• Chapter 25 •

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Mittlerweile sitzen wir alle wieder am Lagerfeuer und versuchen uns aufzuwärmen.
Luis und meine Klamotten sind dazu aber noch total durchnässt, die anderen haben ihre trockenen Sachen an.
Obwohl ich mich eigentlich nicht beschweren möchte.
Ich meine Luis mit einem nassen weißem Hemd, welches ihm an der Haut klebt und man dazu seine Tattoos erkennt - also beklagen möchte ich mich eher weniger. Sein Oberkörper sah ziemlich trainiert aus. Das hab ich vor allem an seinem leichten Sixpack erkannt, als er sein Hemd kurz ausgezogen hatte, um es zu wringen.
Leider hat er sich danach wieder angezogen, weshalb ich seinen Oberkörper nur für einen Bruchteil ausmachen konnte.

„Wollen wir langsam wieder zurück? Mir ist arschkalt", fragt mich Luis neben mir und ich wende meine Blicke vom Lagerfeuer zu ihm. Seine Unterlippe zittert und ist blau angelaufen. Er hat sich ein wenig in sich zusammen gezogen und reibt seine Handflächen aneinander.
Schmunzelnd betrachte ich ihn. „Du erkältest dich bestimmt", sage ich und ziehe meine Hände heraus, die ich unter meinen Oberschenkeln lagen.
„Ach, was", sagt er mit zitternder Stimme und ich muss lachen. Dieser Junge ist so stur.
Ich drehe mich etwas zu ihm und umfasse wie von selbst seine großen Hände und umschließe sie so gut es geht mit meinen kleinen aufgewärmten Händen.
Seine Hände waren wirklich eiskalt, ich bekomme sofort eine Gänsehaut.

Der blonde Lockenkopf hebt seinen Blick überrascht und schaut in meine Augen. Ich lächele ihn etwas schüchtern an.
„Du bist echt süß, Mia", nuschelt der Schönling gegenüber von mir. Überrascht gucke ich ihn an und beiße sofort auf meine Lippe.
Ich werde so schnell verlegen, wenn mir attraktive Männer Komplimente machen.
„Ich will ja nicht, dass du dich erkältest. Ich glaub nämlich nicht, dass wir hier abhauen können bevor die Gruselgeschichten nicht ausgepackt sind", erkläre ich etwas grübelnd.

Luis seufzt und beißt sich auf die Unterlippe, um das Zittern seine Lippe zu stoppen.
„da ist was dran", nuschelt er neben mir und schaut kurz in die Runde. Sein Blick bleibt bei Kiara stehen, die uns mit einem nicht definierbaren Ausdruck deutet.
Ich schaue unsicher zu Luis, der seinen Blick wieder zu mir wendet und dann auf unsere Hände.
„Hast du immer so warme Hände?", fragt er mich, als wäre das gerade eben nicht passiert.
Ich schaue zu meinen Händen und dann zu ihm, nicke dann aber schwach.
„die meiste Zeit schon", erkläre ich lächelnd. „Ich beneide dich", dabei reibt er seine Hände nochmal aneinander und löst schließlich unsere Hände.

„Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der so eine kalte Haut hat", sage ich grübelnd und er schmunzelt.
„Meine Eltern haben mich damals zum Arzt gebracht, weil sie dachten, dass das eine Krankheit wäre", erzählt er mir und ich muss lachen.
Wie süß ist das denn..
„Bei Lucia und Mike ist das aber nicht so", sage ich dann nach einer kurzen Stille.
Er nickt zustimmend, belässt es dann aber auch dabei.

„So, dann kommt das letzte Programm für heute!", sagt der Sprecher und neben mir fängt der Schönling wieder an zu zittern.
Er beugt sich etwas zu mir und flüstert dann in mein Ohr. „Wir könnten uns wegschleichen, dann würde keiner was bemerken."
Schmunzelnd schaue ich zu ihm und gucke mich kurz in der Gruppe um. Der Sprecher-Junge ist gerade dabei die erste Geschichte zu erzählen.
„Okay, dann aber ganz leise", nuschele ich.

Luis neben mir nickt und rutscht nach hinten, versteckt sich dann hinter dem Baumstamm, als er sich hinlegt.
Die Gruppe schaut immer noch aufmerksam zum Sprecher-Jungen.
„Los, jetzt du", nuschelt Luis leise.
Ich rutsche ebenfalls vorsichtig nach hinten und tue es ihm gleich.
Die paar Leute neben uns schauen uns zwar fragend an, aber es scheint sie nicht sonderlich zu interessieren.

Luis und ich rutschen dann etwas weiter nach vorne und krabbeln auf dem Boden bis wir ein Stück weiter an den Ort angelangen, wo keine Laternen brennen. Ich stelle mich sofort auf und richte mein Kleid, was ein wenig verrutscht ist.
„Komm, jetzt schnell", sagt Luis, greift nach meiner Hand und zusammen rennen wir zu den Bungalows.
Ich lasse mich eher von Luis ziehen, weil ich erstens nichts sehe und zweitens den weg sowieso nicht kenne.

Als wir kurze Zeit später angekommen sind, atmen wir erstmal durch und grinsen dann zufrieden.
„Sofort unter die Dusche", sage ich zu ihm und schmunzele.
„Kommst du nach der Dusche zu mir rüber?", fragt mich der Lockenkopf.
Überrascht über die Frage und glücklich zugleich, nicke ich ihm zu.
„Bis gleich", flüstere ich und sehe dabei zu Phils Bungalow.

Im Bungalow angekommen, flitze ich sofort ins Bad und ziehe das Kleid aus, schminke mich ab und steige sofort unter die Dusche.
Gott, das tut so gut.
Es war wirklich kühl mit den nassen Klamotten, aber für mich noch ertragbar.
Luis dagegen schien das eher weniger zu vertragen.

Als ich fertig geduscht habe, komme ich raus mit einem Handtuch um meinen Körper. Ich schlüpfe in frische Unterwäsche, einer Short und einem Crop-Top.
Meine Haare kämme ich einmal durch und lasse sie dann aber feucht über meine Schultern fallen.

Drüben klopfe ich leise bei Luis an.
„Herein", höre ich aus dem Bungalow. Ich trete ein und Luis kommt gerade aus dem Bad mit einem Pullover und einer langen Jogginghose.
Seine Lippen waren immer noch leicht lila, aber er sah nicht mehr so ganz blass aus und zittert auch nicht mehr.
„Ist dir nicht kalt?", fragt er mich sofort als er an mir runter schaut.
Ich beiße mir auf die Lippen und schüttele den Kopf. Im Bungalow ist es angenehm warm.

Ich setze mich auf eines der drei Betten und Luis setzt sich mir gegenüber und öffnet seinen Mund, um etwas zu sagen, als dann ein Telefon klingelt.
Luis seufzt und greift nach seinem Handy.
„Ja, was gibts?", sagt er und hält sein Handy vor sein Gesicht. Da ruft jemand anscheinend per Video an.

„Hey, alles klar bei euch?", ertönt eine bekannte Stimme. Mike.
Luis nickt daraufhin. „Alles gut soweit", sagt er knapp.
„Du siehst total blass aus, zieh dir was Wärmeres an", seufzt Mike und Luis verdreht die Augen.
„Ja, Dad, mach ich", nuschelt er genervt.
Ich muss lachen. Das war total süß, wie die beiden zueinander waren.

„War das etwa eine Mädchen-Lache?", sagt der dunkele Lockenkopf zu seinem jüngeren Bruder.
„Hm?", Luis schaut zu mir und dann zu seinem Bruder, dreht dann aber die Kamera auf mich.

„Mia?", ruft er verblüfft.

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Hold Me TightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt