s e v e n t e e n

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*Fire's POV*

„Man, Harry!", schmollte ich und sah ihn flehend an, aber er wendete den Blick nicht von der Straße ab, während er nach links abbog. Ich sah, wie er leicht schmunzelte und leicht mit dem Daumen auf dem Lenkrad tippte. Ich bat ihn förmlich schon eine halbe Stunde an, mir zu verraten, wohin wir fuhren, doch er ignorierte mich weiterhin und lächelte in sich hinein. Als ich merkte, dass ich nichts aus ihm herausbekommen konnte, sah ich wütend nach vorne und verschränkte meine Arme, wie ein kleines Kind, welches seinen Lolly nicht bekommen würde. „Du bist ein Arschloch, weißt du das?", zischte ich zähneknirschend und hörte, wie er daraufhin laut auflachte. „Oh ja, in letzter Zeit haben ich es öfter zu hören bekommen." Grübchen bildeteten sich auf seinem Gesicht und ließ ihn zuckersüß aussehen, dass wusste ich, ohne ihn mir anschauen zu müssen. Ich war viel zu beleidigt, um ihm zu antworten. Denn er wollte mir einfach nicht verraten, was die Überraschung sei und das hasste ich. Ich mochte nicht unbedingt Überraschungen und aufjedenfall kein Warten, ich war die Ungeduld in Person.

Trotzig schaute ich mir die Gegend an und musste feststellen, dass es immer weniger Häuser wurden und seltsamer Weise erinnerte mich der Ort an etwas, jedoch wusste ich nicht an was. Als Harry wieder abbog, war kein einziges Haus mehr zu sehen und ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Wohin zum Teufel fuhren wir? Ich war nicht oft aus der Stadt raus gefahren oder gar ins Ausland, da das Geld nicht gereicht hatte und ich für meinen Unterhalt zahlen musste. Du kannst nicht ewig in dem Haus leben., erinnerte mich mein Unterbewusstsein und es hatte Recht. Ich konnte mir nur das Haus leisten, weil ich meine Wertsachen verkauft hatte, auch wenn es mir schwer gefallen war und ich am Ende kaum mehr als eine Tasche, mit wenig Kleidung, dabei hatte. Trotz allem konnte ich meine eigene Existenz aufbauen und zur Zeit wurde das Geld immer weniger, weshalb ich womöglich, wenn ich mein College machen werde, in einem Studentenheim wohnen müsste. Trauer überkam mich, denn das würde heißen, dass ich Harry nicht mehr so oft zu Gesicht bekäme und wo anders hinziehen müsste. Vielleicht sogar in eine andere Stadt!

„Hey, alles in Ordnung, Babe?", hörte ich Harry's Stimme und fühlte, wie er mir eine Hand auf meinen nackten Oberschenkel legte. Innerlich lobte und verfluchte ich mich gleichzeitig, dass ich für heute ein Kleid angezogen hatte, denn es rutschte die ganze Zeit hoch. Seine Berührung spendete mir ein wenig Trost und zum ersten Mal, seit wir ins Auto gestiegen waren, warf er mir einen besorgten Blick zu. „Ja.", log ich und zwang mich, zu lächeln. Daraufhin bedachte er mich mit einem undeutbaren Blick, als ob er mir nicht glauben würde, doch ließ es sein.

Mir fiel auf, dass wir in einem Wald sein mussten, denn keine Straße war mehr zu sehen und wir fuhren auf einem holprigen Weg, der zwischen tausenden Bäumen lag. Wieder rief etwas in mir, dass ich diesen Weg kannte, aber mir fiel einfach nicht ein, wieso. Wahrscheinlich würde ich jetzt Harry fragen, ob wir richtig wären, doch nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, wusste er genau, wo lang er fahren musste, deshalb blieb ich erst Recht still. Seine Hand lag immernoch auf meinem Oberschenkel und die Stelle, die er berührte, fing an wie Feuer zu brennen und Elektrizität durchschoss, wie immer wenn er mich anfasste, meinen ganzen Körper. Schnell scheuchte ich die grausige Gedanken weit weg in meinen Hinterkopf und konzentrierte mich auf seine Hand, welche er nun ein bisschen weiter nach oben bewegte. Röte schoss in meine Wangen und ich merkte, wie sein Lächeln größer wurde.

Ich fragte mich, wann wir endlich da sein würden, doch kaum konnte ich ihm die Frage stellen, hielt er an und machte den Motor aus. Dann drehte er sich zu mir um und näherte sich mir, blieb jedoch kurz vor meinem Gesicht stehen und betrachtete meinen Mund, als ob er sich jedes Detail merken wollte. Das Verlangen tobte in mir und ich wünschte mir, dass er mich endlich von meinem Elend mit einem Kuss erlösen sollte, was er aber nicht tat. „Fire, ich wünsche mir nichts sehnlicheres, als deine weichen Lippen zu spüren.", flüsterte er und nahm seine Hand vom meinem Oberschenkel, um meine erhitzte Wange leicht zu streicheln. Die Berührung dauerte nur zwei Sekunden an und trotzdem zog sich mein Unterkeib zusammen. Verdammt, was stellte er bloß mit mir an? „Dann tu es doch.", sagte ich, kaum hörbar, zurück und sah ihn abwartend an. „Nicht jetzt.", seine Stimme ähnelte einem leisen Keuchen und man konnte ihm anerkennen, dass es ihn viel Kraft kostete, um seine Lippen nicht auf meine zu drücken.

Liars Secret » HarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt