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"Was machst du denn hier? Wir sind erst heute Abend verabredet."
"Wo ist sie?"
"Beruhige dich bitt-"
"Spar dir das."

Ich stürme an Sebastian vorbei und Margarita springt von der Couch auf.

"Was machst du hier?"
"Was fällt dir eigentlich ein?!"
"Wie bist du hier rein gekommen?"
"Ich habe einen Schlüssel. Was zur Hölle fällt dir ein?!"

Sebastian packt meinen Arm und ich sehe ihn an. "Fass mich nicht an. Findest du das okay?"
"Nein natürlich nicht."
"Doch es hat sich für euch erledigt?"
"Ich habe nur die Wahrheit gesagt." mischt sich Margarita ein und ich spüre wie ich immer wütender werde.
"Die Wahrheit?! Suka bljad ich kenne dich nicht einmal! Du willst nur meinen Ruf schädigen. Wir haben vielleicht zweimal miteinander geredet. Und jetzt weiß ich auch wieso."
"Ich mochte dich noch nie."
"Oh heul doch."
"Du bist so respektlos."
"Wir können das auch anders klären."

Sebastian legt seinen Arm um meine Hüfte und zieht mich aus dem Wohnzimmer.

"Was soll das?"
"Beruhige dich."
"Mich beruhigen? Sebastian das ist Bullshit."
"Ich liebe euch beide. Bitte zwing mich nicht, mich zwischen euch zu entscheiden."
"Du würdest sie wählen oder?"
"Zwing mich nicht zu so einer Entscheidung."
"Ich nehme dir die Entscheidung ab. Wir beide machen jetzt mal Pause. Konzentriere dich auf deine Beziehung. Ich will da nicht im Weg stehen."

Mein Herz ist gebrochen, doch ich will mir nichts anmerken lassen, also drehe ich auf der Stelle um und verlasse das Haus. Jedoch nicht ohne den Schlüssel vorher neben der Tür auf den Tisch zu legen.

Nach 10 Shots und 5 Flaschen Bier, stehe ich Abends auf meinem Bett und schreie das Lied "bring me to life" mit.

Vor 1 Stunde habe ich das Meeting abgesagt und gesagt mir gehe es nicht gut. Jetlag und Heimweh usw. Dabei ist einfach nur mein Herz gebrochen. Er hat mich weder aufgehalten noch angerufen.

"FROZEN INSIDE WITHOUT YOUR TOUCH! WITHOUT YOUR LOVE, DARLING! ONLY YOU ARE THE LIFE AMONG THE DEAD!"

Ich hole tief Luft und tue so als hätte ich eine Gitarre in meiner Hand.

"ALL OF THIS TIME I CAN'T BELIEVE I COULDN'T SEE KEPT IN THE DARK BUT YOU WERE THERE IN FRONT OF ME! I'VE BEEN SLEEPING A THOUSAND YEARS IT SEEMS! GOT TO OPEN MY EYES FOR EVERYTHING! WITHOUT A THOUGHT, WITHOUT A VOICE, WITHOUT A SOUL! DON'T LET ME DIE HERE THERE MUST BE SOMETHING MORE! BRING ME TO LIFE!"

Beinahe überhöre ich mein Handy und ich springe vom Bett um zum Schreibtisch zu gehen.

Sebastian steht auf dem Bildschirm und ich entscheide mich den Anruf zu ignorieren. Er hat meine Gefühle verletzt, aber vor allem meinen Stolz.

Das nächste Lied beginnt und ich kippe mir noch einen shot ein bevor ich mir meine Haarbürste schnappe und mir als Mikrofonersatz vor den Mund halte.

"I was five and he was six. We rode on horses made of sticks. He wore black and I wore white. He would always win the fight bang bang. He shot me down bang bang. I hit the ground bang bang. That awful sound bang bang. My baby shot me down."

Nach diesem Lied kommt tatsächlich ein deutsches und ich spüre Heimweh aufkommen. Das Lied mochte mein Schlagerliebender Vater am meisten. Als der Refrain kommt hole ich tief Luft und springe auf das Bett.

"ATEMLOS DURCH DIE NACHT, BIS EIN NEUER TAG ERWACHT! ATEMLOS, EINFACH RAUS! DEINE AUGEN ZIEH'N MICH AUS! ATEMLOS DURCH DIE NACHT! SPÜR WAS LIEBE MIT UNS MACHT! ATEMLOS! SCHWINDELFREI! GROßES KINO FÜR UNS ZWEI! WIR SIND HEUTE EWIG TAUSEND GLÜCKSGEFÜHLE! ALLES WAS ICH BIN, TEIL ICH MIT DIR! WIR SIND UNZERTRENNLICH IRGENDWIE UNSTERBLICH! KOMM NIMM MEINE HAND UND GEH MIT MIR!"

Alles dreht sich und ich falle nach hinten vom Bett. Danach ist alles schwarz.

"Musstest du dich übergeben?"
"Nein."
"Schwindel?"
"Nein."
"Also eine Gehirnerschütterung ist ausgeschlossen. Ihr scheint es gut zu gehen, wenn man von dem Kater absieht."

Ich nicke dem Arzt zu und Klaus sieht mich wie ein strenger Vater an.

"Ich bin aus dem Bett gerollt."
"Du warst bewusstlos Ekaterina. Was ist los mit dir?"
"Nichts. Ich hatte gestern Abend nur ein bisher zu viel Alkohol."
"Ein bisschen? Hängt das mit diesem ganzen Drama zusammen?"
"Nein. Können wir jetzt gehen?"
"Natürlich. Wir treffen uns jetzt zum Brunch mit Sebastian und Michael seinem Agenten."
"Okay. Ich brauche einen starken Kaffee."

Schweigend sitzen wir 4 am Tisch, während ich Kaffee trinke. Etwas zu essen bekomme ich nicht runter.

"Weswegen sind wir jetzt hier?" frage ich und blende Sebastian aus.
"Um Details zu besprechen. Außerdem müssen wir eine bestimmte Situation besprechen."
"Wir haben das geklärt." sage ich. "Nächstes Thema."
"Eine öffentliche Entschuldigung wäre angebracht." sagt Michael und sieht Klaus an. "Wenigstens-"
"Es ist geklärt. Nächstes Thema." wiederhole ich und Sebastian sieht mich dankbar an.
"Können wir kurz einmal alleine reden?" fragt er dann und Klaus und Michael nicken, bevor sie aufstehen und gehen.
"Ach ihr beiden." sagt Klaus und kommt zurück. "Ich weiß das steht zwischen euch und ich weiß, dass mich das nichts angeht. Und trotzdem. Klärt das. Ihr kennt euch so lange und seid eng befreundet. Macht euch das nicht kaputt."

Dann verschwindet er und wir schweigen.

"Es tut mir leid. Ich sollte zu dir halten."
"Sie ist deine Freundin. Du liebst sie."
"Wir haben uns gestern getrennt."
"Sebastian mach das rückgängig. Ruf sie an. Wirf 2 Jahre nicht einfach weg."
"Dann lieber 8 Jahre mit dir weg werfen? Nein. Es war die richtige Entscheidung. Ich glaube meine Gefühle für sie waren nicht so stark wie ihre für mich. Wir waren an 2 verschiedenen Punkten. Ihre Eifersucht hat mich schon länger gestört."

Ich gucke auf meine Finger und dann kommen unsere Agenten wieder. Wir besprechen den Film und so langsam beginne ich meinen Obstsalat zu essen.

Actress (Sebastian Stan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt