Ruf des Grimms (PAUSIERT)

1. Willkommen in Hogwarts

Groß. Unheimlich groß. Ja. Das war das Erste, was mir zu diesem Gebäude einfiel. Hier soll ich ab jetzt lernen, in Hogwarts.

Normalerweise besucht man diese Schule bereits mit elf Jahren. Lernt mit neu gefundenen Freunden und lebt hier ein ganzes Jahr lang zusammen, bis man im Sommer wieder nach Hause fährt.

Ich jedoch kam nie in den Genuss dieser Freiheit, diesem Gemeinschaftsgefühl. Dabei war ich bereits 16 und meine Eltern wollten mich trotzdem noch Zuhause unterrichten. Es hat lange gedauert sie von Hogwarts zu überzeugen, doch Dank den Malfoys konnte ich endlich hierher.

Lucius konnte meine sture Mutter mit seinem Sohn Draco ködern. Sie hoffte schon immer, seit wir die Malfoys kennen, dass ich einmal den blonden Erben heirate. Dabei waren wir selbst mit einem immensen Vermögen gesegnet. Doch es ging nicht um das Geld oder das Ansehen, dass wir dadurch bekommen würden. Es geht allein um unseren Reinblüter Status. Reinblüter hier, Reinblüter da.

Ein wütendes Schnauben entkommt mir und ich blicke geknickt zum Boden. Wieso sich jetzt mit solchen Gedanken aufhalten, die mich schon mein ganzes Leben beschäftigen. Ich sollte mich jetzt darauf konzentrieren mich hier einzufinden und Freundschaften zu schließen. Am besten ganz viele Halbblüter und Muggel. Einfach um meine Eltern vor Wut kochen zusehen.

Ich schrecke auf, als ich eine plötzliche Präsens neben mir spüre. Mein Blick richtet sich zu meiner rechten Seite, wo nun ein alter Zauberer mit langen weißen Bart steht. Neugierig wandert mein Blick seine Gestalt auf und ab, bis ich dem Mann in die Augen schaue und herzlich lächle. Wie es sich für meinen Stand gehört mach ich einen leichten Knicks und stelle mich vor.

"Asana Thomson. Es ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen und ebenso eine Ehre endlich diese Schule besuchen zu können."

Als ich wieder aufsah umspielt ein sanftes Schmunzeln die schmalen, rissigen Lippen des Mannes. Seine Augen funkeln beruhigend und mir war so als würde eine enorme Last von meinen Schultern fallen. Ich fühle mich ruhig, behütet und nicht gehetzt. Er legt seine Hand auf meiner Schulter ab. Wie angewurzelt bleibe ich an Ort und Stelle stehen. Weshalb fühle ich mich so überwältigt. Es wirkt alles so leicht und einfach.

Nun ergreift der weißbärtige Mann das Wort. "Es freut uns ebenfalls sehr, sie endlich in Hogwarts begrüßen zu können Miss Thomson. Ich bin der Schulleiter, Professor Albus Dumbledore." Ich zucke kurz zusammen, als ihm das Wort Schulleiter über die Lippen kommt. Toll gemacht Asana. Du wusstest, dass der Schulleiter schon sehr alt und bärtig war, aber eins und eins zusammen zählen klappte dann wohl doch nicht.

Der Professor scheint mein Unbehagen zu bemerken, weshalb er schnellstens unsere Unterhaltung fortführt. "Asana ist ein äußerst eigenartiger und selten gehörter Name. Wie kamen Sie zu diesem?", fragt er nun, noch immer freundlich schmunzelnd. Etwas nervös stecke ich eine blonde Strähne zurück hinter mein Ohr. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen und ich schaue in Richtung des riesigen Sees, der sich vor Hogwarts erstreckt.

"Asana, die Wölfin. Unter Wölfen gibt es immer ein Alpha und da ich das einzige und erste Kind meiner Eltern bin nannten sie mich so, da ich die einzige Erbin bin.", erkläre ich dem Professor im ruhigen Ton, mit dem Blick weiter zum schwarzen See gerichtet. Als ich mich ihm wieder zuwende liegen seine Augen noch immer auf mir und das Lächeln wich keine Sekunde von seinem Gesicht.

Wie bestellt und nicht abgeholt stehen wir dort schweigend, bis meine Koffer plötzlich anfangen zu schweben. Die Tür des Katzenkorb schwingt auf und aus der schwebenden Transportbox springt meine weiße Katze Artemis. Sie rennt über den steinigen Boden zu mir. Ich geh in die Hocke und sie klettert sofort auf meine Schulter. Ihr zierlicher Körper schmiegt sich an mich und sie faucht kurz den Schulleiter an. Dieser lässt sich von ihrer Feindseligkeit nicht beirren und apperiert mein Gepäck weg.