Seit Weihnachten ist wieder viel Zeit vergangen und somit hatte ich viel Zeit darüber nachzudenken, was mir in Zukunft bevorsteht. Es wirkt noch immer so unwirklich. Es war und ist ein wahrer Schock für mich, wie mir Lucius von allem erzählt hat, von den Todessern, dem dunklen Lord und ihrem Ziel. Das er, Snape, Draco und meine Eltern ein Teil davon sind. Das ich jetzt nicht mehr unwissend bin ist eine wahre Erleichterung. Doch ich frage mich, ob es nicht besser gewesen wäre, mir nichts davon zu erzählen.
Ich schüttle heftig den Kopf. Nein. So war es besser und somit bin ich auch nicht dazu verdammt für das Falsche zu kämpfen. Ich kann helfen und ich werde auch helfen, in dem ich wie Professor Snape und Lucius für den Orden des Phönix spioniere. Lucius hat mich auch über vergangene Ereignisse aufgeklärt, in welche Harry und seine beiden Freunde tief verstrickt sind. Er erzählte mir, dass Harry das Kind der Prophezeiung ist und nur er Voldemort vernichten kann. Voldemort war ein noch schlimmerer Name, als der dunkle Lord. Wann immer ich auch nur an diesen Namen denke überkommt mich ein Kälteschauer.
Mittlerweile war es auch nicht mehr weit bis zu meinem 17. Geburtstag und somit bis zu meiner Volljährigkeit und die Aufnahme in den Kreis der Todesser. Lucius befand es als besser, dass ich mich vorerst bedeckt halten solle und nicht auffällig handeln sollen. Er und Snape würden den größten und gefährlichsten Teil immer noch übernehmen, um mich bestens schützen zu können. Ich verstand seine Sorge, doch wenn er sich in zu große Gefahr begibt werde ich ihm helfen. Egal wie gefährlich es wird. Ich kann ihn nicht verlieren und genauso wenig Draco. Sie sind doch meine Familie. Meine einzig wahre Familie.
Und was Draco angeht...
Er hat sich mir mittlerweile auch anvertraut und alles erzählt, dass sein Vater in Ungnade gefallen war und der dunkle Lord ihn mit einer geheimen Mission beauftragt hatte. Hätte er sie nicht angenommen und sich ihnen nicht angeschlossen, wäre er jetzt ein Waise. Während er mir das erzählte hatte er die bittersten Tränen vergossen, die ich ihn je habe weinen sehen. Es schmerzte mich, nichts für ihn tun zu können und einfach nur dazusitzen und seinem Klagen zuzuhören. Aber ich konnte diese Verzweiflung noch nicht nachempfinden, welche er, sein Vater und auch Snape ertragen müssen.
Heute stand nicht viel auf meinem Stundenplan. Nur eine Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste und zwei Stunden Zaubertränke bei Professor Slughorn.
Seufzend erhebe ich mich aus meinem Bett. Es ist wirklich alles so anders, seitdem ich eingeweiht wurde. Meine enorme Freude die ich empfand, in Hogwarts zu sein, war im Nu verflogen und ich verstand meinen Kindheitsfreund ein wenig besser. Nur habe ich das Dunkle Mal noch nicht. Wie schlimm wird es sein wenn ich es dann erst einmal habe? Wie schlimm wird die Furcht, Verzweiflung und Angst sein?
Ach, Asana. Du denkst wie immer mal wieder viel zu viel nach. Ich sollte mich jetzt erst einmal fertig machen und dann in die große Halle gehen. Ich habe in letzter Zeit kaum etwas gegessen und irgendwann muss ich doch etwas essen. Ich schlüpfe schnell in meine Schuluniform und nehme mir meine Tasche und Bücher zur Hand. Mit etwas Schwung stoße ich die Zimmertür auf und trete raus auf die kalten Kerkerflure. Ich lasse die Tür zurück in die Angel fallen und schlendere entspannt zur großen Halle.
Die Atmosphäre im Schloss wirkt erdrückend, aber scheinbar geht es nur mir so. Die unerträgliche Anspannung spüren die anderen Schüler wohl nicht. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Professoren es fühlen. Schließlich sind sie erfahrener mit solchen Situationen. Nehme ich jedenfalls an. Es ist wirklich schwer, das zu ignorieren. Es hing in der Luft, dass bald ein scharfer und eiskalter Wind wehen wird.
Als ich mich der großen Halle nähere erkenne ich bereits aus der Entfernung Ron. Mit den roten Haaren konnte man ihn überall finden. Innerlich stoße ich einen gequälten Seufzer aus. Hoffentlich ist er nicht auf Streit aus.
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Ruf des Grimms (PAUSIERT)
FanfictionEine Reinblüter Familie, die lange für augestorben gehalten wird, taucht plötzlich wieder auf. Ihre Tochter Asana wurde seit ihrer Geburt von allen Geschehen ferngehalten und somit besuchte sie auch nie Hogwarts. Bis zu dem Tag, an dem Lucius Malf...