• Chapter 10 •

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Die zwei Wochen verflogen ziemlich schnell. Ich bin regelmäßig zu meinen Seminaren gegangen und hab zuhause die meiste Zeit nur gelernt.
Meine Mom hat sich zum Thema nicht mehr geäußert. Unser Alltag lief einfach weiter wie sonst auch. Nur, dass ich mir ziemlich Stress machte, was die Prüfung anging.
Es war echt anstrengend und ich bin froh, dass heute endlich der Tag gekommen ist.
Ich hatte vor zwei Tagen meine Prüfung abgelegt und heute bekomme ich die Ergebnisse.

Ich setze mich mit meiner Mom auf die Coach und klappe den Laptop auf.
Die Ergebnisse bekomme ich online und deshalb klickte ich mich sofort ein und wartete gespannt bis sich die Seite mit den Prüfungsergebnissen aktualisierte.
Um 14 Uhr ist es soweit. Ich werfe einen Blick auf die Uhr.
Es ist punkt 13:58 Uhr.
Meine Mom neben mir war genauso angespannt wie ich. Sie war ziemlich stolz auf mich, als ich vor zwei Tagen nachhause kam und ihr berichtet habe, dass die Prüfung wirklich gut lief.

Als es 14 Uhr aktualisiere ich die Seite sofort, scrolle ich runter und lese laut war.
„Sehr geehrte Mrs. Davies. Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass sie die Prüfung bestanden haben!", dabei werde ich immer lauter vor Glück und lese erst gar nicht weiter.
Meine Mom kreischt genauso glücklich und ich nehme sie fest in die Arme!
Endlich. Ich hab's geschafft!

„Darauf müssen wir erstmal anstoßen", grinst meine Mom, löst sich von mir und holt aus der Küche eine Flasche Champagner mit zwei Gläsern.
Zusammen stoßen wir glücklich an und ich trinke einen Schluck.
Ich kann's nicht glauben. Das ganze Lernen hat sich wirklich gelohnt und mir fällt ein Riesen Stein vom Herzen.

Wir ließen zusammen den Abend ausklingen, da meine Mom sich ausnahmsweise frei gelassen hat. Ich war ihr wirklich dankbar dafür. Wir hatten zusammen gequatscht und haben uns dann einen Film angeschaut. Sowas machten Mom und ich nicht besonders oft, aber ich war froh, dass es heute geklappt hat.

Ich hatte zwar ein, zwei Kolleginnen mit denen ich mich gut verstand, aber es war ziemlich oberflächlich. Unsere Themen bestanden nur aus Lernen. Freundinnen sind sie nicht. Mit ihnen könnte ich nicht da sitzen und mir einen Film anschauen. So weit waren wir nicht.

Meine Mom wendet sich dann zu mir und legt ihr drittes Glas auf den Tisch.
„So Maus, ich bin echt müde..", gibt sie kichernd von sich.
Kein Wunder, meine Mom verträgt wirklich nicht viel Alkohol. Dazu kommt noch die angestaute Erschöpfung von der Arbeit. Meine Mom schläft durchschnittlich nicht mehr als fünf Stunden.
Ich bringe sie deshalb noch hoch und wünsche ihr eine gute Nacht.
Zumindestens kann sie dieses Mal richtig ausschlafen.

Ich laufe wieder runter in das Wohnzimmer und werfe einen Blick auf die Uhr.
19:57 Uhr
Schnell entscheide ich mich dafür meine Jacke und Schuhe anzuziehen, schnappe mir dann meine Schlüssel und steige dann in den Wagen.

Nach 20 Minuten komme ich vor der Rennstrecke an und steige aus.
Ich hoffe, dass ich entweder auf Jack trete oder seinen Vater.
Ich hab mich zwar immer noch nicht mit meiner Mom deswegen ausgesprochen. Aber ich sollte trotzdem ein paar Informationen bekommen, wie die Arbeit hier in Zukunft aussehen würde.

Ich laufe in Richtung Hütte, wo wir das letzte Mal auf Lucia und Luis getroffen sind. Auf der Strecke fahren momentan fünf Fahrer, aber ich kann nicht erkennen, wer sie sind.
Neben der Hütte erkenne ich aber einen blonden Schopf und ich muss automatisch lächeln.

„Lucia!", rufe ich ihr zu als ich auf sie zulaufe und sie dreht sich sofort zu mir und schaut überrascht. „Oh mein Gott, Mia!", sie grinst fröhlich und kommt auf mich zu, nimmt mich direkt in den Arm.
Ich erwidere sofort ihre herzliche Begrüßung.
„Was machst du denn hier? Hast du dich entschieden?", sie strahlt mich an und hinter mir höre ich das Laute Geschrei der Motoren.

Ich zögere etwas, schüttele aber den Kopf. „Ich wollte mit Jack sprechen, oder im besten Fall mit seinem Vater", fange ich an ihr zu erklären und sie versteht sofort, worauf ich hinaus möchte. „Ich glaube Jack trainiert in einer halben Stunde. Willst du solang warten?", sie lächelt mir zuversichtlich zu und ich nicke sofort. „Klar, das wäre perfekt", sage ich als hinter uns gerade ein Motorrad angefahren kommt.

Die Person stoppt neben Lucia und steigt aus dem Bike.
„Lu, schaust du dir das Mal an?", er lässt dabei den Motor schreien.
Ich erkenne keinen Unterschied aber Lucia scheint sofort zu verstehen und deutet auf ihren Schuppen.
„Bringst du ihn rein, Quinn? Ich schau mir das Mal an", sagt sie und wirft sich einen schmutzigen Lappen über die Schulter.
Quinn also. Beim ersten Mal war er auch hier.

Lucia schaut zu mir und blickt entschuldigend. „Sorry, Mia, ich muss mir das Mal anschauen. Du kannst dich zur Tribüne setzen. Jake wird bestimmt bald auftauchen", erklärt sie mir mitfühlend.
Ich lächele sanft. „Kein Problem, mach du ruhig deine Arbeit.", ich winke ihr dabei zu und laufe zurück in Richtung Tribüne und quetsche mich auf einen freien Platz.

Während des Trainings scheinen nur vereinzelt Leute zu kommen. Ich frage mich, wie das aussieht, wenn hier die richtigen Rennen losgehen.
Ich werfe einen Blick auf mein Handy und grübele kurz. Jake müsste sein Training also gegen 21 Uhr haben.

„Ah, wen haben wir denn da?", spricht mich jemand amüsiert, vorne angelehnt an der Tribüne, an.
Ich hebe sofort meinen Kopf und schaue in den grün-blauen Sturm.

Luis.

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Morgen gehts weiter!

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