Kapitel 17: Babysitter und Umarmungen

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"Family is where life begins and love never ends..."

Nachdem ich wieder in meinem Zimmer angekommen war und mich erschöpft auf mein riesiges Bett niedergelassen hatte, schoss ein unangenehmes Gefühl durch meine Adern. Eines von jener Sorte das man bekam, wenn man wusste, dass man etwas Wichtiges vergessen hatte.

Aber ich konnte mich mit der gesamten Situation, die um mich herum geschah nicht konzentrieren. Egal, wie sehr ich es auch versuchte.

Stattdessen setzte ich mich die folgende Stunde an meinen Schreibtisch und schrieb die am Montag von den Lehrern geforderten Arbeiten zu den Themen vom Untergang der Azteken und der römischen Grabkultur. Ja, es waren sehr erheiternde Thematiken, mit denen ich meinen Nachmittag verbrachte. Es war letztendlich ein leises Klopfen, das mich aus meiner Arbeiteinstellung riss. Endlich, schrie mein Unterbewusstsein und ich stieß mich mit verspannten Schultern zurück.

„Ja?“, fragte ich. Die Tür öffnete sich und zu meiner Verblüffung betrat Mary den Raum. „Können wir kurz reden?“ Schüchtern schlug sie die Augen nieder und verließ ihren Platz an der Tür nicht. Sie biss sich auf die Lippe und schien allgemein viel Nervöser zu sein, als man es bei ihr normalerweise beobachtet hätte könnten.

Ich versuchte mir meine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Ein Lächeln plazierte sich auf meinen Lippen.

„Ja klar“, antwortete ich ihr und setzte mich auf das Bett. Anschließend klopfte ich auf den Platz neben mir, den sie nach kurzem Zögern einnahm. Es herrschte eine unsichere Stille. „Was möchtest du mir sagen, Mary?“, erkundigte ich mich sanft bei meiner kleineren Schwester. Mary verschränkte die kleinen Hände auf dem Schoß und schien eine Zeit lang unschlüssig.Schließlich entschied sie sich aber doch dafür, das Gespräch mit mir anzutreten.

Sie hob ihren Kopf und sah mich aus ihren schokoladenbraunen Augen an.

„Sind wir eine Last für dich?“, presste sie hervor, wobei eine Traurigkeit in ihren Augen schimmerte, die mir den Atem raubte. Statt ihr zu antworten legte ich beide Arme um sie drückte sie fest an mich. Ich hörte ein kleines Schluchzen und spürte Finger, die sie an dem Textilstoff der Rückseite meines Pullovers festkrallte. Behutsam strich ich ihr über den Kopf und rang um Worte. Sahen meine Geschwister sich so? Das sie mir nur zu Last fielen? Ich schluckte schwer und konnte nur bedingt die Tränen zurück halten. „Natürlich nicht. Ihr seid das Beste, das ich im Moment im Leben habe - meine über alles geliebte Familie. Weder du oder Sarah, noch Dylan und David sind für mich eine Last, sondern ein Geschenk, das ich über alles hüten möchte. Vielleicht bin ich in letzter Zeit zu wenig für euch da, aber ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um euch zu beschützen und zu lieben“, flüsterte ich Mary zu und blickt zum Fenster. Die hellen Strahlen der Sonne schienen durch das Fenster.

„Wirklich?“,vernahm ich Marys tränenerstickte Stimme, die ich seit Mums Tod nicht mehr gehört hatte. Mein Herz zog sich zusammen. „Wirklich“, versprach ich ihr und zog sie wieder fester an mich. Meine Schwester entspannte sich schließlich und wir blieben eine Weile in bequemer Zweisamkeit aneinander gekuschelt, bis die Tür ein zweites Mal geöffnet wurde und drei weitere Köpfe hindurch spähten.

Ich lachte leise und breitete meine Arme noch ein Stück weiter aus. Diese Schlingel hatten also mitgehört. Ohne zu zögern kamen sie auf uns zu und stiegen in die Umarmung ein. In ihren Augen erkannte ich vereinzelt Tränen, selbst in denen der Jungs. Damit würden wir sie später noch aufziehen, dachte ich mir und genoss die Umarmung für den Moment.

Married to a rich Player!--German VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt