die for you (2) || aralas

22

Am späten Nachmittag kamen wir endlich an der Lichtung an. In wenigen Stunden würden wir uns hier mit den anderen Hütern treffen.

Wie auch in meiner Vision, stand ein großer, wunderschöner, violetter Edelstein in der Mitte, anders als ich das erste Mal hier war, weiß Valar warum.

Die Lichtung war immer noch wunderschön. Unzählige bunte Blumen machten sich am Boden breit, der Kristall fing die letzten Sonnenstrahlen. Auch Aragorn blieb der Mund offen stehen, als er die Lichtung betrachtete.

Es dauerte eine Weile, bis er Hasufel abzäumte, bevor er ihn und Brego laufen ließ. Sie liefen ein Stück von der Lichtung weg und schienen etwas Annehmbares zu fressen gefunden haben, denn sie blieben stehen und senkten die Köpfe.

Ich entzündete schnell ein kleineres Lagerfeuer, da es langsam kalt wurde. Die Hüter ließen ziemlich auf sich warten. Aber es wurde uns ja auch nie gesagt, wann wir die anderen genau treffen würden, falls sie überhaupt auftauchen würden.

Ich begann langsam aber sicher, die Hoffnung zu verlieren, als plötzlich ein heftiger Wind zu wehen begann. Ich sah eine Gestalt auf der Lichtung, die nach und nach sichtbarer wurde, bis sie schließlich ganz auftauchte. Ich stand interessiert auf und auch Aragorn folgte mir. Ich nahm Aragorns Hand, während wir gemeinsam die Lichtung betraten. Die Gestalt sah uns an. Ich neigte etwas den Kopf.

Sie, ja Sie, hatte rotes, langes Haar. Sie sah wie eine Elbin aus und war wirklich wunderschön. Sie trug ein hellblaues, fast weißes Kleid und hatte ihre Haare halb zu einem Zopf geflochten, halb offen, wie so üblich.

Sie neigte ebenfalls den Kopf vor uns. "Ich bin Meril. Wer seid ihr und was macht ihr hier?" 

"Ich bin Aragorn, Sohn Arathorns und König Gondors, das ist Legolas, Sohn Thranduils und mein Verlobter." antwortete Aragorn der Frau.

Ich sah ihn kurz schmunzelnd an, bevor ich mich wieder Meril zuwandte. "Wir sind ebenfalls Hüter." sagte ich und sah Meril an. "Dann nehme ich an, Blake und Jack sind von uns gegangen?" fragte sie und wirkte sofort trauernd.

Ich und Aragorn nickten langsam. "Wart ihr Freunde von ihm?" fragte unser Gegenüber. Ich nickte und sah einen Moment auf den Boden. Wir setzten uns auf einen Baumstamm und Aragorn berichtete, wie Jack und Blake ihren Frieden gefunden hatten.

Meril sah Aragorn gespannt an und stellte keine Fragen, und erst als er fertig erzählt hatte, murmelte sie bedrückt: "Sie waren die ältesten von uns."

Ich sah sie trauernd an und neigte erneut den Kopf vor ihr. "Gäbe es nicht eine Möglichkeit.." fing ich an, doch Meril beendete meinen Satz vor mir: "..sie zurückzuholen? Die gäbe es. Doch wir alle könnten dabei sterben.. Überhaupt benötigten wir alle unsere Kräfte, und ihr beide müsstet eure Kräfte aufgeben.. Und-"

Ich unterbrach sie: "Ist es machbar?" Sie nickte, ohne zu zögern. "Wir sollten auf Celduin warten." meinte sie allerdings. Eine Gestalt erschien, woraufhin ein großer, schlanker Mann sichtbar wurde.

Er hatte dunkelbraune, lange Haare und trug eine blaue Tunika, die ihm zugegeben, wirklich stand. Er neigte den Kopf etwas vor uns, bevor er Meril fragend ansah.

"Sie sind die Nachfolger von Blake und Jack." antwortete sie knapp. "Ihr wollt die beiden zurückbringen? Denkt ihr wirklich, das ist so eine gute Idee?" fragte uns Celduin und sah uns drei fragend an. Gedanken mit Tieren tauschen ist wohl nicht die einzige Fähigkeit eines Hüters?

Meril nickte. "Noch dazu denke ich nicht, dass ich als König Gondors und Legolas als mein zukünftiger Mann wirklich dafür bestimmt sind, Hüter zu sein." wandte Aragorn ein, während er besitzergreifend den Arm um meine Hüfte legte.

Ich schmunzelte und sah ihn kurz an, Celduin nickte gedankenverloren, und sah kurz in den Nachthimmel. "Ihr solltet das Feuer löschen. Es ist gleich soweit." murmelte er, bevor er sich neben den violetten Stein auf der Lichtung stellte. 

Meril stellte sich neben ihn und sah uns auffordernd an. Ich betrachtete Aragorn aus dem Augenwinkel, bevor wir den beiden folgten. Meril griff meine Hand, ich griff nach der Aragorns, welcher neben mir stehen blieb.