Kapitel 7

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Tsukki:
(Mittwoch 10:45 Uhr)

Nachdem ich Yamaguchi gestern rüber zu ihm gebracht hatte. Konnte ich fast nicht mer schlafen. Ich musste andauernd an ihn denken und daran wie schön er war.
Aber durfte man so etwas über seinen besten Freund denken? Durfte man ihn vermissen bevor er gegangen war? Durfte man ihn anstarren und sich sein Gesicht einprägen, als ob man ihn das erste mal sah? Durfte man über ihn träumen und durfte man sich vorstellen wie es wohl wäre seine Lippen auf seinen eigenen zu spüren?
Ich denke nicht.
Und das ist auch ziemlich bescheuert.
Was mache ich da gerade?
ER IST MEIN BESTER FREUND!
Nicht mer und nicht weniger!
Ich muss mir diesen Gedanken aus dem Kopf schlagen.
Ich habe Angst, dass wenn ich einen kleinen Fehler mache, unsere ganze Freundschaft hinüber ist. Es könnte niemals so werden wie früher, als wir noch Kinder waren.

L: „Jetzt Tsukishima! Schalte den Scheinwerfer B an und richte ihn auf Hinata!"

Ich werde aus meinen bescheuerten Gedanken gezogen und Blicke auf.
Heute üben sie zum ersten Mal mit Licht, Mikrofon und Musik.
Den Scheinwerfer richte ich nun auf die gewünschte Person. Die Musik spielt schon das Intro.
Yamaguchi steht direkt neben dem Knirps.
Hinata fängt an zu singen und fühlt es richtig.
Haha dieser Idiot.

Meine Augen schweifen wieder zu Yams und bleiben dort hängen. Wie würde ER wohl im Scheinwerferlicht aussehen?
Sicherlich würden seine grünen Augen im Licht funkeln.
Ich merke nicht wie der Lichtstrahl, der eigentlich auf Hinata gerichtet sein sollte, verrutscht war und nun direkt auf den grün Haarigen strahlte.
Ich hatte recht!
Seine Augen funkelten!

Scheisse!
Was tat ich da?
Der Lehrer schaut mich schon mit einem genervten Blick an.
Ich hatte einen Job! Einen verdammten Job!
Und nicht einmal den kann ich ausführen ohne dass meine Gefühle die Finger im Spiel hatten.
Was ist bloss los mit mir?
Ich hasse das!
Normalerweise war ich doch auch nicht so voller Gefühle und Gedanken.
Mist, was richtet dieser Junge mit mir bloss an?!

Yams:
(Mittwoch 13:15 Uhr)

Was ist bloss los mit Tsukki?
Er war heute so in Gedanken versunken und mega abwesend. Ich kenne ihn nicht so.
Nein, irgendwas stimmte nicht.

Während dem Essen war er noch ruhiger als sonst. Und dies zu übertreffen war wirklich schwierig. Er stocherte bloss im Reiss herum und knabberte an seiner Gabel.
Nicht einmal, blickte er von seinem Teller auf.

Merkwürdig.
Es scheint so, als würde er mit der Musik seine Gedanken übertönen. So, als würde er sie extra so laut stellen, dass er seine eigenen Stimmen im Kopf nicht mer deuten kann.

Y: „Ts... Tsukki? Ist alles in Ordnung?"
Er reagierte nicht. Hatte er mich nicht gehört?
Ich lege meine Hand auf seinen Unterarm und schaue ihn an.
Y: „Tsukki?"
Ich spüre wie er sich anspannte und nur auf die Stelle starrte, an der ich ihn berührte.
Eine gefüllte Ewigkeit sassen wir so da biss...
Er ohne eine jegliche Antwort ruckartig aufsprang und im Schulgebäude verschwand.

Was? Hab ich etwas falsch gemacht?

Ein Stich.
Ein Stich, der ich noch nie so stark wahrnahm, durchdrang zum ersten Mal meine Brust. Es fühlte sich nicht gut an. Nein, es fühlte sich schmerzhaft an. Trauer kroch in mir hoch und meine Gedanken kreisten in meinem Kopf umher.

W... weshalb ignorierte er mich? War ich ihm etwa peinlich? War es ihm unangenehm, dass ich bei dem Theaterstück mit machte? War es ihm peinlich, dass er mit einem unbegabten Jungen befreundet war?

Aber... dass durfte nicht geschehen. Ich möchte ihn stolz machen. Ich möchte das er denkt ich sei cool. Tat er dies?
Ich muss ihm beweisen dass ich es würdig bin. Ich muss es zumindest versuchen!
Ich muss viel mer üben!

Tsukki:
(Mittwoch 19:20 Uhr)

Den ganzen Tag.
Den ganzen verdammten Tag ignorierte ich ihn.
Es viel mir schwer. Zu schwer.
Aber ich hatte keine andere Wahl. Ich muss unsere Freundschaft schützen. Ich wollte mich solange von ihm distanzieren, bis ich wusste was mit mir los war, aber es viel mir zu schwer!
Was soll ich nur ohne seinen quasselnden Mund machen? Ohne seine strahlenden Augen oder ohne sein glückliches Lächeln.
Er macht mich verrückt. Vollkommen verrückt.
Ich kann ihn nicht loslassen.
Jeden Tag, jede Stunde und jede Minute frage ich mich was in seinem wunderschönem Kopf vor sich geht.
Ob er mich wohl auch so mag, wie ich ihn?
Bestimmt nicht!
Oder vielleicht doch?

Als ich mein Zimmer betrat, höre ich eine mir bekannte Stimme.
Jemand sang!
Ich sah aus meinem Fenster und blickte hinüber zu Yamaguchis Zimmer.
Sein Fenster war einen Spalt offen.
Ich lauschte seiner Stimme.
Yams übte für das Musical. Er wollte wirklich unbedingt gut sein.
Ich schloss meine Augen und hörte ihm eine Weile zu...

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Hellööö
Ich weiss, Tsukki war in diesem Kapitel etwas Poetisch haha.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.
:))

𝕆ℕ𝔼 𝕎𝔼𝔼𝕂 (Tsukkiyama)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt