm leihen kann. Er zieht die Unterlippe vor und meint: „Du würdest aber gut darin aussehen." Besteht er jetzt etwa darauf, dass ich ein T-Shirt von ihm anziehe? „Gib schon her", sage ich seufzend und er wirft mir grinsend das Shirt zu. Ich habe keine Lust jetzt mit ihm zu diskutieren, also ziehe ich eben sein blödes Shirt an.

Ich verabschiede mich kurzfristig von ihm und wir vereinbaren mit Kaya, dass wir uns gleich am Restaurant treffen. Zusammen mit dem kleinen Buch und seinem T-Shirt laufe ich zu Greg und schließe die Haustüre auf. Greg steht im Flur und blickt mich finster an. „Wo warst du?"
„Ich hab bei Dylan übernachtet", gebe ich trocken zurück und lasse die Türe ins Schloss fallen. „Hättest du nicht kurz Bescheid geben können? Wozu hat man denn diese Telefone?" Er hebt sein Handy hoch und ich verdrehe die Augen. „Muss ich dir jetzt plötzlich mein Leben mitteilen?" Er verzieht das Gesicht und meint: „Dir hätte sonst was passieren können." Wieder verdrehe ich die Augen. „Hier? Im Dorf? Und seit wann interessierst du dich überhaupt für mich?" Er möchte noch etwas sagen, aber ich laufe einfach an ihm vorbei die Treppe hoch und ignoriere ihn. Auf sein Gerede kann ich jetzt bestens verzichten.

Oben ziehe ich mich um und ich muss sagen, Dylans Shirt ist wirklich bequem. Etwas zu groß, aber es sieht tatsächlich echt gut aus. Vielleicht merkt er gar nicht, wenn ich es einfach behalte? Nachdem ich im Bad war und mich fertig gemacht habe, laufe ich wieder runter, wo Greg immer noch vor dem Wandschrank im Flur steht. „Ich bin wieder weg", sage ich knapp und ziehe erneut meine Schuhe an. „Wohin?", fragt er und ich drehe mich seufzend zu ihm um. „Im Italiener. Wir helfen beim Umbau, ach warte, weißt du das überhaupt? Die bauen eine komplette Wand um und außerdem arbeiten Kaya und ich über die Ferien jetzt auch dort. Könnte ganz schön gefährlich werden, so eine ganze Wand einzureißen, aber wenn ich draufgehe, schreibe ich dir eine Nachricht." Ich halte mein Handy hoch und verschwinde dann, ohne mich nochmal umzudrehen. Ja, ich bin gemein, aber er hat es nicht anderes verdient.

Angekommen am Restaurant, ist schon ganz schön viel los. Mehrere Bauarbeiter haben sich versammelt und die besagte Wand ist schon zur Hälfte nur noch Bruchstücke. Dylan steht davor und beobachtet das ganze mit Dorian. „Jetzt ist es vorbei mit dieser Wand", meint er etwas traurig, als ich mich neben ihn stelle. „Du wirst es überleben."
„Wiesooooho?", ruft er plötzlich und lässt sich über dramatisch in meine Arme fallen. „Sie war doch noch so jung!" Etwas überrumpelt versuche ich ihn aufzufangen und er schnieft nochmal extra laut auf. Dann fängt er an zu lachen und lässt mich wieder los. „Etwas traurig ist es schon." Ich nicke nur und Dorian blickt uns belustigt an, was echt peinlich ist. Wieso muss Dylan sich auch immer so peinlich benehmen? Kaya kommt dazu und strahlt uns fröhlich an. „Hey, Jungs!...Woha, dass ging jetzt aber schnell." Sie blickt auf die halb kaputte Wand und Dylan nickt traurig. „Ruhe in Frieden." Ihr Blick wandert zu mir und verändert sich wieder in ein Grinsen. Wahrscheinlich hat sie Dylans Shirt erkannt, doch ich werde jetzt mal besser keinen Kommentar dazu abgeben.

𝖨 𝖫𝖮𝖵𝖤 𝖨𝖳 ∙ 𝖣𝖸𝖫𝖬𝖠𝖲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt