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Aragorn ritt voran, leitete uns zu diesem Pfad, der angeblich zu diesem Heer führen sollte, welcher an der anderen Seite des Drúadans lag, und ich fühlte mich seit Anfang an dort nicht wohl. 

Ich fühlte mich beobachtet, was ich sonst nie tat, und alleine das beunruhigte mich noch mehr, als es sowieso schon tat, doch ich blieb still und sagte nichts. Aragorn bog an der Kreuzung ab, und nur wenige Sekunden später standen wir vor einem dunklen Gang, welcher von Totenköpfen wortwörtlich umzingelt war.

Aragorn wechselte einen kurzen Blick mit mir, dann sah er zu Gimli, ehe er sich wieder umdrehte und in die Höhle ritt. Gimli schien allerdings zu zögern, denn er blieb stehen, und ich ebenfalls.

'Jetzt stell dich nicht so an, Spitzohr.' Ich seufzte und murmelte ein leises "Nicht du auch noch..", dann sah ich zu Gimli, welcher sich noch immer nicht vom Fleck bewegt hatte 

"Komm." sagte ich, versuchte aufmunternd zu klingen, wollte noch etwas hinzufügen, doch Brego entschied sich, den Gang nun ebenfalls zu betreten, und ich schloss meinen Mund wieder, ohne dass Laute hervorkamen. "Ach.. Das würde ewig auf mir sitzenbleiben.." hörte ich Gimli noch, dann hörte ich, wie er mir folgte.

Ich versuchte vergeblich, etwas in dem dunklen Gang zu erkennen. Es war einfach viel zu dunkel. Wir ritten für eine gefühlte Ewigkeit weiter, und langsam wurde es verdammt kalt, obwohl ich, zugegebenermaßen, sogar einen Umhang trug.  

Keiner wagte es, etwas zu sagen, es blieb totenstill, das Einzige, was man hörte, war das Klackern der Hufe auf dem steinigen Untergrund. 

Langsam schien ich allerdings zu sehen, was vor meinen Augen ablief, erkannte Umrisse, die laut meiner Logik auf Aragorn und Hasufel schlossen, doch wir betraten binnen Sekunden einen riesigen Raum, der eigenartig in einem Grünton leuchtete.

Als wir nebeneinander stehen blieben und ich mich unsicher umsah, wurden um uns herum unzählige, grüne Gestalten sichtbar. Sie waren halb durchsichtig und sahen teilweise, ehrlich gesagt, wirklich schlimm zugerichtet aus.

Ich warf Aragorn einen besorgten Blick zu, sagte allerdings nichts. Wer weiß denn auch, ob das mit dem König Gondors wirklich stimmen würde?

Meine Hand wanderte möglichst langsam an mir hinab. Ich griff langsam nach meinen Bogen, hielt ihn in meiner Hand, und alleine, das kühle Holz zu spüren, ließ meinen Herzschlag wieder etwas hinuntergehen.

"Was wollt ihr hier?" fragte uns eine der Gestalten, die vortrat.

"Wir sind gekommen, um eure Hilfe anzufordern." sagte Aragorn, seine Stimme hallte durch den riesigen Raum, und mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich sein Echo hörte. "Warum sollten wir euch helfen? Wir hören auf niemanden.", es breitete sich für einen Moment ein unangenehmes Schweigen aus, "Tötet sie."

Gerade, als der Anführer mit seinem Schwert ausholte und auf Aragorn zielte, zog dieser blitzschnell sein Schwert und die beiden Klingen der Schwerter schlugen aufeinander.

Es breitete sich Stille aus. "Ihr werdet auf uns hören." sagte Aragorn dann, seine Stimme schnitt förmlich durch die Dicke der Luft, und hielt die Spitze seines Schwertes an die Kehle seines Gegenübers.

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Ich habe keine Ahnung, wie wir es geschafft hatten, lebendig und mit einem riesigen, unsterblichen Heer wieder aus der Höhle zu kommen.

Ich ritt mit Aragorn, breit grinsend an der Spitze. "Was finden wir denn so lustig, Spitzohr?" neckte mich dieser. Ich sah ihn an. "Ach gar nichts."

Aragorn blieb für einen Moment ruhig, dann murmelte er ein "Le melin, Legolas". 

"Du weißt schon, wie schwer es ist, dich nicht vom Pferd zu stürzen und über dich herzufallen, nicht?" murmelte ich und unterdrückte den Drang, das wirklich zu tun.

Aragorn fing zu schmunzeln an, ich spürte seinen wärmenden Blick förmlich auf mir. "Das ist alles andere als lustig, melethron." murmelte ich.

"Genug geflirtet, wir sollten uns beeilen, wenn wir unseren Plan durchführen wollen." sagte Gimli, als er plötzlich schneller wurde und uns überholte. 

Der Heeresanführer und ich wechselten einen kurzen Blick, bevor wir antrabten. "Lasst uns Uruk-Hais jagen." sagte Aragorn grinsend und zog sein Schwert, als wir den Schiffen immer näher kamen, Hasufel fing zu galoppieren an. 

Brego schloss sich ihm an, ohne auch nur einem Moment zu zögern, und schnaubte, als ich die Zügel länger ließ und in den leichten Sitz umstieg. 

Wir galoppierten also gemeinsam über die riesige Ebene, auf der wir uns gerade befanden, direkt auf die Schiffe der Uruk-Hais zu, als uns das Heer holte uns schnell einholte und schließlich auch überholte. 

die for you (2) || aralasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt