Hazels Sicht-
„Hey, Mädels!“ Ich drehte mich um, hinter mir stand Noah.
Wieso sprach er mit uns? Sonst war er sich doch zu gut dafür?
Noah war der Badboy der Schule. Er und seine, nennen wir es mal 'Gang' reißen jede Woche ein neues Mädchen auf. Ganz ungefährlich sind sie auch nicht. Man hört immer wieder etwas von ihren Prügelleien, wegen denen sie auch schon die ein oder andere Nacht im Knast verbringen mussten.
Er sah schon gut aus, besser als die meisten Jungen, die man auf der Straße traf. Er hatte dunkelbraunes Haar und dazu noch braune Augen. Er war relativ groß und sportlich. Sein kompletter linker Arm war mit Tattoos aller Art verziert, und auch heute trug er wieder seine geliebte Lederjacke.
Lora, welche neben mir stand sagte ganz cool und selbstbewusst:
„Was? Rückst du jetzt raus mit der Sprache? Wenn nicht kannst du nämlich gehen!“
Ich stieß sie mit meinem Ellenbogen in die Seite, als Zeichen, dass sie sich zusammenreißen sollte.
„Was denn? Stimmt doch!“, sagte sie zu mir. Noah sah uns belustigt zu.
„Wie dem auch sei, was möchtest du von uns?“, fragte ich höflich.
„Ich gebe dieses Jahr die Abiturparty, und wollte euch zwei hübschen die Einladungen geben.“ Er sah uns ausdruckslos an und drückte uns zwei Karten in die Hand.
Sie waren schlicht und schwarz, es standen nur die wichtigsten Infos drauf.
Ich sah auf und wollte danke sagen, doch er war schon verschwunden.
„Hazel das wird genial! Noah schmeißt die besten Partys!“, rief Lora aufgeregt und fuchtelte dabei wild mit ihren Händen rum.
„Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht vor hinzugehen, Lora“, erklärte ich ihr und sah zu Boden.
„Was? Hazel das lass ich nicht zu! Du wirst es bereuen! Du kommst auf jeden Fall!“, befahl sie mir.
Sollte ich wirklich hingehen? Ich weiß nicht so recht.
„Komm schon, das wird lustig! Ich meine, wie oft wirst du auf so eine Party eingeladen?“, versuchte sie mich zu überreden. Sie lächelte mir ermutigend zu. Ich denke schon, dass das eine einmalige Sache ist, aber bei den Partys von Noah soll es manchmal schon ganz schön krass sein.
Lora ging auf fast alle Partys, das war auch der Grund dafür, dass sie viel beliebter war als ich. Aber ich mochte es so, im Hintergrund.
„Lora, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist...“, murmelte ich.
„Natürlich ist das eine gute Idee! Weißt du was? Ich hole dich dann am Samstag ab und wir fahren zu mir um dich fertig zu machen! Keine Widerrede!“ Sie sah mich entschlossen an, von ihren Ideen konnte man sie nie abbringen. Dann musste ich wohl auf diese Party.
„Na, gut...“, antwortete ich schließlich.
„Super! Dann sehen wir uns am Samstag!“, rief sie freudig während sie sich mit federndem Gang zur Bushaltestelle aufmachte.
Gut gemacht Hazel.
Ich lief wie jeden Tag nach der Schule nach Hause, da ich nicht weit entfernt wohnte.
„Hey!“, rief jemand, nach der Stimme zu urteilen ein Junge.
Ich wendete meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam.
Es war Noah auf seinem Mofa der gerufen hatte.
„Was ist?“, fragte ich ihn.
„Ich lasse eine Dame doch nicht laufen, Du kannst bei mir mit fahren!“ Er fuhr sich durch seine wie immer perfekt gestylten, braunen Haare. Wow, erstaunlich nett. Er war nie so, zumindest nicht zu mir. Eigentlich hatte ich bis heute vermutet, dass er nicht mal meinen Namen kannte.
„Nein, danke, ich wohne nicht weit von hier!“, sagte ich ihm, drehte mich um und lief weiter, doch kurz darauf hielt er direkt neben mir und drückte mir einen Helm in die Hand.
„Man widerspricht mir nicht!“, sagte er bestimmerisch und sah mir in die Augen. Ich lief schon seit Jahren nach Hause und erst heute kam er auf die Idee mich zu fahren. Wieso das jetzt?
Ich merkte, dass er sich nicht davon abbringen ließ, setzte den Helm auf und stieg hinter ihm auf.
„Wohin jetzt?“, fragte er. Ich nannte ihm meine Adresse und fuhren los. Ich klammerte meine Arme um seinen Bauch.
Ich hatte noch immer keine Ahnung wieso er wollte, dass ich mitkam, aber ließ es über mich ergehen.
Bei mir angekommen stieg ich ab, gab ihm den Helm und wollte gerade gehen, als er mich am Handgelenk packte.
Ich sah ihn verwirrt an, er drückte mir nur einen kleinen Zettel in die Hand, zwinkerte mir zu und gab Gas.
Ich faltete den Zettel auf, darauf stand:
Ruf mich an wenn du willst.
*seine Nummer*
Ich freue mich schon, Babe.
NoahAha, so ist das also. Hätte er sie mir nicht einfach geben können? Und wieso tat er das? Er wusste, wie jeder andere auch, das ich keine von diesen Schlampen war, die sich auf so was einließen.
Ich schloss die Tür auf und betrat unser Haus.
„Hazel!“, kreischte Hannah, rannte auf mich zu und sprang mir in die Arme. Ich drückte sie an mich.
„Hallo, Hannah“, lachte ich. Ich liebte meine kleine Schwester.
„Hazel? Hast du Hunger?“, kam es aus der Küche von meiner Mutter.
„Ja! Was gibt es denn?“, antwortete ich ihr.
„Ich habe Pfannkuchen und Salat gemacht“, sagte sie. Lecker, Pfannkuchen.
Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen.
In der Küche setzte ich mich auf meinen Platz und begann gierig zu essen.
„Und, gibt es was neues?“, fragte mein Vater.
„Am Samstag schlafe ich bei Nina!“, sagte Hannah mit ihrer piepsigen Stimme und strahlte. Nina war ihre beste Freundin.
„Das ist aber schön, Hannah!“, erwiderte Mama.
„Ich gehe Samstag mit Lora auf die Abiturparty, sie holt mich Nachmittags ab“, erzählte ich tonlos.
„Soso, eine Party. Hat Lora dich dazu gezwungen?“, lachte meine Mutter.
„So in etwa“, antwortete ich ebenfalls lachend.
Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer und las. Irgendwann schlief ich dann auch ein, obwohl es erst 18 Uhr war.
Ich hatte einen unruhigen schlaf diese Nacht, voller wirrer Träume.
·
·
·
So, das war Part #1!
Ich hoffe es hat euch gefallen!
Stay active! ;))
Amirellaaa ^^
DU LIEST GERADE
this one good girl
RomanceHazel ist das good girl überhaupt. Sie ist eher ruhig und schüchtern, ganz im Gegenteil zu ihrer besten Freundin Lora. Als Lora Hazel dann dazu überreden kann auf eine Party mitzukommen verändert sich Hazels Leben schlagartig. Hazel redet zum erste...