14 - Ein Wiedersehen mit dem NCIS-Team.

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Donnerstag, 22. September 2016


Kelly tappst leise zu ihrer Mutter und legt sich auf die freie Seite neben ihr. Maura legt im Schlaf schützend einen Arm um sie und das Mädchen kuschelt sich an sie. Eigentlich ist sie meistens der Meinung, dass sie zu alt dafür ist, aber ihre Mutter war gestern so schlecht drauf, da glaubt sie, sie braucht eine Aufmunterung. Abgesehen davon kuschelt sie insgeheim immer noch gern.
Als Maura ihr einen Kuss aufs Haar gibt schaut Kelly sie an und flüstert: „Gut, du bist wach. Machen wir Frühstück für Janie?" Maura nickt, auch wenn es erst halb sieben ist. Denn Abby will schon in einer halben Stunde bei ihr sein, sie hat extra einen Flug eher gebucht.

„Warum vier Teller Mummy?" Aufmerksam hat sie beim Decken des Tisches geholfen.
„Eine alte Freundin von mir kommt zu Besuch in einer halben Stunde", erklärt Maura ihrer Tochter, „Du wirst sie mögen." Kelly schaut sie unbehaglich an. Für ihren Geschmack hat sie gestern schon genug neue Leute kennengelernt.
„Hast du sie sehr lieb?", fragt sie dann. Maura nickt und streicht ihr über den Kopf.
Da klingelt es schon an der Tür und die Blondine stürmt hin, während Jane sich ziemlich verschlafen zu Kelly an den Tisch stellt.
„Du bist es wirklich!", kommt es von Abby und sie umarmt ihre frühere Kollegin fröhlich.
„Abby. Luft!", ächzt Maura. „Ich bin so froh dich zu sehen, du musst mir alles erzählen", plappert Abby los. „Komm erst mal rein", lacht die Gastgeberin und lehnt Abbys schwarzen Spitzensonnenschirm gegen die Wand. „Wo ist sie?" Die Neugier der Goth ist nicht zu übersehen. „Gibbs hat sich bestimmt über den Namen gefreut." „Ja, er war etwas gerührt", nickt Maura lächelnd.
Als Kelly Abby erblickt, macht sie große Augen. So hat noch keine der Freundinnen ihrer Mutter ausgesehen. Interessiert betrachtet sie Abbys Tattoos und ihr Outfit. Heute trägt die Schwarzhaarige ein relativ schlichtes kurzes schwarzes Kleid mit transparenten breiten Trägern. Dazu eine dünne schwarze Netzstrumpfhose mit den üblichen schwarzen Springerstiefeln und natürlich Nieten-Arm- und Halsbänder. Wie immer sind ihre Haare als Rattenschwänze gebunden, die frech auf und ab wippen.
„Kelly, das ist Abby", stellt Maura sie einander vor, „Abby, das ist meine Tochter Kelly. Jane und du, ihr kennt euch ja schon." Abby strahlt und reicht Kelly, die immer noch fasziniert auf ihre Tattoos und Halsbändern guckt, die Hand. Maura grinst, spätestens heute Abend wird Abby sie bestimmt auch umarmen. Ob Kelly das nun wollte oder nicht.

Nach einem fröhlichen Frühstück bringen die Erwachsenen erst Kelly zur Schule, dann machen sie sich auf den Weg zum Hafen, wo sie sich mit den anderen treffen werden.
Als sie ankommen hält Maura Janes Hand, um sich selbst zu beruhigen. Niemand kann sie so gut beruhigen wie Jane. Abby hat sich auf der anderen Seite bei ihr eingehakt und unterhält sich fröhlich mit ihr, die beiden tauschen Erlebnisse der letzten Jahre aus.
Tatsächlich sind alle anderen bereits da und aus dem NCIS-Team schauen alle Maura geschockt an, bis auf Gibbs, der ja schon Bescheid weiß. „Caitlin?", bricht Ducky schließlich die Stille.
Maura nickt vorsichtig, während Jane ihr aufmunternd über den Rücken streicht.
Tony klappt der Mund auf, was Tali, die auf seinem Arm ist, mit einem „Abba, gleich fliegt was in deinen Mund" kommentiert. Das sorgt für ein allgemeines Grinsen und einen Hauch entspanntere Stimmung.

„Wie kann das bitte sein?!", platzt es nun doch aus Tony heraus, „Wir haben dich doch beerdigt.." Er weiß nicht recht was er fühlen soll.
„Leute, Leute...Wie wär's, wenn wir uns dort hinsetzen?", greift Jane schnell ein und zeigt auf ein Café, „dann kann Maura euch alles in Ruhe erklären."
Kurz darauf erzählt die ehemalige Agentin nervös allen die ganze Geschichte von ihrem vorgetäuschten Tod und ihrem wahren Namen. Die Tatsache, dass Tony Kellys Vater ist, lässt sie aber aus, das sollen weiterhin nur Abby und Jane wissen.
Die Bostoner Detectives sind etwas geschockt über die Geschichte, während Jimmy, McGee und Ducky nur froh zu sein scheinen, dass ihre Kate noch lebt.
Als Maura geendet hat, umarmt Ducky sie kurzerhand. „Caitlin, eh Maura meine ich natürlich, du hast uns allen sehr gefehlt. Ich hoffe das weißt du." In den Augen der beiden glitzert es verdächtig. In Mauras Hals hat sich ein dicker Kloß gebildet. Sie nickt nur und drückt ihn noch einmal, da sie das Gefühl hat, sobald sie etwas sagt in Tränen auszubrechen.

Es ist nicht immer wie es scheint.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt