6.Die Thomsons

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Heute ist Abreisetag in Hogwarts und alle Schüler sind bereits auf den Weg zu den Kutschen, die sie zum Hogwarts Express bringen. 

Seit dem Gespräch mit Dumbledore bin ich weder ihm, noch Snape über den Weg gelaufen. Selbst bei den Essen waren sie nicht anwesend. Oder ich habe sie einfach immer erstaunlich gut verpasst. Eins von beidem wird es sein. Um ehrlich zu sein bin ich auch sehr froh darum. Vielleicht hätte mich der Schulleiter sonst wieder mit seinen Blicken gelöchert und bei allen guten Geistern, das wollte ich nicht. 

Seine Worte die er zum Schluss an mich gerichtet hatte haben mich bis heute aber nicht losgelassen. Es ist mehr als offensichtlich, dass Dumbledore mehr weiß, als er vorgibt und das kotzt mich einfach nur an. 

Meine Faust landet auf der harten Steinwand und ein kurzer Schmerz zuckt durch meinen Körper. Verdammt, Asana. Ich muss aufhören immer wieder gegen Wände zu schlagen. Irgendwann haue ich so fest zu, dass ich mir was breche. Genervt seufze ich auf und lasse ein letztes Mal mein Blick kontrollierend durch mein Zimmer schweifen. 

Mit einem Nicken wende ich mich den zwei Koffern zu, die ich gepackt habe. Ich richte meinen Zauberstab auf die Gepäckstücke und flüstere leise 'Ascendio'. Die Taschen fangen an zu schweben und ich öffne die Tür, wo sie dann hinausfliegen und in der Luft bleiben. Ich pfeife noch einmal in das Zimmer und mit einem lauten Miauen kommt Artemis angerannt. Sie huscht durch den Eingang und springt auf einen der Koffer, der dann leicht schwankt.

Gekonnt balanciert meine Katze den Koffer wieder aus und legt sich auf diesem hin. Amüsiert lache ich auf und streichle durch ihr weiches Fell. Genießend schnurrt Artemis und reckt mir ihren Kopf noch mehr entgegen. Sanft schnippe ich gegen ihre pinke Nase und sie zuckt etwas zusammen. "Du bist eine faule, kleine Katze. Weißt du das, Artemis?", merke ich witzelnd an und schaue in ihre verdutzt dreinschauende Katzenaugen. 

Ein schneller Schwenk meines Zauberstabs und die Koffer schweben hinter mir her, während ich in Richtung der großen Halle gehe. Ich will mich noch von Harry und Hermine verabschieden, bevor meine Eltern mich abholen kommen. Es nervt mich, dass ich noch nicht einmal mit dem Express fahren darf. Sie sehen in allem eine Gefahr, wo ich mir überlassen bin und nicht wirklich kontrolliert werden kann. Sowas nennt man wohl Helikoptereltern bei den Muggel.

Als ich in der Halle ankomme sehe ich die Beiden etwas abseits stehen. Schnell laufe ich zu ihnen rüber, wo ich kurzweilig den Schwebezauber aufhebe und die Koffer etwas unsanft zu Boden fallen. Artemis schreckt auf und fällt fast von dem Gepäck runter, krallt sich aber mit letzte Kraft im Leder fest. "Oh je! Entschuldige, Artemis. Das war keine Absicht!", entschuldige ich mich hastig mit zusammen gepressten Händen und sehe, wie mich meine Katze böse anfunkelt. Ich schnaube einmal. "Kleine Diva.", flüstere ich und Artemis bestraft mich mit noch böseren Blicken, als zuvor schon.

"Deine Katze ist schon ein Fall für sich, was Asana?"

Ich drehe mich um und schaue zu Hermine auf, welche neben mir in die Hocke geht und Artemis am Hals streichelt. Zufriedenes Schnurren entkommt ihr und sie schmiegt sich noch enger an Hermine. "Linke Schlange...", entkommt mir garstig und Hermine muss unweigerlich lachen. Sie steht auf und dreht sich zu Harry um, welcher gerade trottend angelaufen kommt. Unter seinen Augen zeichnen sich tiefe Augenringe ab und sein Haar stand zerzaust zu Berge. 

Kichernd halte ich mir die Hand vor den Mund. "Hat dir ein Hippogreif auf den Haaren rumgepickt, Potter?", frage ich ihn, darum bemüht nicht direkt in schallendes Gelächter auszubrechen. Seine Augen funkeln mich wütend an. Lange kann er den Blick aber nicht halten und gibt sich einem ausgiebigen Gähnen hin. "Hilfe. Er frisst und ja gleich.", merkt Hermine scherzend an und wir beide müssen wieder lachen.

"Haha. Ganz lustig. Ihr habt wohl einen Clown zum Frühstück gehabt.", echauffiert sich der Brillenträger und setzt sich auf einer nahegelegenen Bank hin. Sein Arm stützt schlaff auf dem Tisch, auf welchem er seinen Kopf auflegt. Hermine und ich setzen uns mit einem breiten Schmunzeln zu ihm und setzen uns genauso hin wie er. Genervt stöhnt Potter auf. "Manchmal seit ihr echt das Letzte."

Ruf des Grimms (PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt