Was für ein Spaß das hier auch ist

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Ich hatte beschlossen, dass die Anderen ein Recht dazu hatten zu erfahren, dass meine Kräfte eine neue Stufe von Gefährlich erreicht hatten. Auf eine beunruhigende Weise steigerte sich das nämlich, desto älter ich wurde.

Vielleicht hatte das ja etwas damit zu tun, dass ich dem Weltuntergang immer näher kam.

"Und du willst uns damit sagen, dass du die Realität ändern kannst?", hakte Steve zur Sicherheit noch einmal nach, nicht wirklich überrascht, als wäre es für ihn schon Alltag geworden, dass ich andauernd mit neuen Superkräften ankommen würde.

"Richtig", sagte ich und versuchte, meine Hände nicht allzu sehr anzustarren.

"Und Cap kann sich nicht an den Ausbruch erinnern, weil?", wollte Sam, weniger gelassen, wissen.

"Die Unterhaltung für uns nie existiert hat", beantwortete Clint die Frage schulterzuckend.

"Das ist abgefuckt", bemerkte der Mann, der fliegen kann.

"Nicht schlimmer als das, was noch vor mir steht", behauptete ich müde.

Daraufhin fand der Supersoldat, dass ich für den Fall der Fälle lernen sollte, wie das zu kontrollieren war, bevor ich noch aus Versehen große Veränderungen an unserer Realität vornehmen würde.

Als wäre ich da noch nicht selbst drauf gekommen.

Ein Problem in diesem Vorhaben war allerdings, dass keiner so genau wusste, wie diese Scheiße zu kontrollieren war, und der einzige, der überhaupt als erstes von meiner sogenannten "Bestimmung" gewusst hatte, hockte wahrscheinlich gerade auf Asgard und aß ein paar Weintrauben.

Na ja, da wäre ja auch noch eine zweite Person, aber die konnte die Hälfte meines Teams nicht ausstehen, und die andere Hälfte kannte ihn nicht.

Natürlich war die Rede von Loki, meiner Mom.

"Können wir Thor irgendwie kontaktieren?", fragte Natasha lose in den Raum, als hätte Thor ein Handy, von dem wir nichts wussten.

"Nicht wirklich. Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn jemals mit einem Handy gesehen zu haben", meinte ich das Gesicht verziehend.

"Gibt es noch andere Personen, die dir dabei helfen könnten?" Wandas Akzent war in dem Jahr, in dem Nat ihr etwas vom Spionage 1*1 beigebracht hatte, zurückgegangen. Jetzt hörte man ihn nur noch, wenn sie in Rage war.

Stumm tauschte ich einen Blick mit Clint, der leicht den Kopf schüttelte, als wüsste er, woran ich dachte. Mit den Lippen formte er ein stummes 'Nein'. Ich ignorierte seinen Ratschlag beherzigt.

Lieber würde ich für eine Zeit lang mit Loki zusammenarbeiten müssen, als noch einmal ungewollt diese Kräfte einzusetzen.

"Loki ist hier irgendwo auf der Erde. Wir könnten ihn fragen", schlug ich vor.

Wie erwartet, traf dieser Vorschlag auf wenig Begeisterung.

"Loki ist auf der Erde?", wiederholte Steve ernst, die Augenbraue-der-Enttäuschung schon einmal bereit haltend, um sie ihm richtigen Moment hochzuziehen.

"Sollte er nicht in einer Zelle in Asgard sein?", stellte Nat die richtigen Fragen.

"Schon mal was von Gefängnisausbruch gehört?", erwiderte ich.

"Kommt nicht in Frage", funkte Clint dazwischen.

"Loki ist ganz in Ordnung, du bist nur nachtragend."

Er entgegnete die Aussage mit dem Blick des Todes.

"Und Loki könnte dir dabei helfen, das zu kontrollieren?", blieb Steve sachlich.

Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, vielleicht."

"Das ist keine gute Idee", behauptete Natasha.

"Wir hatten schon schlimmere", entgegnete Sam trocken.

"Wir sollten eine bessere Lösung finden", warf Clint ein.

"Hast du etwa noch weitere Vorschläge?" Angriffslustig funkelte ich ihn an.

Daraufhin schwieg er - ich hatte gewonnen.

"Können wir Loki überhaupt dazu bringen, dass er dir hilft?", fragte Steve kritisch.

"Wenn ich ihn nett frage, warum nicht." Als ich die nicht sehr begeisterten Gesichter meiner Teamkollegen sah, fügte ich noch hinzu: "Wir sollten es wenigstens versuchen. Mom ist sehr versessen darauf, sein Verhältnis zu mir zu verbessern. Er wird das nicht ausschlagen können."

"Und wie willst du ihn bitte kontaktieren?", wollte Clint - definitiv nicht passiv aggressiv - von mir wissen.

Ich überlegte eine Sekunde und ging alle möglichen Pop Kultur Quellen durch, die göttliches-Wesen-Kontaktieren beinhielten.

Schließlich kam ich zu der für mich plausibelsten Lösung für unser kleines Problem.

"Hat einer von euch schon mal Supernatural gesehen?"

Muss ich noch erwähnen, dass ich diese Show seit neustem suchtete? Es war irgendwie therapeutisch, dass es einem Haufen fiktionalen Charakteren noch schlimmer erging, als mir. Und nein, das war nicht nur dem Engel zu verdanken, der definitiv eine andere Art von Gefühlen für Dean hatte, als platonische.

Nachdem ich meine Idee erläutert hatte, starrten mir - mal wieder - ein Haufen entgeisterter Gesichter entgegen.

"Du willst beten?", fasste Clint schlussendlich in Worte, was dem Rest im Gesicht stand.

"Wieso? Ihr müsst ja nicht mitmachen."

Überzeugen konnte ich die Gruppe der Superhelden nicht, aber verbieten konnten sie es mir auch nicht, sodass ich bald schon draußen im Gras hockte und leise vor mich hin murmelte.

"Uhm, hey Mom, keine Ahnung, ob das hier überhaupt funktioniert, aber ich brauche deine Hilfe. Irgendwie ändere ich jetzt die Realität und - keine Ahnung, ob du schon was davon weißt - ich kann das nicht wirklich kontrollieren, oder sowas. Also, ich dachte, vielleicht könntest du mir hierbei ein wenig helfen - es ein wenig zu kontrollieren und so 'nen Zeug." Ich hielt kurz inne, während ich mich fragte, wie ich das hier beenden sollte. "Na ja, hm, amen?"

Zu meiner Verteidigung, mein letztes Gebet hatte ich bei meiner Firmung ausgesprochen, und das war schon eine Weile her. Man wird es mir verzeihen können.

Die Reaktion auf mein semigutes Gebet war überschaubar. Kurz gesagt, es gab eigentlich gar keine.

Clint, der hinter mir irgendwo herumstand und darauf wartete, dass er mich für meine nicht so schlaue Idee schikanieren konnte, wollte, als ich mich umdrehte, schon den Mund aufmachen, als er ihn wieder schloss.

Es zischte in meinem direkten Umkreis und meine Haare wehten ein wenig im künstlich erzeugten Wind. Als ich mich wieder umdrehte und aufstand, stand Mom direkt vor mir, die Arme weit ausgebreitet, als wollte er mich umarmen.

"Tochter", sagte Loki, breit grinsend. "Wurde ja auch mal Zeit."

Mein Verlobter, aka der größte Loki-Hasser auf dieser Erde, trat neben mich, mit Mord und Todschlag in den Augen.

"Und Agent Barton." Wenn das noch möglich war, wurde das Grinsen noch breiter. "Es ist eine Weile her."

"Loki", knurrte er.

Ich seufzte. Wahrscheinlich müsste ich Clint im Laufe von Moms Besuchen mindestens einmal von einem Mordversuch abhalten.

AN: Moin. Da bin ich wieder mit dem wiederlaufenden Schema "die Avengers können Loki nicht ausstehen, Bella (und Thor) macht es nichts aus". Was die Familie nicht alles aushalten kann.
Mein Berufspraktikum nächste Woche rückt immer näher, was mich ein wenig nervös macht. Ich meine, das wird schon irgendwie gut gehen, aber weil meine Schule wieder 1a vorbereitet, haben wir bisher kaum Infos was wir bei dem Spaß ausfüllen müssen, um am Ende die Praktikumsmappe zu vervollständigen. Nett.
Und dann verabschiede ich mich schon wieder. Bis nächste Woche.

Marvel's Catastrophe⁶ ~ The Sokovia AccordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt