Seit meiner Einschulung ist noch nicht viel Zeit vergangen und ich fühle mich in Hogwarts mittlerweile viel wohler, als ich es jemals Zuhause tat. Unter der Woche besuchte ich den Unterricht gemeinsam mit Draco und lernte am Nachmittag in der großen Schulbibliothek. Zwar war sie nicht annähernd so groß wie die Bibliothek in unserem Haus, aber hier konnte ich wenigstens alle Bücher lesen und verstehen. Daheim sind teilweise Bücher die über hunderte von Jahren alt sind und in der Sprache, in der sie geschrieben sind, kann ich nicht verstehen. Ich glaube nicht mal, dass das eine richtige Sprache ist.
An den Wochenenden hingegen können wir unsere Zeit so gestalten wie wir wollen. Bei meinen Eltern musste ich an den Sonntagen immer mit zu Veranstaltungen. Es waren nur kleine Treffen mit anderen reinblütigen Familien, aber jedes Mal wenn wir uns mit diesen trafen war mir ganz unwohl dabei. Mir war schon immer klar, dass Reinblüter Familien seltsam und düster sein können, doch waren diese komplett anders und schreiten förmlich Gefahr!
Heute war wieder ein Sonntag und ich stehe gerade auf. Ich setze mich an der Bettkante hin, strecke mich ausgiebig und gähne. Mein Blick schweift zu dem Fenster, dass ich in meinem Zimmer habe. Verschlafen trotte ich zu diesem hin. Mit meinen Händen fummele ich bemüht an den Griffen rum, bis ich diese endlich geöffnet habe und mit einem kräftigen Stoß aufschwingen lasse.
Ein milder und warmer Luftstoß strömt in mein Zimmer. Genießend schließe ich meine Augen. Ich atme tief ein und aus. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages erstrecken sich über den Ländereien Hogwarts und tauchen alles in ein schönes kräftiges orange. Als mich nun auch die Strahlen der Sonne treffen öffne ich meine Augen. "Was ein schöner neuer Tag...", hauche ich abwesend und schlurfe in das Badezimmer nebenan.
Ich befreie mich aus meinem Nachtkleid, welches ich achtlos an meinem Körper herab fallen lasse. Mein Spiegelbild strahlt mir freudig entgegen und mein Tattoo tanzt wieder einmal über meine Schulter. Ich war sehr froh darüber, dass ich mir kein Bad oder Schlafzimmer mit den anderen Mädchen teilen muss. Allein bei dem Gedanken, dass sie mein Tattoo sehen könnten wird mir anders.
Ich hatte leider ein paar Probleme, den Anschluss zu anderen Slytherins zu finden. Ich war anders. Keine wirkliche Lady. Zwar lernte ich es, mich wie eine Dame zu verhalten, doch die ganze Etikette geht mir gehörig auf die Nerven. Immer wieder muss ich daran denken, wie viel Überzeugung es mich gekostet hat, damit ich einen Undercut und Piercings haben durfte.
Mein einziger Bezug im Haus der Slytherins war Draco, für welchen ich schon sehr dankbar war. Jedoch kann ich dem Malfoy nicht wie eine Klette am Rockzipfel hängen und mit Professor Snape konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden. Wir akzeptierten den jeweils anderen und grüßten einander. Mehr aber auch nicht.
Mit einem langgezogenen Seufzen steige ich in die marmorierte Dusche. Ich muss zugeben, dass Snape einen anständigen Geschmack besitzt, wenn es um das Einrichten von Zimmer geht. Er hat gute Arbeit geleistet.
Ich öffne den Wasserhahn und ein Schwall kaltes Wasser ergießt sich über mich. Ein Zittern erfasst mein Körper. Rasch breitet sich eine Gänsehaut aus und ich stelle das Wasser wärmer ein. Ich lasse meine Hände sanft über mein Gesicht streichen. Mit meinen Fingern reibe ich den Schlaf aus meinen Augen. Meinen Kopf lege ich zurück in den Nacken und genieße einfach das warme Wasser auf meinem Körper. Einmal so frei wie Wasser und Wind sein. Uneingeschränkt und ungestüm.
Es gibt wirklich nichts besseres als eine Dusche am Morgen. Ich schalte das Wasser ab und greife nach einem Shampoo, seife meinen Körper und meine Haare ein. Schnell wasche ich den Schaum auch wieder aus und gebe mich noch einen kurzen Augenblick der Wärme hin. Sie erfüllt mich komplett wärmt mein äußeres und mein inneres. Wann immer es mir schlecht geht steige ich in die Dusche oder nehme ein langes und ausgiebiges Bad.
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Ruf des Grimms (PAUSIERT)
FanficEine Reinblüter Familie, die lange für augestorben gehalten wird, taucht plötzlich wieder auf. Ihre Tochter Asana wurde seit ihrer Geburt von allen Geschehen ferngehalten und somit besuchte sie auch nie Hogwarts. Bis zu dem Tag, an dem Lucius Malf...