Kapitel 1: Parties

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 The first time you fall in love, will change your life forever, and no matter how hard you try, the feeling never goes away

Es war wie immer. Tessa wackelte mit ihren Freundinnen vom Cheerleader-Team den Po, der in viel zu knappen Shorts steckte, zum Beat der Musik. Obwohl sie meine allerbeste Freundin war, musste ich über ihre Versuche,die Tänzerinnen aus einem dieser Hip-Hop- Musikvideos nachzuahmen, den Kopf schütteln. Meiner Meinung nach entwertete sie sich damit selbst und machte sich sehr lächerlich.

Doch anscheinend war ich die einzige mit dieser Meinung, den wenn ich den Blick durch den Raum schweifen ließ, gefiel es den Jungs gut, was sie dort veranstaltete. Parties waren echt nicht mein Ding, denn ich sah sie eher als Zeitverschwendung an. Eigentlich hätte ich im Moment gemütlich zu Hause sitzen können, mit meinen Geschwistern gespielt und anschließend vielleicht noch ein wenig für die Schule gelernt, denn übermorgen stand ein wichtiger Chemie-Test an. Stattdessen hatte ich mich von Tessa überreden lassen, zu dieser Highschool-Party zu gehen und spielte wieder ihre Aufpasserin. Jedes Mal lief es auf die gleiche Art und Weise ab: Tessa überredete mich, mein kleines Schneckenhaus zu verlassen und sie auf eine Party zu begleiten, dann mutierte sie einmal angekommen zu einer Tanz- und Flirtmaschine, womit sie die Aufmerksamkeit der männlichen Wesen unserer Schule auf sich zog und einige Stunden später zerrte ich sie von irgendeinem Junge weg und fuhr sie nach Hause, bevor einer dieser notgeilen Kerle über sie herfallen konnte.

Sie war zu leichtgläubig für diese Welt. Derzeit saß ich an der Bar und trank eine Cola nach der anderen, während ich die feiernde Meute beobachtete. Die Luft war stickig und roch nach Schweiß und Alkohol. Die Lichter des Stroboskops blitzten durch den Raum und ich wartete nur auf den Moment, an dem sie bei einem der hier Anwesenden einen epileptischen Anfall auslösten. Die tiefen und lauten Bässe der Musik dröhnten in meinen Ohren und ließen die Wände des Hauses erzittern.

Diesmal war es die Hausparty von Patrick Fitzburg, einem Standartspieler der schuleigenen Basketballmannschaft und zweitbeliebtesten Jungen der Schule. Reich und in übermäßigem Maße von sich selbst überzeugt inklusive.Mein Blick glitt wieder zur Tanzfläche. Jetzt im Ernst, was war so toll daran stundenlang zu den selben monotonen Technobeats zu tanzen und sich dabei von besoffenen und verschwitzten Jungen begrapschen zulassen? Großer Gott.

In diesem Moment kam Tessa mit einem strahlenden Lächeln auf mich zu gelaufen. Einige Haare hingen ihr verschwitzt in der Stirn, aber sie sah trotzdem immer noch wie ein Engel aus mit ihren seidigen schwarzen Haaren und den schokoladenbraunen Augen. „Komm schon Ally! Hab doch auch mal ein bisschen Spaß“

„Sicher es gibt nichts Spaßigeres, als sich von Sportlern mit Testosteron-Überschuss anmachen zu lassen, nachdem man stundenlang mit dem Hintern gewackelt hat“, murmelte ich genervt und nahm einen Schluck meiner Cola.

„Ich will doch nur, das du mal raus aus deinem Alltag kommst und ein bisschen Spaß hast.Ich weiß, dass es schwer für dich ist und alles aber-“

„Mir geht es gut Tess“ unterbrach ich sie und schenkte ihr ein kleines Lächeln, als sie einen wenig überzeugten Blick aufsetzt.

„Wirklich, ich habe gerade Spaß, also schwinge deinen Arsch wieder auf die Tanzfläche.“ Nach einem kurzen skeptischen Blick auf mich, zuckte Tess schließlich mit dem Achseln und lief zurück zu ihrer Cheerleader- Truppe. Ich nippte wieder an meiner Cola und warf einen Blick auf die Uhr, die über dem großen Buchregal rechts von mir hing. Der Sekundenzeiger schien einfach nicht schneller laufen zu wollen, im Gegenteil. Ich hatte sogar das Gefühl, das er erstarrte.

Es war 9.46, wenn ich richtig laß. Das hieß, dass ich noch 1 Stunde und 14 Minuten ausharren müsste, bevor ich Tess hier herauszerren konnte, ohne als Partymuffel abgestempelt zu werden. „Beweg dich, du Scheißding!“ brüllte ich den Zeiger in Gedanken an, immer in der Hoffnung, er würde auf meinen Befehl hören. Vergeblich, stellte ich mit einem Seufzen fest.

„Hey“ vernahm ich eine tiefe Stimme neben mir, doch ich ignorierte sie geflissentlich, denn in meiner selbst erwählten Einsamkeit war kein Platz für einen Eindringling. Dieser Junge war anscheinend einer von der ganz intelligenten Sorte, denn Menschen mit gesundem Menschenverstand hätte bei dem Ausdruck auf meinem Gesicht, der unmissverständlich klar macht, das ich im Moment nicht in der Stimmung war, um mich anmachen zu lassen, kehrt gemacht. Nicht so unser Mister Scharmbolzen.

Wie ich anerkennend bemerkte stank der Kerl neben mir weder nach Drogen, noch nach Alkohol. Tatsächlich roch er nach einem teuren Aftershave. Verwirrt drehte ich meinen Kopf zur Seite, um den Neuankömmling zu betrachten. Aber mein Blick wurde noch finsterer, als ich realisierte, zu wem der Duft gehörte. Aiden McWild. Einer aus der Alkoholikerfraktion wäre mir eindeutig lieber gewesen.

„Was willst du denn hier? Ich dachte Leute wie du besuchen nur Parties, auf denen Damen in kurzen Röcken Kavier und Champagner an die Gäste verteilen.“ Ich sah nicht den geringsten Grund höflich zu diesem arroganten Kerl zu sein. Doch in meinem Kopf arbeitete es. Was machte er ausgerechnet auf so einer Party? Normalerweise hätte er genug Geld, um die gesamte Straße zu kaufen und darauf zu feiern, bis kein Grashalm mehr wächst. Noch nie hatte ich ihn zu solchen Veranstaltungen kommen sehen, schließlich wirft so etwas ein schlechtes Licht auf den besten Schüler der Kings' Highschool und Sohn eines millionenschweren Bänkers.

Bisher war mir das aber auch immer ganz recht gewesen, denn trotz seines markelosen Auftretens, hatte er doch ein gewisses Image. Jede Woche hing ein neues Mädchen an seinem Arm. Gut, es war verständlich wieso: Er sah mit seinem muskulösen Körper, seinen schwarzen Haaren und den graublauen Augen besser aus als der Durchschnitt. Darüber hinaus war er reich und intelligent. Die Welt- vor allem die Frauenwelt- lag ihm zu Füßen.

Und genau das hasse ich an ihm. Allein seine Anwesenheit schien jeden zu untermauern, der in niedrigeren sozialen Verhältnissen aufgewachsen war. Was bei mir der Fall war, denn ich lebte mit meinem kranken Vater und vier kleinen Geschwistern in einem kleinen Häuschen etwas Abseits von Newton Hills.

Durch meine herausragenden schulischen Leistungen bekam auch ich die Chance eine Privatschule zu besuchen, indem ich ein Stipendium an der Kings'Highschool ergatterte, deren Besuch wir uns unter normalen Umständen gar nicht hätten leisten können. Ich tat alles für meine Familie, deshalb strebte ich auch eine erfolgreiche Karriere als Geschäftsfrau an, damit ich uns ein schönes Heim ermöglichen konnte und meinem Vater eine große Last von den Schultern nahm.

Aus diesem Grund hatte ich auch keine Zeit für einen Freund oder sonstige Liebesbeziehungen, was dazu führte, das ich mit meinen 17 Jahren immer noch nicht einen Jungen geküsst hatte, aber das war mir schon recht. Ich saugte geräuschvoll an meinem Strohhalm und hoffte, er würde den nicht besonders subtilen Wink verstehen und die Kurve kratzen, bevor einer uns zusammen sehen würde und die Gerüchteküche anfing zu brodeln.

Das wäre ein wahr gewordener Albtraum. Doch von wegen. Ich spürte, wie sich seine grauen Augen über meinen Körper bewegten. Dieser Mistkerl machte sich noch nicht einmal die Mühe den Anschein zu erzeugen, als würde er mir ins Gesicht sehen. Ein belustigter Zug umspielt seine Mundwinkel, während ich mich immer noch fragte, was er denn genau von mir erwartete.

„Die Mädchen mit den kurzen Röcken sind auch hier zu finden“ erwidert er. Fassungslos reiße ich die Augen auf. Aiden McWild war meiner Ansicht nach der widerlichste Aufreißer, der mir je untergekommen ist.

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Das erste Kapitel! Na, was haltet ihr davon? Würde mich über Rückmeldungen freuen!:) Wie ist euer Eindurck von Allison (Ally) und Aiden?

Aiden------>

Married to a rich Player!--German VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt