Wieder fiel Wei Ying in die Dunkelheit, oder war es dieser nie entkommen? War das wieder nur ein Traum? Wenn ja, bitte lasst mich weiter träumen, ich mag die Dunkelheit nicht, ich fürchte mich davor. Lan Zhan rette mich, ich bin einsam und vermisse dich so sehr.
Feng Huang hielt den bewusstlosen Körper immer noch in den Armen. Das Amulett erlosch. Er blickte zu Bai Runji, der abseits ziemlich verwirrt saß und sah ihn zähneknirschend an. "Bleib hier, wir reden später" stand auf und ging davon. Er brachte Wei Zhan zurück ins Dorf zu seiner Mutter. Weckte ihn auf und löschte dann die Erinnerungen der beiden. Als er zurück zum See kam, saß Bai Runji immer noch an Ort und Stelle. "Mal abgesehen davon, dass du ihn nur beobachten solltest, was hast du mit ihm gemacht? Warum ist seine Seele frühzeitig erwacht? Warum war er so wütend?" Bai Runji antwortete nicht und wollte ins Dorf rennen. "Du brauchst ihn nicht suchen, er ist nicht mehr der, den du kanntest und er wird sich nicht an dich erinnern." Er blieb stehen und schaute mit Tränen in den Augen Feng Huang an. "Warum? Warum hast du seine Erinnerung gelöscht? Weshalb ist er nicht mehr derselbe und warum hast du ihn Wei Wuxian genannt?" Feng Huang erklärte es ihm, aber dennoch lief er ins Dorf. Er schaute hinter ihm her, schüttelte den Kopf und machte sich dann auf, um das Amulett zurückzubringen. "Zhan'er? Zhan'er, wo bist du?" Bai Runji stürmte in den Hof. Chen Lu stand gerade draußen und wusch die Wäsche. "Junger Herr, wen sucht Ihr?", fragte sie höflich mit einer leichten Verbeugung. Bai Runji stoppte. "Oh, hallo Tante, ich suche Wei Zhan." Wei Zhan hörte, dass seine Mutter mit jemandem sprach und schaute aus dem Fenster. Bai Runji lief auf ihn zu und packte ihn am Arm, doch dieser zog sich schüchtern zurück. "Was möchte der junge Herr von meinem Sohn? Kennt Ihr ihn?" Bai Runji verbeugte sich vor Chen Lu, entschuldigte sich mit den Worten, dass er sich wohl im Haus geirrt hatte und verließ den Hof. Feng Huang hatte recht, das ist nicht mehr mein Wei Zhan, keine grauen Augen, die vor Schabernack sprühten, kein Muttermal an den Lippen, die so strahlend lächelten. Traurig verließ er die sterbliche Welt und kehrte zurück nach Dongxue.
Feng Huang betrat die Unterwelt. Yanlou eilte auf ihn zu, ohne auf eine Erklärung zu warten, nahm er das Amulett an sich und brachte es zu Lan Zhans Körper. Das Amulett fing an zu glimmen, erstrahlte dann hell und ein silbriger Faden erschien. Dieser strömte dann in den jetzt noch seelenlosen Körper. Beide warteten voller Ungeduld. Yanlou überprüfte Lan Zhans Puls. Nickte dann und beide atmeten erleichtert auf. "Er benötigt jetzt noch Ruhe, bis er vollständig erwacht. Ich halte ihn vorerst hier. Was ist mit Wei Ying?" Feng Huang atmete hörbar ein und erzählte, was passiert war. Yanlou schüttelte mit dem Kopf. "Warum musstest du unbedingt diesen Fuchs schicken? Da war Ärger doch schon in Sicht." Feng Huang schnitt eine Grimasse in Richtung Yanlou. "Ja, das wird mir jetzt auch klar, aber nun ist es so gelaufen. Ich werde jetzt zu Ming Yun gehen, vielleicht ist jetzt etwas auf Wei Yings Rolle erschienen, pass gut auf den Jungen auf, ah und danke für deine Hilfe." Feng Huang verbeugte sich vor Yanlou und verließ die Unterwelt. Er erreichte den himmlischen Palast und machte sich auf direktem Weg zum Sternenlord. Ming Yun war wie immer mit seinen Rollen beschäftigt und hatte mehrere Seelenspiegel geöffnet. Als er Feng Huang bemerkte, schloss er schnell alle. "Alter Phönix, was willst du diesmal von mir?" Feng Huang lächelte und überhörte die spitze Bemerkung. "Kann ich nicht einmal einen alten Freund besuchen, Xingming? Vor allem, wenn ich gute Neuigkeiten bringe? Lan Zhans Seele hat sich mit seinem Körper verbunden. Ach, und wenn ich schon einmal hier bin, wie schaut es mit Wei Yings Rolle aus?" Xingming freute sich das zu hören, schüttelte aber nur lächelnd den Kopf, da er wieder einmal recht hatte. Er nahm Wei Yings Rolle aus dem Regal und sie war leer. Er zeigte sie Feng Huang. Warum? Warum ist das so? Lan Zhan erwacht bald, was soll ich dem Jungen sagen? Verzeihung, aber wir haben Wei Yings Seele schon wieder verloren. Er legte seine Hand an die Stirn. Xingming war auch besorgt, aber er hatte bis jetzt auch noch keine Antwort auf diese recht seltsamen Vorkommnisse. "Komm, lass uns einen Tee trinken."
Zurück im Pfirsichhain überwachte Feng Huang die letzten Handgriffe am Bau des neuen Jingshi. Nachdem Lan Zhans Seele zerstreut wurde, ließ er es genauso, wie er es in der Wolkenvertiefung in Gusu gesehen hatte, erstellen. Er wählte den Hügel oberhalb des Hains. Dort hatte Lan Zhan immer gesessen und seine Guqin gespielt. Ich hoffe, das tröstet ihn ein wenig, wenn er hierher zurückkommt. Sie hatten immer noch keine Neuigkeiten zu Wei Ying. Mehr als einen Monat war bereits vergangen, nachdem Körper und Seele sich vereint hatten und Yanlou schickte eine Nachricht, dass Lan Zhan am nächsten Morgen die Unterwelt verlassen könnte. Dankbar für die Fürsorge und guten Gespräche verabschiedete er sich mit einer tiefen Verbeugung. Er verließ die Unterwelt und betrat den Pfirsichhain. Feng Huang wartete bereits und führte ihn direkt zu seiner Überraschung. Lan Zhan war sprachlos als er sein "neues" Jingshi sah. Doch die Freude hielt nicht lange an, als Feng Huang von Wei Ying erzählte. Seine Träume zerplatzten im selben Augenblick. Er hatte sich schon mit Wei Ying hier sitzen sehen, um unter dem Pfirsichbaum, der im Garten stand, mit ihren Kaninchen zu spielen. Er bat Feng Huang ihn allein zu lassen, da die Traurigkeit ihn zu übermannen drohte. Lan Zhan ging hinein und legte sich aufs Bett und ließ seinen Tränen freien lauf. Werden wir uns jemals wieder sehen?
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Soulmate I: through time
Fanfiction"Wei Ying"... Er sah ihn vor seinen Augen in den Abgrund stürzen. Lan Zhan will nicht ohne ihn leben und folgt Wei Ying in den Tod. Dies ist die schicksalshafte Geschichte zweier Seelenverwandten, die dem Tod trotzen wollen. Finden sie wieder zusam...