Ein Desaster, wie es im Buche steht

96 6 2
                                    

Es war, wie ich es vorhergesagt hatte: ein Desaster.

Als die zwei Teams aufeinander prallten, hatte ich leider schnell einen Gegner gefunden - Wanda.

Ich mochte es nicht, wenn sie auf der gegnerischen Seite war. Das letzte Mal, als sowas passiert war, hatte ich durch ein paar nette Alpträume herausgefunden, wie ich gestorben war - ich hatte keine Lust, diese Erfahrung zu wiederholen.

Und zu meinem Pech holte sie gerade wieder ihr Lieblingsspielzeug: Autos, mit denen sie mich zerquetschen konnte, wenn sie es wollte.

Dem ersten konnte ich ausweichen, bevor es in die unendlichen Weiten des Leipziger Flughafens schlitterte - bei dem zweiten Auto musste ich jedoch ein wenig mehr Aufwand scheren. Erneut ließ ich meine Haut von Eisen überziehen, um nicht von diesen gottlosen Dingern wie eine Fliege an der Scheibe zerquetscht zu werden, als ich Gebrauch von meiner guten, alten Illusions-Taktik machte. Eine Kopie meiner selbst nach der anderen erschien rum um Wanda herum und schien sie ziemlich zu stressen.

Ich schob das eine Auto, das sie auf mich geworfen hatte, beiseite, während jene abwechselnd mit einer meiner Kopien zu kämpfen hatte, die gemeinschaftlich immer näher kamen. Sie hatte jedoch schneller, als ich es gewollt hatte, mein Spiel verstanden und entließ einen Haufen Energie, die meine Illusionen verschwinden ließ. Anschließend umhüllte sie mich wieder mit ihrem roten Nebel und schmiss mich davon.

Für eine Minute sah ich Sterne, nachdem ich etwas weiter vom Geschehen auf dem Boden zu den Terminals geschlittert war. Meine Kniee knackten, als ich langsam aufstand - da ich jedoch alles mehr oder weniger frei ohne Schmerzen bewegen konnte, war alles in Ordnung, schätzte ich mal. Ich stützte mich an der Wand ab, bis ich wieder gerade sehen konnte, aber das Schwindelgefühl ließ noch nicht nach.

In der Ferne hörte ich wieder kleine Explosionen, die von Clints Pfeilen auszugehen schienen - er schien echt alles mitgenommen zu haben. Hätte er noch mehr Zeit zu packen gehabt, hätte er wohl auch unsere Kommode mitgenommen.

Anstatt zu helfen, gönnte ich mir erst einmal eine Pause von dem Drama, indem ich ein wenig an der Wand lehnte.

"Hey, Lawrence, wo bist du?", wollte Tony mal zwischen dem Kampf mit Sam wissen, während er sich mit besagtem Falcon in der Luft käbbelte.

Konnte das hier endlich enden? Ich fühlte mich nicht sonderlich gut, um diese Auseinandersetzung fortzuführen.

"Wanda hat mich zu den Terminals geschleudert", antwortete ich und strich mir über das Gesicht, als würde das meine Kopfschmerzen wegmachen können. "Ich komme gleich." Irgendwann.

"Mach' lieber 'nen bisschen schneller. Ich hab' hier so 'ne kleine Situation mit deinem Freund."

Er würde auch bald eine Situation mit mir haben, wenn er sich weiter so über meine Beziehung lustig machte.

Vorsichtig stieß ich mich von der Wand ab und testete, ob ich überhaupt richtig gehen konnte - man konnte ja nie wissen, nachdem man einmal quer über den Platz geschleudert wurde. Sobald das jedoch geklärt war, stürzte ich mich wohl mehr oder weniger freiwillig zurück in den Kampf.

Meinen Freund fand ich hinter einem rollbaren Koffertransporter wieder, wo er sich gerade vor einer Salve von Repulserstrahlen des Milliardärs versteckte. Ich schlich mich neben ihn, als er einen Pfeil auf die schwebende Rüstung feuerte, und stieß ihn etwas unsanft an.

"Babe", begrüßte ich ihn, als er eine Rolle zu dem nächsten rollbaren Dings, die hier alle verteilt auf dem Platz standen, machte und anschließend seinen Bogen auf mich gerichtet hielt.

"Bella", erwiderte er erleichtert und ließ die Waffe sinken. "Du auch hier."

"Ja, lustig, wen man hier alles trifft." Ich legte den Kopf schief und näherte mich ihm ein wenig, während Tony seinen Angriff beendete - weswegen auch immer. "Und wie läuft die neu gewonnene Kriminalität?"

Marvel's Catastrophe⁶ ~ The Sokovia AccordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt