GESPROCHENES FRAGEN KLAGEN

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täglich schritte machen, erzwungenes lachen, mit schmerz in der ferse und dünner jacke, bei minusgraden, den nächsten tag ein pullover tragen, obwohl die sonne auf die erde knallt. es scheint, als wär ich allein, so allein und verlassen, von den menschen, obwohl ich freunde hab und familie, mitmenschen die ich jeden tag seh, sehen muss, eventuell darf, sie sagen ich brauch abschluss und bildung, einen unterhalt, liebe, aber gleichzeitig balance und kontrolle - doch ohne den stress kein nikotin, ohne freunde keinen schmerz, keinen herzschmerz. wie soll ich meine frevel und gedanken ausblenden, während mir jeder sagt, was ich tun soll, wie ich leben soll, wen ich lieben soll, während ich einfach nur weine und lache zugleich, von mensch zu mensch wandere, jedem ein anderes gesicht zeig, da meine emotionen vollkommen gebrochen scheinen, mein geist entzweit, obwohl es keinen grund gibt, aber im nächsten moment so viele. ich hörte einst, dass ich mich glücklich schätzen darf, mit meinem leben, dem erstreben meiner eltern, der familie, dem land ich welchem ich wohnen darf, meine angehörigkeit find, ich undankbares kind; und ebenso hörte ich, dass gebildete menschen früher sterben, da sie des lebens sinn hinterfragen, und es nicht länger ertragen. und es scheint, als würd diese last in mir immer größer werden, tag für tag, obwohl ich laut niemals zu klagen wagen würd, niemals hinterfragen, obwohl ich gern würd. ich frag mich, in dieser stille, wie lang ich noch denken können werd, wie lang ich zeit hab, bis ich zusammenbreche, entgültig die hand dem abschied schwenken darf, die hand mit weißer fahne, denn ich ergebe mich dem leben, ich kann einfach nicht mehr.

-zweiundzwanzigster februar 2021

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