4. Aus dem Verborgenen

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Mein Kopf pocht unendlich hart und es will einfach nicht aufhören. Was war passiert? Ich kann mich an kaum etwas erinnern. Alles fühlt sich so verschwommen und ungreifbar an. Es fühlt sich so an, als hätte ich ewig lange geträumt und würde jetzt aufwachen. Die ganze Zeit hallten zusammenhangslose Worte durch meinen Kopf und haben mich verrückt gemacht. 

Mit einem schmerzvollen ächzen richte ich mich auf. Mein Blick schweift durch den Raum und ich bemerke, dass ich mich nicht in meinem eigenen Zimmer befinde aber auch nicht im Krankenflügel. Wo war ich hier? Ein schmerzender Blitz zuckt durch meinen Kopf. Ich reiche mit meiner Hand an meine Stirn. Meine Finger massieren angestrengt meine Schläfe. So schlimme Kopfschmerzen hatte ich schon lange nicht mehr. Mir war fast so, als würde mein Kopf explodieren. 

Schwerfällig setze ich mich an der Bettkante auf. Meine Ellenbogen lege ich auf meinen Knien auf und stütze meinen Kopf auf meinen Händen ab. "So müde....", hauche ich leise zu mir selbst. Schnell aber sanft reibe ich meine Augen und hoffe somit einen klareren Blick zu bekommen. 

Der Raum in dem ich mich befinde ist überwiegend dunkel eingerichtet und das Fenster ist von dicken, dunkelgrünen Vorhängen verdeckt. Ganz schwach dringt helles Licht durch diese. Mit schwächelnden Schritten gehe ich auf diese zu und ziehe sie beiseite. Die Sonne fällt blendend in das Zimmer ein und raubt mir kurzweilig meine schwer gewonnene, klare Sicht. Mit einer Hand wische ich wieder durch mein Auge und versuche mich an das einfallende Licht zu gewöhnen.

Ich blinzele mehrmals und meine Sicht kommt langsam zurück. Jetzt wo der Raum mit dem Licht der Morgensonne gefüllt ist sehe ich mich nochmals genau um. Ich erkenne jetzt mehrere Regale an der Wand, auf welchen lauter Zaubertrankampullen aneinander gereiht stehen. Dazwischen stehen vereinzelt Bücher zu Zaubertrankherstellungen und alte Fluchbücher. 

Eine unangenehme Vorahnung bahnt sich in mir an und ich inspiziere alles weiter. An einem Kleiderständer erkenne ich dann mehrere schwarze Umhänge und meine Vorahnung bestätigt sich unglücklicherweise. Ohne Zweifel befand ich ich in den Gemächern von niemand geringerem als denen von Severus Snape.

Mit etwas zu viel Wucht schlage ich mir mit der flachen Hand auf meine Stirn. "Ouch..." Dummheit tut scheinbar wirklich weh, Asana. Jetzt da ich weiß wo ich mich befinde sollte ich schleunigst von hier weg. Vorsichtig schleiche ich zu der einzigen Tür im Zimmer und lege mein Ohr an das kühle Holz. Mir steigt der Geruch von verschiedenen Kräutern in die Nase. Es riecht harmonisch und betört einen förmlich.

"Schluss damit, Asana! Du willst hier raus!", ermahne ich mich flüsternd. Meine Hand umfasst zitternd den kalten Türknauf. Ich versuche den Knauf zu drehen, doch es klappt nicht. Wieso funktioniert es jetzt nicht? Das ist doch wohl ein schlechter Witz! Wenn Snape meint er müsse mich hier einsperren dann hätte er mir auch meinen Zauberstab abnehmen sollen und ihn nicht hier drinnen, bei mir, lassen.

Schnell zücke ich ihn aus meinem Hosenbund und richte ihn auf das Türschloss. "Alohomora.", flüstere ich rasch und ich vernehme eine leises Klacken im Schloss. Zufrieden nicke ich und probiere erneut den Türknauf zu drehen. Diesmal gelingt es endlich. Die Blockade löst sich aus dem Türrahmen. Vorsichtig drücke ich die Holztür auf, welche leise knarrt. Ich lunze ihn den kleinen Wohnbereich von Snapes Zimmer und erkenne dünne Rauchschwaden in diesem. Vermutlich sorgen die Schwaden für den wohligen Kräuterduft hier. Wie es scheint braut der grimmige Hauslehrer gerade.

Soll er nur. Ich haue jetzt ab. Schnell husche ich in das Wohnzimmer, um zum Ausgang zu gelangen. Doch ehe ich meine Hand auf die Klinge legen kann und somit in meine Freiheit wieder gelange, werde ich von Professor Snape aufgehalten. Er räuspert sich. Mit zusammen gekniffenen Augen drehe ich mich zu ihm, wo er sich bereits groß vor mir aufgebaut hat. 

Ruf des Grimms (PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt