• Chapter 21 •

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Der nächste Tag verging relativ schnell. Am Morgen hat meine Mom sich immer noch dazu entschieden mich zu ignorieren und am Abend bin ich dann zur Strecke gefahren und hab immer Mal wieder ausgeholfen.
Bevor ich zur Arbeit gefahren bin, hab ich noch ein paar Lebensmittel gekauft für heute Nacht.
Luis hat sich für Sushi entschieden, was für mich eine totale Herausforderung sein wird. Ich hab das noch nie selbst gemacht, deshalb kann ich nur hoffen, dass es einigermaßen schmecken wird.

Als wir dann aussteigen und Luis das Haus aufschließt, treten wir drei ein.
Mike sitzt auf der Coach als wir ins Wohnzimmer eintreten und lächelt uns an.
„Hey", er begrüßt uns und ich schenke ihm ein kleines Lächeln.
Luis lässt sich erschöpft neben seinen Bruder fallen. „Was ein Tag", nuschelt er.
„Ich geh nach oben, duschen", sagt Lucia und verschwindet nach oben.
„Gut, dann mach ich mich an die Arbeit", sage ich und nehme die Einkäufe mit in die Küche.

Die größte Herausforderung wird wohl der Reis sein. Ich hab sonst nur Beutelreis in heißes Wasser gegeben.
Seufzend suche ich mir mein Rezept auf dem Handy raus und versuche mich so gut es geht daran zu halten.

„Und? Wie läufts?"
Ich hebe den Kopf vom Schneidebrett und schaue in ein paar grüne Augen. Mike lächelt mich an und greift sich eine Möhre, in die er beißt.
„Naja, wie mans nimmt", sage ich schmunzelnd und er lacht leicht. „Du scheinst nicht die größte Köchin zu sein, was", erwidert er amüsiert und schaut zum Reis.
„Nicht wirklich, aber da muss ich jetzt durch", ich nehme mir ein Algenblatt und verteile den Reis, befülle es dann und versuche es zu rollen.
Verdammt, gerissen.

„Oh je, das sieht nicht gut aus", hinter dem dunkeln Lockenkopf erscheint der blonde Lockenkopf und grinst mich amüsiert an.
„Ihr macht mich nervös", nuschele ich leise und beiße auf meine Lippen.
„Na sicher", lacht Mike und wirft dann einen Blick auf die Uhr. „Ich wollte mich sowieso ins Bett verkriechen", sagt er dann noch und klopft seinem kleinen Bruder auf die Schultern.

Ich schaue dem Älteren nach und werfe dann einen Blick zu Luis.
„Brauchst du Hilfe?", fragt er dann schmunzelnd und tritt neben mich, betrachtet dann meine missglückten Rollen.
„Vielleicht ein kleines bisschen", sage ich betrübt.
„Lu hat mir das beigebracht damals", sagt er und stellt sich wie selbstverständlich hinter mich, umgreift sanft meine Hände.
Mich durchläuft sofort ein Schauer, mir ist warm und kalt zugleich.
Seine Hände sind eiskalt, aber mich durchflutet ein warmes Gefühl, als ich seinen Atem spüre und seinen Duft aufnehme.

„Hörst du mir überhaupt zu?", fragt der Schönling hinter.
„Hm? Was?", sage ich etwas neben der Spur und drehe meinen Kopf leicht, wodurch unsere Gesichter sehr nah sind.
Scheiße, das war keine gute Idee.
Ich schaue in deine grün-blauen Augen. Sie schimmern gerade mehr blau als grün.
Wow. Es ist wie ein Spiel zwischen den Farben

Ein Grinsen umspielt seine Lippen und er stupst meine Nase mit seiner. „Konzentrier dich", flüstert er amüsiert und ich blinzele mehr Mals heftig auf, drehe meinen Kopf sofort wieder nach vorne.
Oh Gott, was machen wir hier?

Als ich auf die Arbeitsfläche schaue, sehe ich schon eine beladene Sushi-Rolle.
Was? Wann ist das passiert?
War ich so berauscht von ihm?..
Ich schlucke sofort und räuspere. „D-Danke", wispere ich leise und er lässt von mir ab.
„Kein Ding", er lehnt sich an die Arbeitsfläche und schaut dann zu mir.

„Mia!", höre ich dann im nächsten Moment Lucias Stimme rufen. Ich wende meinen Blick von Luis ab und schaue Richtung Treppe. „Ja?", rufe ich zurück.
„Lässt du mir für morgen ein paar Rollen übrig? Ich wollte noch mit Hunter telefonieren und dann schlafen", erklärt sie mir von oben.
Ich schaue zu den Rollen und schmunzele dann. „Ja klar, mach ich", sage ich dann und schneide die Rollen dann in mundgerechte Stücke.
Luis schnappt sich sofort einen und schiebt es sich in den Mund, er brummt zufrieden und schluckt es runter. „Schmeckt echt gut", sagt er und legt sich über meine Lippen.

Ich grinse zufrieden. „Man sollte mich nicht unterschätzen", ich schneide die restlichen Rolle ebenfalls und lege für Lucia etwas in den Kühlschrank.
Zusammen mit Luis setzen wir uns dann auf die Coach und essen unseren Sushi.
„Bleibst du die Nacht?", fragt mich Luis nach unserer Stille.
Ich schaue ihn fragend an und schüttele den Kopf. „Ich bin ja mit dem Auto hier, da fahr ich die kurze Strecke nachhause", erklär ich ihm und er nickt verständlich, schiebt sich dann noch ein Stück in den Mund.

Er lehnt sich mit dem Kopf an die Sofalehne und sieht ziemlich müde aus.
„Anstrengender Tag?", frage ich ihn mit einem Schmunzeln.
Er nickt als Antwort und wuschelt sich durch seine Locken. „Phil macht ziemlich Druck, weil die Qualifikation ja nächste Woche ansteht", erklärt er mir. „Justin und Mike müssen beide aussetzen und Kiara ist sowieso nicht ganz bei der Sache. Übrig bleiben Quinn, Jake und ich", fügt er hinzu und schließt träge die Augen.

„Du schaffst das schon, ich kenne mich nicht damit aus, aber du siehst cool aus beim Fahren", versuche ich ihn aufzumuntern.
„Cool? wie charmant", er schmunzelt und öffnet seine Augen wieder.
Ich lache leicht und streiche mir eine Strähne hinter mein Ohr. „du weißt doch, was ich meine", nuschele ich schüchtern.

Er grinst mich herausfordernd an. „Nein, ich hab keine Ahnung. Erzähl es mir doch bitte", er setzt einen Schmollmund an.
Na ganz toll, war doch klar, dass dieser Junge einen Hundeblick drauf hat.
„Das machst du extra", ich verschränke die Arme vor der Brust und versuche mir ein Lachen zu verkneifen.
„Hm? was meinst du?", tut er nichtsahnend und grinst mich dann frech an.

„Oh Gott, wird hier schon geflirtet oder was?"
Ich hebe sofort meinen Kopf und sehe einen grinsenden Mike auf der Treppe stehen.
Wie konnten wir ihn nicht bemerken? Ich hoffe er steht da nicht schon lange.
Ich laufe sofort knallrot an und wende verlegen meinen Blick ab.
Wir haben nicht geflirtet, wir haben uns nur ein wenig geneckt... oder?

Luis hebt eine Augenbraue und schaut zu seinem Bruder. „und was machst du? deinen kleinen Bruder stalken?", er schaut herausfordernd zu Mike.
Dieser hebt abwehrend die Hände nach oben.
„Ich wollte mir nur noch was zu Trinken hochnehmen", sagt er schmunzelnd und kommt dann runter, greift nach einer Flasche Wasser und schaut mich an, zwinkert mir unauffällig zu.
Luis setzt sich auf und verpasst seinem Bruder einen Box auf den Oberarm.
Okay, doch nicht so unauffällig.

Mike lacht amüsiert auf und verschwindet dann wieder nach oben.
„Ich glaub ich sollte mich dann langsam auch auf den Weg machen", sage ich dann bevor es zu einer unangenehmen Stille kommt.
Luis schaut zu mir und nickt dann verständlich.
„Schreibst du Lu, wenn du angekommen bist?", fragt er mich und ich muss lächeln.
Allein diese Frage macht mich glücklich.
„Klar mach ich", sage ich dann und packe mein Zeugs zusammen, ziehe mich dann an und öffne die Haustür.

„Danke fürs Essen", sagt er dann lächelnd und lehnt sich an den Türrahmen als ich hinaus trete. Ich drehe mich zu ihm um. „Jetzt sind wir Quitt", ich grinse ihn an und er nickt schmunzelnd. „Stimmt"
Der blonde Lockenkopf beugt sich zu mir und umarmt mich zum Abschied. „Bis Morgen, Panda", flüstert er mir ins Ohr.

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Hold Me TightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt