Kapitel 2: Was tue ich nur?!

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 There is always some madness in love. But there is also always some reason in madness.  Friedrich Nietzsche (1844-1900)

„Hörst du mir überhaupt zu?“ fragt Aiden mich gespielt beleidigt von seinem Barhocker aus, der nur wenige Zentimeter rechts von meinem entfernt stand.

„Lass mich einfach in Ruhe, okay? Such dir eines der Flittchen aus, die dir dein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl wieder aufbauen“zischte ich ihm zwischen zusammengebissenen Zähnen zu.

Beeindruckt pfiff er. Damit hatte er wahrscheinlich nicht gerechnet. „Wow das Kätzchen hat ja Krallen“gab er danach nüchtern zurück. „Ich bin gespannt, wie sie in meinem Bett zum Einsatz kommen.“ Ein anzügliches Grinsen liegt auf seinen Lippen.

Versuchte er etwa so, mit mir zu flirten? Abwärtend ziehen sich meine Mundwinkel noch ein Stück weiter nach unten. Obwohl viele Mädchen wahrscheinlich getötet hätten, um an meiner Stelle zu sein, wollte ich nichts Anderes als einfach nur von hier zu verschwinden.

Doch der verdammte Zeiger der Uhr machte mir einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Ich atmete einige Male ruhig ein und aus.  Er war nur ein arroganter, reicher Scheißkerl. Korrektur: Er war ein dauergeiler, arroganter, reicher Scheißkerl.

Mit einem Seufzen, das die höchste Stufe an Ablehnung ausdrücken sollte, wandte ich mich wieder meiner Cola zu. „Du kannst jetzt gehen.“ sagte ich mit sehr viel Nachdruck. Diesmal hoffte ich, er würde einfach das Interesse verlieren und in seinen teuren Designerklamotten und den Echtlederschuhen die Biege machen. Aber er rührte sich nicht einen Millimeter. Stattdessen fuhr er sich durch das dichte, schwarze Haar und setzte ein Lächeln auf, bei dem viele Mädchen einen Besuch im Krankenhaus gebraucht hätten, weil sie an Atemnot in Ohnmacht gefallen sind. Aber mich berührte dieses Lächeln nicht im geringsten.

Okay, das war ein winziges bisschen gelogen, denn mein Herzschlag beschleunigte sich schon um ein oder zwei Schläge, aber mein Verstand funktionierte doch noch ausreichend um die Masche dahinter zu erkennen.

„Ich versuche doch nur, nett zu sein“ verteidigte er sich.

„Dann tu das wo anders. Weit weg von mir.“ Ich nahm noch einen Schluck von meiner Cola und stellte bestürzt fest, das sie beinahe leer war.

„Warum denn gleich so bitter? Ich dachte Mädchen stehen drauf, wenn Jungen ihne ihre sensible Seite zeigen“ fragt er mich leise und legt seine Hand auf mein Knie. Er hatte echt die Frechheit, sie auch noch dort liegen zu lassen.

Was fällt ihm ein? Ich befahl mir ruhig ein- und wieder auszuatmen, denn ich musste mir in Erinnerung behalten, wer hier eigentlich vor mir saß. Dieser Typ hatte die Macht, meine Familie finanziell noch weiter zu zerstören und das konnte ich auf keinen Fall zu lassen, deshalb hieß es erst einmal: Ruhig bleiben, obwohl die Hand gefährlich kribbelt. Ich rückte stattdessen also energisch und bestimmt von ihm weg, was ihm ein überraschten Ausdruck entlockt.

„Kein Interesse. Hast du das nicht verstanden?“ mit einem wütenden Blick sah ich ihm entgegen. Nein, ich ließ mich nicht von ihm untermauern.

„Warte doch mal“er hob abwehrend die Hände und lehnte sich ein Stück zurück.

Mit verschränkten Armen sehen ich ihn an. „Was willst du? Mach es bitte schnell und verschwinde dann“

Ein selbstverliebtes Grinsen erscheint auf seinem Gesicht und er deutet mit dem Finger zur Tanzfläche, auf der Tess ihren Tanzstil zu dem neuesten Song von Taylor Swift zum Besten gibt. „Deine kleine Freundin da drüben ist echt heiß, aber sie lässt die Jungs der Reihe nach abblitzen. Da ich euch zwei zusammen gesehen habe dachte ich, das du mit helfen könntest. Schließlich seid ihr ja befreundet.“

Eine Weile starrte ich ihn nur fassungslos an. „Du willst also, das ich dich unterstütze, damit du meine beste Freundin flachlegst, nur um sie danach wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen?“fragte ich mit nur mäßig unterdrückter Wut, die ihn anscheinend nicht zu stören schien. Sein arrogantes Grinsen wird noch eine Spur breiter, was meinen Zorn nach ein wenig weiter entflammt. „Wir scheinen uns zu verstehen, Amber“

Amber? Ich hieß Allison, verdammt noch mal! Was für ein mieser Mistkerl. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt ich von dem Barhocker und drehte mich zu Aiden. Ein kurzer Blick auf die Uhr. 10.35. Zwar nicht ganz die geplante Zeit, aber es war schon okay. Freudig sah Aiden mich an, anscheinend schien er zu denken, ich wäre so dumm und würde meine Freundin an ihn ausliefern. Du täuscht dich gewaltig mein Lieber.

Mit unbändigem Zorn sehe ich ihm ins Gesicht. „Wenn du denkst, dass meine Freundin heute Abend mit dir diese Party verlässt, hast du dich gewaltig geschnitten. Du bist ein widerwärtiges, hochnäsiges Arschloch, das von meiner Seite aus keinen Respekt verdient hat.“ Meine Hand holt aus und bevor ich oder er es hätten stoppen können, kollidiert sie mit seiner Wange.

KLATSCH!

Erst danach realisierten wir beiden geschockt, was gerade passiert war.Au, weia! Ich hatte gerade Aiden McWild ein Schelle verpasst.Und wir waren nicht die Einzigen, die regungslos und geschockt auf der Stelle standen. Nein, auf einmal lagen ALLE Augen auf uns. Ich lief rot an, aber es gab kein zurück mehr. Ein wütender, überraschter Ausdruck lag aufs Aidens Gesicht und sein Kiefer war vor Wut zusammengepresst. „Und ich heiße Allison, nicht Amber. Merk dir das.“schleuderte ich ihm entgegen, bevor ich mich beschämt umdrehte, Tess Hand nahm und sie nach draußen zog. Wir wurden von einem tiefen kehligen Lachen begleitet, das eindeutig Aiden zuzuordnen war.

An meinem Auto angekommen stürzte sich Tess gleich erstmal auf mich. „Oh mein Gott, Ally was hast du getan!“ ihre Hände hatte sie vor den Mund geschlagen und sie stand immer noch unter Schock. Auch ich fragte mich jetzt. Ja, was hatte ich getan?!

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Dadadam, das war schon das 2.Kapitel des Buches, schreibt mal in die Kommentare, wie es euch gefällt:)

Allison------>

Married to a rich Player!--German VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt