Kapitel 4: Ich und meine Familie

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"I restore myself when I'm alone."

Es gab meiner Meinung nach nichts Besseres als die beruhigende Stille an einem frühen Sonntagmorgen. Sonntage waren einfach fantastisch - nett ruhig und entspannend.

Tess' leises Schnarchen durchdrang das Schweigen vom anderen Ende meines Zimmers aus, als ich um kurz nach neun die Beine aus dem Bett schwang und auf Zehenspitzen den Flur betrat. Ich schloss meine Zimmertür vorsichtig hinter mir um die restlichen Bewohner dieses Hauses nicht aufzuwecken.

Danach schleppte ich mich die kleine Treppe unseres Einfamilienhauses herunter und begab mich in die Küche. Das Motto dieses Hauses könnte man sehr einfach beschreiben: Klein, aber fein. Auch die Küche machte dabei keine Ausnahme. Ich unterdrückte ein Gähnen und holte Pfannen und Töpfe aus den Schränken.

Anschließend waren die Eier aus dem Kühlschrank dran. Seitdem meine Mum uns verlassen hatte, kümmerte ich mich um den Haushalt, was auch das Frühstück machen einschloss. Falls ihr jetzt verwundert sein solltet: Nein, meine Mum ist nicht gestorben, sie ist einfach abgehauen. Mit einem anderen Mann durchgebrannt. Hat meinen Vater vor 3 Jahren mit 5 Kindern sitzen gelassen. Ich konnte so ein Verhalten nicht im Geringsten nachvollziehen, denn wenn man verheiratet ist und mit einem Menschen 5 Kinder zeugt, sollte man dann nicht hundertprozentig sicher sein, das man diesen Menschen liebt?

Bevor ich mich weiter in diesen Gedankengang verlieren konnte, hörte ich hinter mir leise, schlürfende Schritte. Mit einem strahlendes Lächeln sah ich mich um und entdeckte Sarah im Türrahmen stehen. Sie war die mit ihren 4 Jahren die Kleinste von uns, das Nesthäckchen. Mit ihren blonden Haaren und den großen grünen Augen sah sie einfach zuckersüß aus. Im Moment stand sie in ihrem pinken Schlafanzug und mit ihrem Plüschteddybären bewaffnet vor der Küchentür und sah mich mit strahlenden Augen an.

„Guten Morgen Süße“ ich kam mit einem Lächeln auf sie zu und hob sie auf meinen Arm. Sofort schlangen sich ihre kleinen Ärmchen um meinen Hals und ihr Haarschopf vergrub sich in meiner Halsbeuge. Ich lachte leise. „Na, ist da jemand noch müde?“, fragte ich belustigt.

„Nein, Mr. James konnte nicht mehr schlafen. Er hat Hunger bekommen“ murmelt sie verschlafen. Mr. James war natürlich ihr über alles geliebter Teddy, der nicht fehlen durfte. Mein gute Laune hebt sich noch ein Stück weiter.

„Na, dann wollen wir Mr. James mal nicht warten lassen, oder?“frage ich meine kleine Schwester und setze sie auf einem der Küchenstühle ab, um mich weiter um das Frühstück zu kümmern. Eine Viertelstunde später war alles für das Frühstück vorbereitet und ich rief zum ersten Mal an diesem Morgen durch das Haus.

„Essen ist fertig! David, Dylan, Mary, Dad und Tess! Kommt runter!“ Augenblicklich vernahm ich im 2. Stock Gemurmel, Gebrummel und Gestöhne. Die Ersten, die dann mehr oder wenig freiwillig die Treppe hinab schlürften waren meine jüngeren Brüder Dylan und David. Die Beiden waren eineiige Zwillinge und mit ihren braunen Haaren und den strahlend blauen Augen kaum zu unterscheiden. Zwar waren sie erst 13 Jahre alt, doch ich war mir sicher, das in ein paar Jahre dutzende Herzen von ihnen gebrochen werden.

„Guten Morgen Ally“ begrüßten die Beiden mich synchron und setzten sich an den Küchentisch. Die Nächste, die sich zu uns gesellte, war meine 9 jährige Schwester Mary. Mit ihren dunkelbraunen, kurzen Haaren und den braunen Augen sah sie unserer unserem Dad am Ähnlichsten. Gähnend stolperte sie in die Küche. Wie ihr wahrscheinlich bemerkt habt, bin ich der einzige Morgenmensch in der Familie.

Married to a rich Player!--German VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt