Ratet mal, wie das Wiedersehen zwischen dem Rest der Avengers und Loki abging.
"Benimm dich bitte", hatte ich ihn vorher noch gebeten, aber wie wir Mom so kannten, würde das eh nichts werden.
Wenn Fury noch im Dienst wäre, hätte er mich bestimmt jetzt umgebracht. Streng genommen war das bisher auch die dümmste Idee, die ich seit meinem Tod getroffen hatte.
Als wäre Clint ein Bodyguard, blieb er konstant hinter Loki und ließ ihn nicht aus den Augen. Ich fand das zwar übertrieben, aber wenn man vor - wie lang ist es her? - vier Jahren von genau diesem Mann eine Gehirnwäsche bekommen hatte, wird man da schon vorsichtiger.
Wenigstens hatte er bisher noch keinen Mordanschlag versucht.
Steves Reaktion war nur ein wenig besser, als die von Clint - die selbe Haltung und so weiter, nur kein Mord in den Augen.
Natasha hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte Loki in Grund und Boden, während dieser in die Runde starrte, als wäre er ein Zauberer auf der Bühne, der gleich seinen besten Trick vorführen würde. Nicht gerade beruhigend.
Wanda dagegen hatte ihre Hände bereit gehalten - wahrscheinlich hatte Steve ihr das geraten. Entgegen meiner Erwartungen war nun auch Vision anwesend, der Loki mit ein wenig Neugier ansah, was Sinn machte, wenn man bedachte, dass der Stein in seiner Stirn aus dem Zepter von Mom kam.
Sam stand abseits von all dem und hatte mit verschränkten Armen den ganzen Raum im Blick.
"Die Avengers", sagte Loki und legte seinen Kopf etwas schief. "Hübsches Hauptquartier, obwohl es leicht wäre, hier einzudringen."
Dann erblickte er Sam, Wanda und Vision und hob eine Augenbraue.
"Die Drei sind neu", bemerkte er.
"Um auf mein Anliegen zu kommen-"
"Ich weiß", unterbrach er mich - Wanda legte ihren Kopf schief, als wollte sie in seinen Kopf eindringen. "Ich bin überrascht, dass du diese Weise von Kontaktaufnahme ausgewählt hast. Ich bin kein Neandertaler - du hättest mich anrufen können."
Perplex blinzelte ich, sagte jedoch nichts dazu.
"Und? Bist du in der Lage, ihr zu helfen?", wollte Steve sachlich wissen - ich war mir zu ungefähr 90% sicher, dass er sein Schild hinter dem Sofa versteckt hielt.
Humorlos lachte Mom auf. Ich fing an, meine Entscheidung zu bereuen, Loki um Hilfe gebeten zu haben.
"Das ist irgendwie lustig", behauptete er.
Oh Gott, jetzt kommen die Psychospiele.
"Ist es das?", erwiderte Natasha mit erhobener Augenbraue.
"Vor ein paar Jahren habt ihr mich noch in eine Zelle gesteckt."
"Ich würde es wieder tun", behauptete Clint bitter.
Loki schenkte ihm einen amüsierten Blick. "Natürlich." Dann drehte er sich zu mir, immer noch breit grinsend, wie ein Kleinkind, das gerade einen großen Haufen Zuckerwatte bekommen hatte. "Und jetzt braucht ihr meine Hilfe. Ist das nicht ironisch?"
"Nein, nicht wirklich", holte ich ihn - mal wieder - von seinem hohen Ross. "Wenn du willst, kannst du das als eine der Wiedergutmachungstaten für die ersten 22 Jahre meines Lebens, in denen du nicht da warst, sehen."
Als hätte ich etwas unglaublich komisches gesagt, lachte Mom mal wieder auf. Kam es mir nur so vor, oder verhielt er sich heute besonders wie Lucifer in Supernatural?
Ich dachte darüber nach, ihn mit Weihwasser zu besprühen.
Wanda hatte weiterhin ihren Kopf leicht zur Seite geneigt, während ihr Gesichtsausdruck dem eines Zuschauers einer schlechten Sitcom glich.
"Wiedergutmachungstaten", wiederholte Loki, mich belächelnd, als wäre ich sechs. "Du schuldest mir immer noch einen Gefallen, schon vergessen?"
Natürlich hatte ich das nicht vergessen. Im Herbst letzten Jahres hatte Mom mir Informationen gegeben und ich war ihm deswegen noch einen Gefallen schuldig.
"Bella, wovon spricht er?" Clint, immer noch im Türrahmen darauf wartend, dass Loki irgendwas machte, funkelte mich teils neugierig, teils enttäuscht an.
Mal wieder ging es darum, dass ich zu viele Geheimnisse hatte. Was auch sonst?
Loki, der offenbar auf der Suche einer Schwachstelle gewesen war, hatte nun ein siegreiches Grinsen auf dem Gesicht, wie ein Olympiasieger. "Wie viel erzählst du deinem Freund eigentlich?"
"Okay, genug."
Das ungemütliche Gefühl der Machtlosigkeit breitete sich in mir aus, während ich eine neutrale Miene aufrecht zu halten versuchte.
Weshalb hatte ich noch einmal mit Loki zu reden versucht, während meine Freunde zuhörten? Ich kannte Loki, er hatte die Rolle des Gottes aufrechtzuerhalten, der besser war, als alle anderen. Der Loki, den jeder in New York sehr gründlich kennenlernen konnte.
Ich muss mit ihm allein reden, schoss mir durch den Kopf.
Allerdings würde das nach diesem ziemlich schlecht verlaufenden Gespräch keiner in diesem Raum zulassen - vor allem nicht Clint.
Wenn dieses Gespräch aber für die anderen nie stattgefunden hätte, stände das anders. Würde ich wieder diese Kräfte einsetzen, wäre das möglich, aber dazu müsste ich sie erst einmal halbwegs einsetzen können, und dazu bräuchte ich Loki.
Teufelskreis.
Da ich allerdings nichts großartig zu verlieren hatte, außer das Vertrauen von einem Haufen von den mächtigsten Menschen auf der Erde, fand ich, dass es einen Versuch wert war. Wenn ich das später unter Kontrolle hatte, würden sie mir schon noch dafür danken.
Während Loki also weiter ein paar Psychospiele an mir ausprobierte, stand ich mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt da und versuchte wenigstens halbwegs so auszusehen, als würde ich aufpassen, als meine Hände wahrscheinlich gerade anfingen lila aufzuleuchten.
Meine Hände fingen ein wenig an zu kribbeln, aber sonst war es bisher halb so schlimm, wie die ersten zwei Versuche. Ihr wisst ja, was man sagt: alle guten Dinge sind drei.
Bis es jemand bemerkt hätte, war ich schon längst fertig. Überrascht quickte Loki auf, als er als erster von dem Nebel verschlungen wurde. Bevor es Clint erreicht hatte, warf er mir einen ernsthaft?-Blick zu. Der Recht war zu überrascht, um überhaupt irgendeine andere Reaktion zu zeigen.
Wie Schachpuppen veränderte ich ihren Standort zu der Küche und stellte Loki und mich nach draußen, wo gerade ein heftiger Wind wehte. Als ich wieder einigermaßen klar sehen konnte, sah Mom mich mit einem Mix aus Erstaunen und Interesse an.
Ganz ehrlich, ich hatte schon mit so einer Reaktion bei ihm gerechnet.
"Nett", kommentierte er. "Brennen deine Hände dabei?"
"Erst, ja. Jetzt kribbeln sie nur noch." Ich rieb meine Hände aneinander, damit sie nicht kalt wurden.
"Dein Körper hat sich also schon daran gewöhnt", stellte er fest. "Gut, dann brauchst du meine Hilfe nicht. Übe ein wenig und du kannst es kontrollieren."
Überrumpelt davon, dass das jetzt so schnell ging, blinzelte ich. "Mehr nicht?"
"Bei Odins Bart, was willst du noch von mir? Ich habe auch noch anderes zu tun, als dir dabei zuzusehen, wie du alles unnötig verkomplizierst."
Ohne eine Verabschiedung ging er in eine Rauchwolke auf und ließ mich allein auf der Wiese.
Das war doch ein wenig zu einfach.
AN: Hallo Freunde. Eine Woche ist rum und ich bin mitten im Berufspraktikum. Ist nicht so schlimm wie befürchtet, aber ich hätte trotzdem lieber normalen Unterricht. Na ja, ne Woche halte ich noch aus.
Wie steht es so um euch? Alles paletti?
Ich muss jetzt auch einen Bus kriegen, also bye und bis nächste Woche.
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Marvel's Catastrophe⁶ ~ The Sokovia Accords
FanfictionBUCH 6 »ᴛʜᴇʏ sᴀʏ ɪ ᴅɪᴅ sᴏᴍᴇᴛʜɪɴɢ ʙᴀᴅ ᴛʜᴇɴ ᴡʜʏ's ɪᴛ ғᴇᴇʟɪɴɢ sᴏ ɢᴏᴏᴅ?« - ᴛᴀʏʟᴏʀ sᴡɪғᴛ, ɪ ᴅɪᴅ sᴏᴍᴇᴛʜɪɴɢ ʙᴀᴅ Die Myth Foundation liegt in Trümmern, Sokovia ist Geschichte und die Welt hat endlich mitbekommen, wie unheldenhaft das Leben eines Helden w...