Oh, fuck! Jetzt war es raus. Sie sahen sich beide schwer atmend an. Ich konnte Jacksons Gesichtsausdruck nicht deuten. Entweder war er entsetzt oder überrascht - womöglich beides. Er ging ein paar Schritte zurück, langsam, bis er wütend aus dem Wasser watete. Da merkte ich, dass ich die ganze Zeit zugesehen hatte. Ich wollte mich umdrehen und weggehen, so tun, als wär ich gar nicht dagewesen und irgendwo untertauchen, aber Jackson war schneller. "Hast du davon gewusst?" Er packte meinen Arm und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. Ich schluckte. "Ja", gab ich zu. Angewidert schüttelte er seinen Kopf. "Aber erst seit heute", warf ich ein. Er schubste mich zur Seite und lief in hektischen Schritten zum Auto. Meine Augen weiteten sich. Ich sah zu Becky, die mehr als gekränkt aussah, und mir wurde bewusst, dass das alles meine Schuld war. Ich warf ihr einen mitleidenden Blick zu. Sie war mir nicht böse, aber ich war es auf mich selbst. Ich war diejenige, die gesagt hatte, sie solle es ihm sagen. Und hier stehen wir, irgendwo an der Ostküste, unsere Freundschaft dabei zu zersplittern. Doch das größte Problem war, wie sollten wir alle zusammen in einem Auto nach Hause fahren?
Wie erwartet erdrückte uns die Stille. Becky saß nun hinten und starrte aus dem Fenster hinaus, Jackson wie immer die Ruhe selbst und den Blick auf die Straße gerichtet. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und schloss die Augen. Ich hoffte, wir würden das wieder in Ordnung bringen, denn ich konnte nicht mit der Erinnerung, dass ich meine besten Freunde an meinem Geburtstag verloren hatte, älter werden.
Mir war nicht bewusst, dass ich weggedöst war. Ein leises Rascheln aus meinen Kopfhörern gab mir das Zeichen, dass noch immer Musik lief und ich mich mit dem Kabel im Schlaf gefesselt hatte. Langsam kam ich zu Bewusstsein. "Wieso musstest du das zerstören? Du weißt genau, was ich für dich fühle. Du bist wie eine Schwester für mich. Mehr gibt's da nicht." Wenn ich wüsste wo oben und unten wäre, hätte ich Jackson geschlagen für seine unüberlegte Antwort. Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen, dass Becky krampfhaft ihre Tränen zurückhielt. "Weißt du in welcher verdammten Situation sie gerade ist? Hast du jemals jemanden geliebt, obwohl du es nicht wolltest. Du kannst Liebe nicht einfach in einen Karton stecken und auf der Straße aussetzen", schrie ich ihn an, was uns alle ziemliche überraschte. Seine Zähne knirschten und er wusste, ich hatte Recht. Er warf mir einen bösen Blick zu. Mir war bewusst, dass ich mich auf Becks' Seite stellte. "Jetzt ist sie das Opfer oder was? An mich denkt hier keiner", erwiderte er genervt. "Hey, ich bin kein Opfer!", warf Becky ein und ich musste mich zusammenreißen um nicht zu lachen. "Becks, halt einfach die Klappe, okay?" Jacksons Hände umklammerte das Lenkrad fester. Entsetzt klappte ihr die Kinnlade herunter. "Du hast mir nichts zu sagen!", rief sie empört. Da bremste er abrupt mitten auf der Straße ab. "Was zum Teufel tust du da?" Fassungslos schaute ich ihn an, doch er ignorierte mich und drehte sich zu Becky um. "Tu nicht so, als wärst du die einzig Verletzte. Ich muss jetzt damit leben, dass mich meine beste Freundin liebt. Ich weiß nicht wie ich mich dir gegenüber noch verhalten soll.." Er ließ alles heraus, was die Stille vorhin verschluckt hatte. Beckys Augen weiteten sich und sie sah starr nach vorne. Ich folgte ihrem Blick. Was war das? Ein immer größer werdendes Licht kam auf uns zu. Es schien uns zu verschlucken. Bis ich schließlich von einem hektischen Hupen aus meiner Trance geweckt wurde. Innerhalb einer Sekunde stieg mein Puls von eins zu hundert und alles schien sich in Zeitlupe zu bewegen. Glassplitter bohrten sich in meine Schädeldecke. Eine bittere Schwärze umhüllte mich. Tausende Messer stichen auf mich ein. Der Schmerz schien unendlich. Ich konnte nicht schreien, ich konnte mich nicht bewegen, ich konnte nicht mehr atmen. Verzweifelt hob und senkte sich meine Brust, bis das Stechen abrupt aufhörte. Und dann wurde alles weiß.
A/N:
Hey, ihr da! :)
Wir hätten eigentlich gestern updaten müssen, haben es aber nicht geschafft, da ich (Ena) im Flieger saß und frisch aus Dubai heimkam und Lea noch an Projekten arbeitete. Ich hoffe ihr nehmt uns das nicht übel.Ich hoffe wir kriegen wieder so tolle Kommentare, Votes und zahlreiche Reads wie bei den letzten Kapiteln. Ich hätte nicht gedacht, dass wir in so kurzer Zeit eine so hohe Anzahl (für uns ist es echt hoch, weil wir sowas nicht erwartet haben) an Reads bekommen würden. Danke an alle, die voten, kommentieren und lesen.
TeamLena ♥
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Winglessly in Love *on pause*
Genç KurguMeghan ist eigentlich ein ganz normales 16-jähriges Teenagermädchen, wie alle anderen. Wäre da nicht diese winzig kleine Sache. Nämlich, dass sie tot ist, in dem Körper eines toten Mädchens wiedergeboren wurde und von Gott den Auftrag bekam Schutzen...