Kapitel 26: " Zum Glück ist jetzt zwischen uns alles klar."

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Und wieder ein neuer Teil:) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen:)


"On the day we parted the moon cried"


Ich hatte Aiden seit unserem Streit nicht zu Gesicht bekommen. Okay, das stimmte nicht ganz. Ich war ihm begegnet. Nur hatte da nicht die geringste Chance bestanden, dass ich mit ihm über unsere Auseinandersetzung sprechen konnte. Als ich am Montag wieder das Eingangsfoyer meiner Schule durchschritt, seufzte ich stark auf.Die abwertenden Blicke meiner Mitschüler ignorierte ich natürlich geflissentlich. Ich dachte ja, dass es nichts Schlimmeres gibt als einen Geschichtstest an einem verdammten Montagmorgen. Aber ich hatte mich getäuscht. Denn ein Montagmorgen, an dem es wie in Eimern schüttete, meine beste Freundin mich immer noch ignorierte ( genau wie Aiden), mein Auto zweimal den Geist aufgegeben hatte, ich verschlafen hatte und einen Geschichtstest schrieb war echt ätzend. So richtig mega ätzend. Ich schulterte meine Tasche und trat wie ein Ritter in scheinender Rüstung auf das Schlachtfeld meiner Schulzeit. Zumindest stellte ich mir mich in diesem Moment so vor. Auf in die Schlacht!


Ich kapitulierte. Direkt vier Stunden nach meiner Kampfansage. Nachdem ich den Test einigermaßen gepackt hatte,versuchte ich Tess zu finden und mich mit ihr auszusprechen. Wenn ich auch noch nicht ganz genau wusste worüber.

 „Hey" Ich ließ mich direkt auf den Stuhl neben ihr fallen. Sie blätterte die Seite ihresBuches um. „Ähm, ich wollte fragen, ob wir nicht später einkleinen Stopp in der Mall machen wollen. Ich habe gehört, dass.."„Nein." Sie sah mich immer noch nicht an. „Wie bitte?",fragte ich ein wenig verunsichert.

 Tess schlug meine Einladungen in die Mall nie aus. Und damit meinte ich: Niemals. Sie musste mich abgrundtief hassen. Oder sie hatte Ärger mit ihrer Mutter. „Du hast mich gehört Ally." Sie blätterte wieder unbeteiligt eine Seite in ihrem Buch um und ich hätte meinen Arsch darauf verwettet,dass sie nicht ein einziges Wort gelesen hatte. „Okay,ähh.. wie wäre es dann, wenn wir einfach ein Eis essen?", versuchte ich es.

„Keine Lust."

 Langsam begann meine linke Augenbraue zu zucken.Das tat sie immer, wenn meine Nerven drohten durchzudrehen. Kurz und knapp: Langsam war ich richtig angepisst. „Was zur Hölle ist dein Problem?" Nur bedingt konnte ich meine Wut unterdrücken. Tess drehte sich- den Göttern sei Dank!- zu mir um. Und ich wünschte mir im selben Augenblick sie hätte es nicht getan. Dann hätte ich mir ihren hasserfüllten Blick erspart. „Ganz ehrlich , Ally?" Sie tippte mir mit ihrem Zeigefinger gegen die Brust. 

„Du bist mein Problem" Wie zwei Ringkämpfer sahen wir uns in die Augen. Verwirrthob ich die Augenbrauen nach oben. „Was habe ich denn gemacht?",fragte ich meine beste Freundin. Sie sah sich einmal um. Wir saßenalleine in ihrem Klassenzimmer. In der Pause gab es nun einmalniemanden, der seine Pause gerne in einem der stickigen Räumeverbrachte. Da waren der Schulpark- ja ein verdammter Park!- dieSchulkantine oder die große Bibliothek viel beliebtere Orte. Warum Tess ihre Pause im Klassenzimmer verbrachte konnte ich mir dennoch ganz gut vorstellen. Um mir aus dem Weg zu gehen. „Das weißt du ganz genau!" 


„Was!?" Sie sah mich wütend an. Beinahe so, als hätte ich all ihre Designerklamotten zerschnitten, die Reste angezündet und die übrig gebliebene Asche in ihrem Zimmer verstreut.Ja, vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich denke mal das der springende Punkt deutlich geworden ist. Sie war sehr wütend auf mich. 

„Sag es mir doch einfach!"Sie sah mir einen Moment mit einem Blick in die Augen, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Du hast mir Aiden weggenommen." Was?!? Ich verschluckte mich vor Überraschung an meiner eigenen Spucke und erstickte für eine kleine Ewigkeit vor mich hin. „Was zur Hölle, Tess?",fragte ich sie fassungslos, immer noch unfähig ihre Worte zu verstehen. Wie ein bockiges Kind verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Du hast mich meiner Meinung nach ziemlich gut verstanden."Verwirrt schüttelte ich den Kopf.

 „Aber du wolltest doch gar nichts von Aiden!", exklamierte ich und gestikulierte wild mit meinen Händen vor ihrem Gesicht herum. Tess lachte freudlos auf.„Ach genau All. Und die Erde ist eine Scheibe. Ich meine ja nur:Aiden ist beliebt, sieht gut aus und ist unglaublich reich."Sie machte eine kurze Pause. „Er ist überdurchschnittlich intelligent und wir wissen ja wohl alle, dass er es versteht Mädchen glücklich zu machen." Ich blinzelte leicht verstört vor mich hin. „Aber du hast mir doch gesagt, dass...", setzte ich an, weit kam ich jedoch nicht. „Ja verdammt ich weiß! Aber doch nur weil ich dachte, er würde dich auch fallen lassen wie all die anderen! Ich meine, guck dich doch einmal an! Ihr passt nicht einmal zusammen." 

Ja, ich wusste, dass ich vielleicht keine Schönheitswettbewerbe gewinnen,keine Urkunden für meine sozialen Leistungen oder Zertifikate übereinen reichen Stammbaum vorweisen konnte, aber das meine Freundin mir so in den Rücken fiel, tat weh. 

Verdammt weh. 

Meine Miene verschloss sich in diesem Moment genauso sehr wie mein Herz. Ich atmete ruhig und stand ohne noch mehr Aufsehen zu erregen auf. „Ich weiß, dass wir nicht zusammen passen Tess. Ich hatte auch nie Gefühle für Aiden, geschweige denn der Tatsache, dass nichts zwischen uns läuft.Mir ist bewusst, dass ich niemals gut genug für deinen - ach scheiß drauf- euren Aiden sein werde. Aber das will ich gar nicht hörst du? Wenn du wirklich die ganze Zeit so von mir gedacht hast,dann tut es mir einfach nur leid für dich. Ist es nicht anstrengend alle Mädchen dazu zu bringen von Aiden abserviert zu werden? Warst du deshalb so lange mit mir befreundet? War das alles was du wolltest?"

 Ich sah meiner besten und einzigen Freundin ins Gesicht.Sie erwiderte meinen kalten Blick mit gleichgültiger Miene. Mir lief eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Sie stritt nichts ab.„Vielleicht bin ich ja armselig. Aber dann macht dich das nur noch erbärmlicher als vorher. Das war's Tess. Sprich mich nie wieder an.Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass du meine Schwester wärst. Habe dich als ein Mitglied meiner Familie getrachtet und dir vertraut. Zum Glück ist jetzt zwischen uns alles klar." Mit einem Kloß im Hals drehte ich mich um und verließ Tess' Klassenzimmer. Der Schritt über die Türschwelle signalisierte meinem vernarbten Herzen wieder einmal von vorne zu bluten zu beginnen. Die Schulglocke ertönte und ließ mich zwei Stunden Mathe bei Mr. Reigner bestehen. So viel Glück wie ich hatte, saß Aiden auf dem Platz neben mir und betrachtete mich mit einem undefinierbaren Blick.


 Wortlos setzte ich mich neben ihn und starrte stumm auf die Tafel. Einige Minuten driftete ich in die Weiten meiner kleinen kaputten Welt herab, bis ein kleiner Zettel aufmeinen Händen landete. Leise faltete ich ihn auf. 

Wir müssenmiteinander reden. Du siehst schrecklich aus. Nach der Schule beimir. - McWild.

Das hatte mir gerade noch gefehlt.


Married to a rich Player!--German VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt