15. Ein etwas anderer Geburtstag (Teil 2)

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Asanas Sicht

"Dann werde ich dich nun in meinen Kreis der Todesser aufnehmen, Asana Thomson..."

Angst ist alles was im empfinde, während der dunkle Lord, Voldemort, um mich herumschleicht und mich von Kopf bis Fuß mit seinen tiefroten Augen mustert. Sein Anblick geht einem durch Mark und Bein und lässt einem das Blut in den Adern gefrieren.

Es ist still und man hört nur mein panisches, unterdrücktes Atmen und das leise Zischeln von ihm, dass kaum verständlich ist. Außerhalb des Malfoy Manor tobt ein heftiger Sturm. Der Wind lässt die Fenster erzittern und die Regentropfen schlagen laut und hart auf die Scheiben. Blitze erleuchten selbst den düstersten Winkel, des verdunkelten Raums und in weiter Ferne hört man das bedrohliche Donnergrollen.

Kalter Schweiß rinnt über mein Gesicht und tropft an meinem Kinn herab. Einzelne Haarsträhnen haben sich an mein verschwitztes Gesicht geheftet. Vehement versuche ich dem Blick, des dunklen Lords, zu entkommen. Allein seine Anwesenheit macht mich wahnsinnig und lässt die krankhaften Stimmen in meinem Kopf durchdrehen und lauthals aufjauchzen.

Ich lasse meinen Blick durch den dunklen Saal schweifen, in der Hoffnung noch andere Leute zu sehen. Doch Fehlanzeige... Niemand ist da. Oder sie verbergen sich. Eins von beidem und beides gefällt mir keineswegs. Ich fühle mich mit diesem Monster hier allein gelassen. Dabei meinte Lucius, dass andere Todesser anwesend sein werden...

Nervös beiße ich auf meine Unterlippe, welche unter dem enormen Druck meiner Zähne aufplatzt. Schmerzend ziehe ich die Luft scharf ein, lecke über meine Lippen und schmecke mein Blut und den leichten Geschmack von Eisen. Langsam läuft das Blut an meinem Kinn herab und hinterlässt eine dünne, rote Spur. Ich lasse meinen Kopf zurück in meinen Nacken fallen und schließe meine Augen.

Die knochigen, gräulichen Finger Voldemorts streichen unter meinen Lippen entlang und verschmiert so das Blut. Meine Augenlieder flattern schwächelnd auf und ich schaue zum dunklen Lord auf. Fasziniert mustert er mein Blut auf seinen Fingern und reibt es zwischen diesen. Ein schauerliches Grinsen ziert seine Lippen und er richtet seine volle Aufmerksamkeit auf mich, mit seinen krankhaften, funkelnden Augen. Erst jetzt erkenne ich sein komplettes Gesicht und ich weiß wirklich nicht, was mit mir los ist. Ich würde am liebsten loslachen, aber dann tötet er mich...

Aber... Aber was bei Salazar Slytherin und Merlins Bart was ist denn das für ein Gesicht?! Wo ist denn dem seine Nase? Ich weiß wirklich nicht, ob die fehlende Nase ihn furchterregender machen soll, oder ob das einfach ein schlechter Scherz ist.

Ich höre ein knirschendes Geräusch und schaue aufgeschreckt zu Voldemort, wessen Zähne aufeinandergepresst reiben und meine Nackenhaare aufstellen lässt.

Ok... Er ist nicht sonderlich erfreut...

"Vielleicht sollten wir endlich mit der Aufnahme beginnen...", zischelt er, während er jedes S wie eine Schlange zischt. Grob zieht er den Ärmel von meinem Hemd hoch und legt meinen linken Unterarm frei. Aus seinem langen, verwaschenen Mantel zieht der dunkle Lord seinen Zauberstab, welchen er dann auf meine Haut drückt.

Panisch richtet sich mein Blick auf meinen Unterarm, während Voldemort leise anfängt etwas zu flüstern. Schwarze Striemen beginnen sich unter meiner Haut so rekeln und sie brennen wie Feuer. Vor Schmerz beiße ich mir auf meine Lippe und kneife krampfhaft meine Augen zusammen.

Mein Inneres brennt und ich blende alles um mich herum aus. Ich spüre nur noch unendlichen Schmerz und Angst. Kälte und Furcht vor dem Tod durchströmen mich. In einem Moment kocht mein Blut und gibt mir das Gefühl von ihnen heraus zu verbrennen und dass meine Haut langsam verdampft. Und kurz darauf befinde ich mich wie in einer Schockstarre, mit Adern voller gefrorenem Blut, die zum Bersten angespannt sind. Es fühlt sich so an, als würden sie jede Sekunde platzen.

Ruf des Grimms (PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt