Kapitel 37

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Well, da es aus dem "hoffentlich bis bald" nichts geworden ist, hier ein kurzer, knapper Rückblick, der hoffentlich etwas hilft:

Nachdem Lukas und Johannes erneut auf Aaron losgegangen ist, hat dieser endlich seinen Vater von dem Mobbing berichtet. Es stellte sich bei einem Gespräch mit dem Direktor heraus, dass Lukas Hass auf Schwule, von seinem Vater kam, da dieser seine Mutter für einen anderen Mann verlassen hat.

Die drei Jungs wurden für drei Wochen von der Schule suspendiert.

Aaron hatte daraufhin ein ziemliche Tiefphase, worüber er auch mit seinem Therapeuten gesprochen hatte. Nach einer nicht so wirklich erholsamen Nacht, besuchte er Alec auf der Arbeit, jedoch war Alec seltsam gut gelaunt, was nicht nur Aaron verunsichert hat.

(Alec)

Die Farben der untergehenden Sonne sahen aus, als hätte sie ein Künstler auf eine Leinwand gemalt. Rot und Orange und Gelb strahlten zum Letzten Mal in voller Pracht am Himmel.

Ich brachte gerade Aaron nach Hause, weil ich wusste, dass es ihm den ganzen Tag über nicht gut ging. Und auch wenn sich der Braunhaarige dagegen gewehrt hatte, ließ ich mich nicht davon abhalten, denn die Angst, dass er sich etwas antun könnte, hatte sich in meinen Gedanken eingenistet, seit ich ihm das Erste Mal heute gesehen hatte.

Jetzt alberten wir ein bisschen herum und nervten damit die anderen Passanten, welche uns böse Blicke zuwarfen. Aber mir war es egal, hauptsache Aaron konnte lachen. Es war nicht nur das schönste, welches ich je gesehen hatte, sondern auch das Gefühl der Freude in meinem Inneren war zu schön, sodass ich es nicht mehr missen wollte.

Mir war bewusst, dass ihn mein Verhalten verunsichert aber das muss es nicht. Mir geht es gut. Mehr als nur gut. Ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Es war ein so unfassbares Gefühl, dass ich für immer in diesem Tag feststecken möchte.

„Woah pass auf", Aaron konnte mich gerade noch so an meinem Ärmel festhalten, denn im nächsten Moment schoss schon ein blauer PKW mit einem lauten Hupen an uns vorbei.

Mein Herz raste. „Fuck", „das kannst du laut sagen", murmelte er. Ein Seitenblick zu ihm zeigte mir, dass er so blass wie Schnee war.

„Hey", sagte ich und stupste ihn mit meiner Schulter an. „Ist doch nichts passiert", Aaron schnaubte. „Du hast gut reden." Ich seufzte.

„Mir ist nichts passiert, abgesehen von einem kleinen Schock", versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Ja aber dir hätte was passieren können!" Aufgebracht fuhr sich der Braunhaarige durch seine Haare. „Aaron, mir geht's wirklich gut, okay?" Beruhigend wollte ich ihm meine Hände auf die Schultern legen, doch er wich zurück und schlang seine Arme um seinen Oberkörper.

„Nichts ist okay. Du hättest sterben können, Alec. Du könntest jetzt blutend auf der Straße liegen und", Tränen traten ihm in die Augen. Ich trat einen Schritt auf ihn und schloss ihn in meine Arme. Sofort krallten sich Aarons kalte Finger in den Stoff meines Hoodies. „Du könntest jetzt tot sein", er zitterte am ganzen Körper.

Ich wusste nicht, was ihn so reagieren ließ aber es machte mir ein schlechtes Gewissen.

„Tut mir leid, dass ich so reagiert habe", murmelte er leise und löste sich von mir.

I don't understand you | ᵇᵒʸˣᵇᵒʸ |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt