„Da seid ihr ja! Da drinnen geht gerade die Sau ab, das musst du sehen!" Jasper ist neben uns aufgetaucht und zerrt Dylan von mir weg. Er ist ebenfalls komplett dicht und scheint sich nicht darum zu kümmern, was wir gerade machen. „Charlie und Rachel tanzen auf den Tischen!"
„Omg, echt?!", ruft Dylan begeistert und folgt Jasper nach drinnen.Ich bleibe noch einige Sekunden stehen und mache mich dann auch auf den Weg nach drinnen. Ein paar Leute tanzen auf den Tischen, andere jubeln oder tanzen unten mit. Irgendwo weiter hinten kann ich Kaya und Freddie erkennen, die immer noch eng zusammenstehen. Ob sich Kaya morgen noch daran erinnern wird? Wie viel sie wohl getrunken hat? Ob ich mich morgen noch an irgendwas erinnern kann?
Ich schaffe es irgendwie wieder zur Bar zu gelangen und lasse mich dort auf einen Hocker fallen. Mein Blick schweift erneut über die Menschenmenge, als ich Dylan, Jasper und Danny erkenne, die vor einem Tisch stehen und mit den anderen jubeln. Danny brüllt irgendwas, woraufhin Dylan anfängt zu lachen und auch etwas brüllt. Natürlich verstehe ich nicht was sie sagen, doch jedes Mal, wenn Dylan mit Danny redet, kommt wieder dieses Bild in meinen Kopf. Als Danny hier war und Pizzen abgeholt hat, wie er Dylan angelächelt hat und wie Dylan zurück gelächelt hat. Bei allen anderen stört es mich nicht, wenn sie sich gut mit ihm verstehen, aber bei Danny bekomme ich dieses Bild nicht mehr aus meinem Kopf.
Gerade möchte ich wieder aufstehen und auf die beiden zugehen, weil mir das so gar nichts passt, als mich plötzlich der Junge neben mir anquatscht. „Hey, du bist Thomas oder?", brüllt er durch die Musik, auch schon betrunken. Ich glaube man müsste sich eher fragen, wer hier nicht voll ist. „Ich bin Henry, aus Dylan's Klasse!"
„Freut mich Henry!", brülle ich zurück und schaffe es trotz meines Alkoholpegels ein einigermaßen sinnvolles Gespräch mit ihm zu führen. Er ist ebenfalls 17, wohnt am anderen Ende des Dorfes und spielt Gitarre in einer kleinen Band. Außerdem fährt er sich ständig durch seine Hellbraunen Haare, die ihm etwas ins Gesicht fallen, und blickt mich lächelnd aus seinen tiefblauen Augen an. Hin und wieder habe ich sogar das Gefühl, er flirtet mit mir oder er hat einfach eine extrem charmante Art. Schlecht sieht er nicht aus, doch da ist dieses kleine Detail, welches mich an ihm stört. Er ist nicht Dylan.Ich unterhalte mich wirklich lange mit Henry, bis plötzlich Dylan neben uns steht und nicht gerade glücklich aussieht. Ganz im Gegenteil, er wirkt fast schon wütend. „Hey, was willst du von Tommy?", fragt er und funkelt Henry vernichtend an. „Chill mal, wir unterhalten uns doch bloß!", lallt dieser lachend zurück. „Such dir gefälligst jemand anderes, an dem du deinen Charme auslassen kannst!" Dylan's Blick ist alles andere als tolerant, weswegen Henry die Augen verdreht und sich verzieht. „Haha, den hast du fertig gemacht!", lalle auch ich und blicke Henry amüsiert nach. „...er hat es verdient", ist alles was Dylan dazu sagt.
Dylan POV
Die Stimmung ist fantastisch, ich stehe mit Jasper und Danny vor einem Tisch und feuere Charlie an. „Wetten er schafft es keine 20 Sekunden mehr, ohne vom Tisch zu kippen!", brüllt Danny mir zu. Lachend schlage ich die Wette ein. „Abgemacht! Ich wette er schafft es!" Nach 20 Sekunden steht Charlie immer noch völlig besoffen auf dem Tisch und versucht sich an irgendwelchen Moves, die sehr seltsam aussehen. „Gewonnen!", rufe ich fröhlich und hüpfe mit Jasper auf und ab, wie kleine Kinder. Meine Freude erlischt jedoch, als mein Blick zur Bar gleitet und ich Thomas sehe. Er unterhält sich mit Henry aus meiner Klasse. Ich habe Henry noch nie wirklich gemocht, er hat irgendetwas an sich, dass ihn immer falsch wirken lässt. Dieses übertriebene Lächeln, diese perfekte Frisur und diese tiefen blauen Augen. Er sieht wirklich nicht schlecht aus, aber seine Art und dieser übertrieben Charme, den er immer raushängen lässt, ich mag solche Leute einfach nicht. Er ist Bi und hat schon so viele Leute um den Finger gewickelt, es aber im Endeffekt nie wirklich ernst gemeint. Er flirtet so ziemlich mit jedem und wenn man ihn nicht kennt, fällt man voll darauf rein. Eigentlich ist Tommy intelligent genug, um seine Masche zu durchschauen, jedoch nicht voll betrunken. Er lacht andauernd über Henrys Worte und scheint sich echt gut mit ihm zu verstehen.
„Entschuldigt mich kurz!", rufe ich Jasper und Danny zu, die mich jedoch schon gar nicht mehr beachten. Ich quetsche mich durch die Menge vor zur Bar und je näher ich den beiden komme, desto mehr steigt meine Wut. Dieses Lachen von Tommy, es lässt mein Herz aus der Brust springen, und er gibt es achtlos an Henry weiter. Als ich vor den beiden stehe, bin ich wirklich wütend auf Henry. „Hey, was willst du von Tommy?", brülle ich ihn an. Er ist nicht so besoffen wie Tommy und scheint das ganze hier noch recht gut unter Kontrolle zu haben. „Chill mal, wir unterhalten uns doch bloß!", gibt er lachend zurück. „Such dir gefälligst jemand anderes, an dem du deinen Charme auslassen kannst!" Ich funkle ihn böse an, woraufhin er die Augen verdreht und sich aus dem Staub macht. „Haha, den hast du fertig gemacht!", lallt Tommy und blickt ihm nach. „...er hat es verdient."
Plötzlich steht Jasper wieder neben uns. „Kommt, Emily hat Wunderkerzen dabei!" Ich verstehe zwar nicht, wie er jetzt auf Wunderkerzen kommt, aber wenn Jasper etwas vorhat, wird es immer lustig. Oder die komplette Katastrophe. Also schnappe ich mir wieder Tommys Hand und ziehe ihn mit nach draußen, wo sich schon ein paar Leute versammelt haben. In der Mitte steht Emily, Henrys Schwester, und verteilt Wunderkerzen. Ich mag Emily, sie ist im Gegensatz zu ihrem Bruder völlig okay. Sie ist nett, ehrlich und die Einzige, die ihren Bruder so richtig zusammenscheißen kann, ohne das er es ignoriert. Was mir womöglich am besten gefällt. Leider sieht sie komplett wie eine weibliche Version von Henry aus. Braunes, gewelltes, Haar, tiefblaue Augen und dieses perfekte Lächeln. Stimmt nicht, Tommys Lächeln ist perfekt. „Hey, Dylan!", lächelt sie mich an und reicht mir zwei Wunderkerzen. „George hat Feuer, da drüben." Sie zeigt auf ihn und nickend ziehe ich Tommy rüber zu George. Wir lassen uns von ihm die Kerzen anzünden, die sofort in tausend kleinen Funken anfangen zu brennen.
Lächelnd halten Tommy und ich unsere Wunderkerzen vor uns, die in der Schwärze der Nacht glühen. „Sie leuchten wie die Sterne", fällt mir auf, während ich die Funken beobachte. „Wie ein Stern der im Himmel verglüht." Tommy hat seinen Kopf auf meine Schulter gelegt, was ihm im betrunkenen Zustand viel weniger auszumachen scheint. Ich hingegen bin wieder relativ nüchtern, was auch gut so ist, denn ich muss darauf achten, dass Tommy seine Kerze nicht fallen lässt. „Schau mal!", ruft er und fährt mit seiner Wunderkerze in der Luft herum, die goldene Lichtstreifen hinterlässt. „Jetzt sieht es aus wie eine Sternschnuppe, die vom Himmel fällt und verglüht!" Ich blicke lächelnd in sein strahlendes Gesicht und frage mich, ob er sich morgen noch an das hier erinnern wird. Ob er sich überhaupt an diesen Abend erinnern wird. An das, was passiert ist, als wir das letzte mal hier vor dem Lokal standen.
Nachdem unsere Kerzen verglüht sind und wir sie achtlos in einen Busch geworfen haben, machen wir uns wieder auf den Weg nach drinnen. Die Party geht weiter und Jasper besorgt uns noch mehr Drinks. Ein paar trinke ich noch mit, doch dann wird es mir zu viel und ich steige aus. Momentan kann ich mich noch sehr gut an alles erinnern, was heute Abend so passiert ist, das möchte ich nicht aufs Spiel setzten. Tommy hingegen trinkt weiter, was damit endet, dass ich neben ihm am Klo stehe und sein Hemd aufknöpfe, bevor er den ganzen Alkohol wieder rauslässt. Nicht das dieses schöne Hemd noch dreckig wird. Morgen würde es ihn bestimmt stören.
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Etwas kürzeres Kapitel, aber bald kommt das nächste :)
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𝖨 𝖫𝖮𝖵𝖤 𝖨𝖳 ∙ 𝖣𝖸𝖫𝖬𝖠𝖲
Fanfiction„Meine Eltern sind beide bekannte Schauspieler und wir haben eine Villa in London." „Wow, wie cool ist das denn?" „Gar nicht. Sie haben keine Zeit für mich und ich hasse es immer auf mein Geld reduziert zu werden. Ich habe keine echten Freunde, wer...