Dienstag, 20. September 2016
Kelly Isles reißt Jane aus ihren Gedanken, indem sie die Tür öffnet, obwohl diese noch gar nicht geklingelt hatte. „Du musst Mama Schokolade holen, sie ist heute nicht so fröhlich", sagt sie leise zu Jane, kaum dass diese das Haus betritt. Dabei streicht sie sich eine ihrer langen blonden Haarsträhnen hinters Ohr.
Jane Rizzoli grinst, überrascht von dem Einfühlungsvermögen des kleinen Mädchens. „Okay wird später gemacht", sagt sie ebenso leise, zwinkert ihr verschwörerisch zu und drückt die Zehnjährige kurz an sich. Dann folgt sie ihr in die Küche, in der Maura Spaghetti kocht.„Oh hi Jane", begrüßt die Honigblondine sie, „Ich habe dich gar nicht klingeln hören." „Das liegt wohl daran, dass ich nicht geklingelt habe", entgegnet die Polizistin und umarmt ihre Lieblingskollegin zur Begrüßung. Vielleicht etwas länger als nötig. „Kelly hat mich schon gesehen, bevor ich überhaupt an der Tür war." Diese grinst mit funkelnden Augen und fängt an zusammen mit Jane den Tisch zu decken. „Wie war es denn heute in der Schule?", erkundigt sich Jane. "Wir hatten heute Biologie und Sport, also gut", antwortet Kelly gut gelaunt und faltet genauso ordentlich wie ihre Mutter die Servierten. „Das freut mich", lächelt Jane. „Und wer ist heute tot?", erkundigt sich die kleine Blondine nach Janes Tag, als wäre das ganz normal. Die Mordermittlerin runzelt die Stirn. „Ehm tatsächlich gerade keiner." Kelly legt verwirrt den Kopf schief. „Ja, ich finde das auch komisch", nickt Jane.
„Mama gehen wir heute wieder zusammen zu deiner Arbeit?", fragt Kelly Maura nach dem Essen, „Ich hab nur was in Englisch auf und das geht schnell."
Ihre Mutter schüttelt den Kopf. „Ich hab mir freigenommen für heute. Wir können heute zusammen einen Film gucken wenn du möchtest." Kelly strahlt. „Aber erst nach deiner Hausaufgabe", folgt es prompt. Jane grinst, als Kelly sofort mit ihrem Schulrucksack in ihr Zimmer geht.
„Ich wollte dich noch um Rat fragen wegen dem Fall", meint Jane, „Jemand hat ein Video abgegeben, auf dem Tali sagen musste, dass die Erpresser eine Million haben wollen."
Die Blondine schaut sie erschrocken an „Wie geht's dem Mädchen?", fragt sie besorgt. Kindesentführungen gehen ihr besonders nahe, vermutlich da sie selbst ja eine Tochter hat.
„Nicht so gut glaube ich", meint Jane leise. „Sie wurde geschlagen." Maura wird blass.
Dann erzählt sie von Gibbs Vermutung, dass es einen weiteren Grund für die Entführung geben muss. Die ehemalige Agentin muss lächeln. „Zweifle nie Gibbs Instinkt an", sagt sie gedankenverloren, „Ich habe nicht erlebt, dass er mal falsch lag. Naja außer vielleicht bei seinen Exfrauen und seinem Friseur. Aber im Job: Nie." Jane grinst leicht und schaut sie überrascht an. Vermutlich hat sie den älteren Agent unterschätzt, wenn ihre beste Freundin so eine hohe Meinung von ihm hat.
„Wie war es für ihn zu arbeiten?", fragt sie neugierig. „Wenn man nicht rechtzeitig weg war an einen Freitag, gab es oft noch spät abends einen Fall und schon hatte man kein Wochenende mehr", grinst Maura, „Außerdem hat er sich etwa 50 Regeln ausgedacht, die wir immer befolgen mussten."
„Das klingt stressig", stellte Jane fest. „Ja, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Und wir waren wie eine Familie", erinnert sich Maura mit Bedauern.
Die Italienerin legt ihr mitfühlend eine Hand auf die Schulter. Maura seufzt, doch sie findet die Berührung angenehm. „Du vermisst es dort zu arbeiten oder?", stellt die Polizistin fest und legt den Arm um sie. Ihre beste Freundin genießt die Geborgenheit, dass sie augenblicklich fühlt und legt ihren Kopf auf Janes Schulter. „Ja", antwortet sie ehrlich, „Aber es wäre nicht mehr das was zu mir passt. Ich bin nicht mehr die taffe Agentin von damals. Die Geburt von Kelly hat mich sehr verändert und insbesondere für sie ist es besser, wenn ich einen sicheren Job habe." „Damit hast du vermutlich recht", nickt Jane, während sie immer wieder sanft mit dem Daumen über den Arm ihrer besten Freundin streicht, „Mal ganz theoretisch: Würdest du wieder beim NCIS arbeiten wollen, wenn es Kelly nicht gäbe?"Überrascht von der Frage löst sich die Gerichtsmedizinerin und nimmt die Hand der Brünette. „Du weißt ich mag es nicht zu spekulieren, aber hier kann ich mit Gewissheit sagen: Nein." Jane muss etwas lächeln und drückt Mauras Hand. „Wirklich nicht? Warum?" „Dazu fühle ich mich viel zu wohl da wo ich jetzt bin. Ich liebe es beim Boston PD. Und außerdem: was würde ich ohne meine beste Freundin tun?" Mit leicht schief gelegenem Kopf und sanftem Lächeln sieht sie Jane an. „Ich wüsste auf jeden Fall nicht was ich ohne dich tun soll...", entgegnet die sonst so taffe Polizistin sanft. Sie sehen sich in die Augen, bis Maura verlegen den Blick auf ihre ineinander verschlungenen Hände senkt.
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Es ist nicht immer wie es scheint.
FanfictionDas NCIS-Team erwartet eine Überraschung, als es gemeinsam mit dem Boston PD ermittelt. Die Geschichte spielt 2016 nach dem Ausstieg von Tony aus dem NCIS. Crossover von Rizzoli & Isles und Navy CIS.