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POV Ahsoka:

Als er zu mir aufsieht, kann ich sein Gesicht endlich wiedersehen. Er hat tief sitzende Augenringe, eine träge und müde Körperhaltung und seine Augen sehen mich kraftlos an. Dennoch kann ich immernoch die Hoffnung in ihm spüren und die Freude, mich endlich wieder zu sehen und auch mich stimmt es glücklich ihn einigermaßen wohl auf zu sehen.
Er sieht wieder weg und mein halbherziges Lächeln schwindet und meine Sorgen machen sich wieder in mir breit. Ich sehe zu meinem alten Meister hoch, der Rex auch nur ohne ein wenig Mitgefühl beobachtet, sondern emotionslos zu ihm herab sieht.
„Bitte Meister, lasst das nicht zu." ich mache eine kurze Pause und er widmet mir seine Aufmerksamkeit. „Ich liebe ihn, bitte tut mir das nicht an."
Er wendet sich von mir ab und ich kann sehen, wie sich seine Arme am Geländer verkrampft, sich aber direkt wieder entspannt und wieder zu mir sieht. Er scheint innerlich mit etwas zu kämpfen und ist sich nicht sicher, was er tun soll.
„Ahsoka, ich.." er hört auf und setzt sich auf seinen Sitz. „Hör einfach zu" gibt er es auf, mir etwas sagen zu wollen und richtet nun seine Aufmerksamkeit zum Kanzler.
Also tue ich es ihm gleich und die Gerichtsverhandlung ist bereits so weit fortgeschritten, dass das Urteil fest steht.
„Der Klon CT-7567 wird angeklagt, seine Befehle von General Skywalker missachtet zu haben. Sein Fehlen in der großen Armee der Republik beläuft sich auf 20 Monate, eine so lange Abwesenheit wird mit dem Tode gestraft oder mit einer lebenslangen Haft." verzweifelt fasse ich mir an die Stirn und sehe zu Rex runter und ich kann spüren, wie der Scham in ihm steigt, gemischt mit der Trauer, Hoffnungslosigkeit und dem Schmerz. Ich höre auf, seine Gefühlsebene mit der Macht zu ertasten und lasse von ihm ab.
Bevor der Kanzler spricht, sieht er zu mir und dann zu Anakin. Diese Aktion kann ich nicht nachvollziehen und hat mich verwirrt. „CT-7567, Ihr habt Glück, dass Ihr mächtige Freznde habt." Ein drei Mal wiederholtes Klopfen kündigt das kommende Urteil an und so langsam verstehe ich, was er damit meint.
„Das Urteil für CT-7567 steht fest. Anakin Skywalker, General der 501sten Legion hat für CT-7567 ein, laut ihm, passendes Strafmaß ausgewählt." Entrüstet sehe ich ihn an und er sieht angespannt zu mir rüber.
„CT-7567, Ihr habt von nun an das Recht genommen bekommen, Euch als ein Soldat der großen Armee der Republik zu betiteln. Jegliche Ränge und Abzeichen werden Euch aberkannt und Euer Eigentum geht in das Republikanische Vermögen über. Ihr werdet mit sofortiger Wirkung von Coruscant verbannt und dürft Euch nicht mehr auf dem Planeten aufhalten, ohne offizielle Einladung betreten. Alle weiteren Schäden, die mit Eurer Abwesenheit in Verbindung stehen, werden mit einer Geldstrafe einhergehen. Damit ist die Gerichtsverhandlung beendet."
Es sind zwar harte Strafen, aber er kommt frei und muss nicht im Gefängnis bleiben, das sind die besten Neuigkeiten seit Langem.
Anakin erhebt sich von seinem Platz und zupft seine Robe zurecht. „Ich habe es deinetwegen getan, nicht seinetwegen! Ich hoffe, dass ihr beide glücklich werdet und möge euch nun nichts mehr im Wege stehen. Ich wollte immer nur das Beste für dich Ahsoka und wenn es das ist, was du von mir verlangst, um glücklich zu werden, dann werde ich alles in meiner Macht stehende tun, dass du es auch bekommst. Ich hoffe wir können uns eines Tages gegenseitig verzeihen." mit einem ehrlichen Lächeln verschwindet er mit den anderen Jedi Meistern, noch bevor ich etwas sagen kann.
Das wird wohl auf später verschoben werden müssen, zuerst einmal, werde ich zu Rex gehen.
Zügig laufe ich die schmalen Treppen hinab, die zu der Schwebeplattform führen, auf die er sich bis eben befunden hat, aber nun wieder verbunden ist mit dem Untergrund. Als ich ankomme werden ihm bereits die Handschellen abgenommen. In dem Moment springe ich in seine Arme und drücke mich fest an ihn.
„Es tut mir so leid Ahsoka, meinetwegen hättest du nie solche Schmerzen erleiden sollen." seine aufrechten Worte treffen mich, weil ich diejenige bin, die sich entschuldigen muss.
„Nein Rex, du hast für uns so viel auf dich genommen, ich werde für immer in deiner Schuld stehen. Ich bin so froh, dass es nun vorbei ist."

Nachdem wir das Gerichtsgebäude verlassen haben, möchten wir uns von allen verabschieden und nicht wie beim letzten Mal die Flucht ergreifen.
Gemeinsam kommen wir bei den Klon Unterkünften an und mehrere Soldaten der 501sten kommen auf uns zu, um Rex wiederzusehen. Ich lasse ihm etwas Freiraum mit seinen Brüdern und verschwinde in Jesses Zimmer, um meine Sachen zu packen und das Zimmer ordentlich zu verlassen, nachdem er es  mir bereit gestellt hat. Meine Klamotten habe ich bereits eingepackt, ich mache das Bett und wische den Staub von den Regalen. Mit der Hand glätte ich die Bettdecke und die letzte Falte ist nun eben.
„Das hättet Ihr nicht tun müssen. Ich verleihe gerne mein Zimmer an meinen Ex-Commander." eine amüsierte Stimme ertönt hinter mir und ich drehe mich überrascht um. „Entschuldigt, ich wollte Euch nicht erschrecken. Ich habe Euch nicht bei der Verabschiedung entdeckt, also habe ich Euch hier vermutet und ich lag richtig." selbstgefällig grinst er und lehnt sich lässig an der Wand an.
„Kann ich helfen?" er kommt zu mir und sieht auf meine Tasche herab. „Du bist dafür zu spät." lächle ich und habe sie hoch. „Lasst mich helfen." er nimmt mir die Tasche ab und schwingt sie über die Schulter. Ich bedanke mich bei ihm für die Hilfe und laufe mit ihm zum Ausgang. „Wir werden uns für lange nicht mehr sehen. Passt mir gut auf Rex auf." mit einem halbherzigen Lachen drückt er mir die Tasche in die Hand, als wir bei den anderen ankommen und er verschwindet in dem Tumult.
Wir nehmen langsam von allen Abschied und ich lasse Rex seine Zeit, sich von allen in seinem Tempo zu verabschieden. Ich mache nicht die große Runde, sondern bleibe bei denen, die ich besser kenne. Darunter fallen Kix, Fives, Jesse und Tup. Cody hat sich der Verabschiedung angeschlossen und mit einem Lächeln beobachte ich, wie rührselig alle Abschied nehmen.
Als wir zu zweit zum Hangar laufen, wartet Anakin bereits auf uns.
Zögerlich gehe ich vor, um seine Stimmung deuten zu können und mich und Rex darauf vorbereiten zu können. Als würde er wissen, was ich vor habe, schirmt er sich vor mir ab und wir gehen, ohne eine Vorahnung, was uns erwartet, zu ihm und bleiben vor ihm stehen.
„Ich wollte nochmals mit euch beiden reden, bevor ihr Coruscant verlässt." Rex und ich sehen uns beide unsicher an, nicken und sehen zu ihm.
„Danke. Es gab in letzter Zeit einige Probleme zwischen uns, die ich nun bei Seite schaffen möchte. Ich habe Ahsoka bereits genug Predigten gehalten, warum ich mich so verhalten habe, das muss ich nicht wiederholen und es führt sowieso zu nichts." Er beißt sich auf die Unterlippe und fährt sich gestresst durchs Haar, das muss ihm ziemlich schwerfallen.
„Ich werde lernen zu akzeptieren, dass ihr Gefühl füreinander teilt. Ich kann es nicht gut heißen, aber ich denke, Akzeptanz ist der richtige Weg in die richtige Richtung.
Rex, ich erwarte von Euch, dass Ihr gut auf Ahsoka aufpasst und sie vor all den Dingen beschützt, die ihr schaden könnten." ich verschränke beleidigt meine Arme vor der Brust und falle ihm ins Wort „Ich kann immernoch sehr gut auf mich selber aufpassen!" er verdreht die Augen und muss etwas grinsen bei meiner Aussage. „Ahsoka, wenn ich nicht da bin, wirst du Rex brauchen." sagt er fest von sich überzeugt und auch Rex stimmt ihm zu und ich gebe nach.
Nun setzt er fort. „Ich werde mich auf Euch verlassen Rex und Ahsoka ich möchte, dass du auf dich Acht gibst, wenn Rex verhindert ist. Ich werde euch gehen lassen, wenn ihr mir verspricht, dass ihr euch bei mir meldet und einander unterstützt. Es werden schöne und schwere Zeiten auf euch zukommen, nur als Team könnt ihr dem Stand halten. Ich... Ich werde euch vermissen." den letzten Part flüsterte er kaum hörbar, aber wir haben beide verstanden, was er uns sagen möchte. 
Ohne ein Wort zu verlieren gehe ich schweigend auf ihn zu und schließe ihn in meine Arme. Er drückt mich so fest an sich, dass ich kaum Atmen kann. „Meister, bitte." keuche ich schon und er lässt mich wieder los mit einem lächeln im Gesicht. „Ahsoka, deine Worte damals, ich kann sehr gut nachvollziehen, was du mit Rex hast. Ich wünschte, ich hätte mich für den selben Weg entschieden, als ich es noch konnte." das bedauern in seiner Stimme kommt wieder hoch und wissend nicke ich. „Ich weiß." aufmunternd blicke ich zu ihm und entferne mich aus der Umarmung. Prüfend sieht er zu Rex, welcher sich sofort verkrampft und ihn nervös ansieht. „Ich werde ein Auge auf Euch haben." Ich kann fast schon einen Schweißtropfen an seiner Stirn ausmachen. Lachend klopft Anakin ihn auf die Schulter und seine Körperhaltung wird lockerer. „Nun gut, genug Gerede, ich will euch nicht abhalten, endlich von hier wegzukommen." Wir veranschieden uns nochmals voneinander, bevor wir in die Fähre steigen.

Ich bin leider nicht ganz zufrieden mit dem Teil, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt 😅
Schönen Tag euch😊

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