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POV Ahsoka:

Es ist nun einiges an Zeit vergangen, seit dem wir unser altesLeben hinter uns gelassen und auf Batuu unser zu Hause gefunden haben.
Rex ist seit ein paar Monaten ein festes Mitglied der Jäger und ist damit so erfolgreich, dass sie ihm zum Anführer der Gruppe ernennen wollen. Ihm tut das ganz gut, ich gehe davon aus, dass ein großes Loch in seinem Herzen war, als er seine Brüder verlassen musste. Auch wenn er es nie nach außen getragen hat und es mir verboten hat, die Macht an ihm zu nutzen, habe ich hin und wieder diese Regel gebrochen und eine tiefsitzende Trauer gespürt. Selbstverstädnlich bereut er es nicht, er ist dennoch sehr glücklich hier und mit mir. Ich streiche mit meiner rechten Hand über seinen verstaubten Helm und eine Schicht Staub fliegt durch die Luft, die mich gerade nicht stört.
Bei der Berührung des Helmes, schießen mir Bilder in den Kopf aus Zeiten, die sich für mich anfühlen, als wären sie eine Ewigkeit her.
Bei den Gedanken, alles zurückgelassen zu haben, schwingen Schuldgefühle mit. Ich habe meinen Meister verlassen ohne jegliche Begründung, er hat nie erfahren, was mich dazu bewegt hat zu gehen. Des Öfteren, hoffe ich, dass er es mir nicht übel nimmt und mich versteht, doch ich zweifle daran. Schlussendlich ist er auch ein Jedi, der den Prinzipien folgt, auch wenn er es auf eine spezielle Art und Weise tut.
Umso mehr Zeit vergeht, umso schlechter fühle ich mich keinen Grund genannt zu haben.
Mein Blick wandert zu dem Papierkorb in unserem Schlafzimmer. Er ist überfüllt von zerknüllten Papieren. Ich könnte jedes einzelne Wort korrekt wiedergeben, was auf diesen zerknüllten Papieren steht.
Seit ein paar Tagen versuche ich mich daran, meinem Meister einen Brief zu schreiben und in dem alles zu erklären. Ich rede mir selber ein, dass ich es für ihn tue, aber in Wahrheit, kann ich nicht mehr mit diesem schlechten Gewissen leben. Ich versuche mir Abhilfe von der Schuld zu schaffen, indem ich eine Erklärung formuliere.
„Anikan, ich weiß, ich habe dir einiges zu erklären und muss mich auch bei dir entschuldigen. Eine Erklärung macht nicht alles wieder gut, aber verdeutlicht meine Beweggründe diesen Schritt zu gehen....." laut lese ich mir selber den Resr des Briefs vor, der beste Entwurf, den ich bisher habe und ich werde mich selber dazu abringen ihn auch abzuschicken. Ich kann diese Gefühle nicht ignorieren und auch wenn wir uns versprochen haben, nie wieder mit unserer Vergangenheit in Kontakt zu treten, kann ich nicht anders.
Eines Tages, werde ich es Rex doch sagen müssen, bis dahin wird es aber hoffentlich noch sehr lange dauern.

Den Brief fertig geschrieben, schlendere ich über den Markt und grüße Nachbarn, die ich antreffe und auch die nette alte Dame, die mir damals die Möglichkeit gegeben hat, die Klamotten abzuarbeiten. Nur ihr habe ich unser Geheimnis anvertraut und bisher hat sie es gut gehütet. Sie mag zwar alt sein, ist aber eine gute Freundin geworden und eine sehr große Unterstützung.
Sie winkt mich zu sich und ich grüße sie.
„Ahsoka, es freut mich, dass du dich endlich getraut hast den Brief zu schreiben und abzuschicken." kommentiert sie,
„Danke, ich war gerade auf dem Weg zum Postamt, kann ich etwas für dich tun?" erkundige ich mich zuvorkommend.
„Das nicht Kindchen, aber ich muss dich warnen!" spricht sie Bedacht leise aus, sodass uns niemand hören kann und ich runzle die Stirn.
Ich forder sie auf weiterzuerzählen „Mir ist zu Ohren gekommen, dass wir der Republik beitreten werden und Vertreter der Republik heute kommen und sich Batuu näher anschauen werden. Ich weiß nur, dass ein Jedi und mehrere seiner Soldaten geschickt wurden, um unseren Planeten in vielerlei Hinsicht einzuschätzen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter steckt."
Mein Herz rast schnell und in diesem Moment fliegt ein republikanisches Shuttle über unseren Köpfen hinweg. Besorgt sehe ich zu ihr.
„Dankeschön für die Warnung, ich muss leider dringend los."
Sie verabschiedet sich von mir und ich laufe schnell nach Hause. Den Brief stecke ich mir in die Tasche und werde mein Vorhaben wohl etwas verschieben.
Sicherheitshalber sehe ich mich genau um, bevor ich die Straße wechsel, nicht dass eine unangenehme Überraschung um die Ecke lauert. Ich komme gut zu Hause an und laufe zügig rein, doch bevor ich ins Wohnzimmer gehe, fällt mir auf, dass unsere Terassentür offen ist. Ich hatte sie nicht aufgelassen nur vergessen zu zuschließen. Aufeinmal höre ich etwas knallen und mein Kopf dreht sich zur Treppe, jemand ist in unserem Schlafzimmer. Ich greife mir den Besen und schraube die Borstenbürste ab. Vorsichtig und geduckt schleiche ich in die Richtung von dem dire Geräusche stammen. Umso näher ich unserem Schlafzimmer komme, höre ich das nervöse durchwühlen und ich umschließe den Besenstiel fester. Kurz vor der Tür mache ich Halt und versuche zu lokalisieren wo er sich befindet. Mit einem mächtigen Sprung haue ich ihm den Besenstiel vertikal gegen den Kopf und nehme meine Verteidigungsposition ein.
Seinen Hinterkopf massierend dreht sich der Eindringling um und zieht die Kaputze runter.
„Ahsoka, was tust du da?!",schimpft eine vertraute Stimme und ich reiße überrascht die Augen auf „Rex, es tut mir so leid, ich dachte du wärst ein Eindringling, bist du durch den Garten gekommen?" frage ich verwundert und gehe zu ihm, um mich zu entschuldigen.
„Ich habe das republikanische Schiff gesehen und ich wollte nicht riskieren die Vordertür zu nutzen und dass mich jemand abfangen kann, zu meinem Glück hast du sie nicht verschlossen."
Ein kurzes lächeln bildet sich auf meinem Lippen, bis ich wieder meinen Sorgen verfalle.
„Was sollen wir tun, wir können nicht mehr hier bleiben, wenn sie dich sehen...", fange ich an, doch kann mich nicht trauen das anzusprechen. „Ich weiß schon, aber ich will nicht mehr weglaufen, entweder die Seperatisten oder die Republik, früher oder später wird jeder neutrale Plnet von einer Seite eingenommen."
Es ist sehr gefährlich hier zu bleiben, aber ich kann doch nicht ständig weglaufen, so werden wir nie ein lebenswertes Leben führen. Wenn ich so an die letzten Monate zurückdenke, will ich um ehrlich zu sein gar nicht gehen, hier fühle ich mich zu Hause. Doch dann besteht die ständige Gefahr, dass man mir Rex nimmt, bei nur dem kleinsten Fehler, ist es dieses Riskiko wert?
Verzweifelt setze ich mich aufs Bett und sacke in mich zusammen. Er tut dasselbe und legt einen Arm um mich.
Im Moment sagt keiner etwas, wir sind mehr mit unseren eigenen Gedanken beschäftigt und wir wissen sowieso, was der andere zu sagen hat und das bringt uns auch nicht weiter.
Ich fühle mich hin und her gerissen. Eine aussichtslose Situation.

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