Kapitel 14

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P.o.V. Jason

Als der nächste Tag anbracht, stand ich schon sehr früh am Eingang des Campes und wartete auf Will und Leo. Nach einer halben Stunden, in der ich in dem Dunst des Nebels stand, sah ich von weitem zwei Gestalten auf mich zu kommen, die sich später als Leo und Will herausstellten. Sie blieben vor mir stehen, kurz sahen wir uns stumm in die Augen. "Ach scheiß drauf!", murmelte Leo und zog uns schon in eine große Gruppenumarmung. Lachend schlangen auch Will und ich unsere Arme um Leo und den jeweils anderen. "Ich hab euch vermisst.", schmunzelte ich und hob beide kurz hoch. Wir drei lachten und genossen noch kurz den Moment.

Dann löste ich mich von den beiden und sah entschuldigend in ihre Augen. "Es tut mir leid. Alles, was seit meinem Verschwinden passiert ist." Beide sahen mich nur lächelnd an, bevor Will das Wort ergriff. "Alles vergeben und vergessen, Jason. Wir haben dich zu doll vermisst, um auf dich sauer zu sein. Außerdem müssen wir uns jetzt einem wichtigeren Problem widmen, als auf dich sauer zu sein. Leo hatte mir auf den Weg hier her alles erklärt und ich habe schon eine kleine Vermutung, wie das alles abgelaufen ist."

Nickend sah ich Will ernst an und sah dann zu Leo, als er anfing zu sprechen. "Aber erstmal sollten wir zur Hephaistos Hütte und in die Werkstatt. Da können wir uns sicher sein, dass uns niemand, bis auf mein Vater vielleicht, hört." Wieder nickte ich nur stumm und folgte den beiden zu Leos Hütte. Als wir rein kamen, sah man schon ein paar wache Halbgötter, die sich anzogen oder in ihrem Bett lagen und etwas kleines bastelten oder lasen. Als wir runter in den Keller gingen, sah man auch schon ein paar an ihren Plätzen sitzen.

Bei manchen sah es aus, als würden sie vor Kraft und Energie nur so strotzen und die anderen jedoch fochten den unsichtbaren und doch sichtbaren Kampf mit der Müdigkeit aus. Leo schickte die müden Kämpfer direkt hoch in ihr Bett und ging selbst nach hinten zu einer Tür. Nachdem wir in dem kleinen Raum ankamen, setzten wir uns an eine etwas größere Werkbank.

"Also.. was hast du jetzt für eine Vermutung, Will?", fragte Leo und schob uns allen eine Tasse Kaffee rüber. "Jason sagte ja, dass es die Göttin Apate war, die ihn kontrolliert und die wahrscheinlich auch die Angriffe auf das Camp ausübte oder ausübt. So genau wissen wir das noch nicht, ob es nun wieder passiert oder sie aufhört, weil ihr Ziel erreicht ist." Zustimmend brummten Leo und ich. "Und was denkst du noch?"

"Ich denke, dass Percy Gift getrunken hat. Ob freiwillig oder nicht, ist erstmal Nebensache. Jason, du sagtest, dass seine Augen grau waren und er etwas davon gesagt hat, dass er seine Gefühle nicht mehr spürt." "Ja. Er hat es gesagt kurz bevor er die Tür vor meiner Nase zugeschlagen hat." "Dann kann es nur ein Gift von Achlys sein. Kein Gott kann die Gefühle von jemand anderen einfach so verschwinden lassen oder sie ihm entnehmen. Aber ich denke nicht, dass Percy in den paar Tagen dem Tartarus wieder einen Besuch abgestattet hat oder Achlys aus dem Tartarus fliehen konnte."

Leo lehnte sich seufzend an die Lehne seines Stuhles und zog leicht überfordert seine Augenbrauen hoch. "Und was schlagt ihr vor sollen wir jetzt tun? Wie können wir Percy seine Gefühle wieder geben?" Will seufzte und massierte sich seine Stirn. "Das weiß ich noch nicht. Ich muss heute versuchen unbemerkt in die kleine Bibliothek von Chiron zu kommen. Aber ich denke nicht, dass sich seine Gefühle einfach irgendwie in Luft aufgelöst haben."

"Chiron muss heute zu einem zwei tägigen Treffen zu den Centauren. Er sollte also nicht da sein. Und Dionysus wurde in den Olymp gerufen. Keine Ahnung was der schon wieder gemach hat. Er sah auf jeden Fall nicht sehr erfreut aus, als er das Camp verlassen hat. Also rein theoretisch müssten wir freie Bahn haben." Leo und Will stimmten mir nickend zu. Danach herrschte kurze Stille, bis Leo zögerlich anfing zu sprechen. "Wollen wir eigentlich den anderen bescheid sagen? Und wenn ja wann?"

"Fürs erste denke ich nicht. Wenn wir es, bis sie zurück sind, noch nicht geschafft haben Percy seine Gefühle zurück zu bringen, dann müssen wir es ihnen sagen. Zum einen, weil sie es ja dann sehen und zum anderen, weil sie uns dann vielleicht helfen können.", schlug Will vor und fuhr sich seufzend durch seinen Haare. "Aber ich werde nachher schon mal mit Nico darüber sprechen. Vielleicht weiß er ja etwas, was uns helfen könnte." "Das wäre keine so schlechte Idee. Und Jason hält sich am besten erstmal von Percy fern. Wir wollen ja nicht, dass hier irgendwas eskaliert."

Bei dem Gedanken daran mich noch länger von Percy fernzuhalten schmerzte mein ganzes Innere, aber ich muss Leo recht geben. Wir sollten die Situation so unauffällig und ruhig wie möglich halten. "Danke, Leute, dass ihr mir helft und so schnell gekommen seid." Leo grinste nur typisch. "Natürlich kommen wir sofort, wenn unsere Freunde Hilfe brauchen. Besonders unser Lieblingspärchen." Will nickte nur langsam, bis er stockte und empört zu Leo sah. "Hey! Ich dachte Nico und ich sind das Lieblingspärchen!?"

Ich musste laut anfangen zu lachen, als Leo stockend versuchte sich aus der Situation zu retten. Will und Leo sahen mich kurz an, bevor sie auch anfingen zu lachen. Und in diesem Moment merkte ich eigentlich wie sehr ich meine Freunde in den letzten Jahren eigentlich vermisst habe. Vermisst habe mit ihnen zu reden, mit ihnen Quatsch zu machen und mit ihnen zu lachen. 

Noch eine ganze Weile unterhielten wir uns über die Götter und die Welt, bis es hieß zum Frühstücken zu gehen. Da ich mich erstmal ruhig verhalten sollte, setzte ich mich an meinen eigenen Tisch, an dem sich Apate immer gesetzt hatte. Leider musste ich die Sachen, die sie mit meinem Körper gemacht hat, ausbaden. Also durfte ich alle drei Minuten Töchter und sogar zwei Söhne von Aphrodite von meinem Tisch weg schicken und ihnen sagen, dass sie sich in Zukunft von mir fern halten sollen. Als Percy sich dann an seinen Tisch setzte, konnte ich nicht anders, als ihn die ganze Zeit anzustarren.

Ich wünschte ich könnte dich endlich wieder in meinem Armen halten und dir endlich meine Liebe gestehen.

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Sorry, dass am Wochenende bisher nichts kam, aber ich bin zur Zeit bei meinen Großeltern und da komm ich fast gar nicht zum Schreiben.

Ich hoffe ihr freut euch über das Kapitel und wir sehen uns am nächsten Wochenende wieder!

Ps. Aber eventuell auch erst wieder am Sonntag, weil ich am Samstag Geburtstag hab👀

Noch eine schöne nächste Woche!

\(^.^)/

Our love is bigger than the world - Jercy ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt