7. Weihnachtswunder (Teil 1)

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Unendlicher Schmerz ist es denn ich spüre. Nichts anderes. Es ist schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Mein gesamter Körper krümmt sich, vor Anspannung und es fühlt sich an, als würde man innerlich verbrennen. Dann wiederum wirkt es so, als würde man Zerreißen, oder tausende Nadeln im Körper stecken haben, die sich langsam tiefer und tiefer in dein Fleisch und deine Muskeln drücken. 

Mein Blut rast durch meine Adern und es brennt in meinen Gliedmaßen. Kurz darauf ist es eiskalt und nimmt mir die Kraft zu atmen. Es fühlt sich so an, als würden sich meine Lungen mit Wasser fühlen und in einem Bruchteil einer Sekunde sind sie so trocken wie eine Wüste. Alles tut weh. Ich will weinen, aber es geht nicht. Meine Schreie hallen durch den Raum. Meine Kehle ist schon ganz rau und brennt. Ich will was trinken.

Dann plötzlich Freiheit. Der Schmerz lässt nur zögernd nach und meine Schreie verstummen in atemlosen Keuchen und Japsen. Mein Körper liegt schwach und regungslos auf dem kalten Steinboden. Ist er jetzt fertig mit mir? Ich hoffe es. Ich kann nicht mehr. Es tut alles so unendlich weh und ich spüre kaum noch einen Teil meines Körpers.

"Steh auf.", zischt mein Vater. Auch wenn ich ihn nicht anschaue weiß ich, dass er mich herablassend beäugt und seinen Zauberstab immer noch auf mich gerichtet hat. Er ist jederzeit bereit, mich mit einem weiteren Crucio zu quälen und sich daran zu erfreuen. Ich kann es gar nicht oft genug sagen, aber ich hasse ihn. Ihn und sein Weibsbild, das sich meine Mutter nennt.

Ein lautes Schnauben ist zuhören und dann nehme ich Schritte wahr, die sich mir eilig nähern. Oh nein. Komm nicht näher, du Arschloch. Steh auf, Asana. Steh auf! Verzweifelt versuche ich mich am Boden abzustützen, doch meine Arme versagen mir den Dienst und knicken sofort wieder weg. Das kann jetzt nicht wahr sein. Wieso ausgerechnet jetzt? Wozu bin ich überhaupt gut? 

"Eine Schande, wie schwach du bist.", spuckt er verächtlich aus. Sein Schuh landet unsanft auf meinem Kopf und drückt mich noch fester in den Boden. "Wie ein Tier, das im Dreck kriecht. Genau wie alle Schlammblüter bald! Sehr bald!", prophezeit er und lässt von mir ab. Er dreht sich um, geht zum kleinen Tisch im Leseraum und nimmt sich die Flasche Feuerwhisky und schenkt sich ein. In einem Zug leert er es und füllt sich direkt nach. Ich muss lachen, was meinen Vater irritiert zu mir schauen lässt. "Was gibt es da zu lachen?"

Mühsam richte ich mich auf. Ein gehässiges Grinsen liegt auf meinen Lippen. Was ich gerade mache ist fast schon Selbstmord. Ich bin scheinbar eine masochistisches Psychopathin, aber meine Furcht scheint mich endlich verlassen zu haben. Ich habe schon alles erlebt und überlebt. Da werde ich auch den Cruciatus eines angetrunkenen Versagers abhaben können. 

Meinen Vater überkommt die Ungeduld und er kommt zu mir zurück, packt mich an meinen Haaren und zieht mich an ihnen hoch. Ich ziehe schmerzhaft die Luft ein. Direkt grinse ich aber wieder. Ich werde mich nicht unter kriegen lassen. "Sag! Weshalb grinst du so triumphierend, du Miststück?!", schreit mein Vater unkontrolliert. Sein Blick fängt den meinen. Wild starrt er mich an und ich erwidere das Starren ebenso, nur noch böser und gefährlicher. 

"Weißt du? So angetrunken, wie du bist, könnten dich auch deine verhassten Muggel töten!", sage ich schadenfroh grinsend und die Miene meines Vater wird mit Mal zu Mal immer dunkler. Er lässt meine Haare los und ich lande hart auf dem Boden. "Du erlaubst dir so einiges... Hast du wohl von diesem, Potter gelernt!"

Unerwartet landet sein Fuß in meiner Magengrube und ich fliege zur Seite, so viel Kraft hat er in den Tritt gesteckt. Ich huste und spucke auf den Boden, während meine Arme sich um meinen Bauch legen und ich mich krampfend zusammen kauere. 

"Ich kann auch anders...", merkt er unnötigerweise an und fährt fort, "Das wird nicht die letzte Strafe bleiben. Aber ich kann dich ja nicht grün und blau schlagen, wo morgen doch die Malfoys kommen."

Ruf des Grimms (PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt