Will's POV:
Übers Wochenende wollte ich einfach nur zuhause in Ruhe gelassen werden, aber wie immer wurden meine Wünsche nicht erhört. "Will?! Besuch für dich!", rief meine Mutter vom Wohnzimmer aus und völlig unmotiviert verließ ich mein Zimmer und ging zu ihr. Zu meiner Überraschung war der unerwünschte Besucher Mike, welcher nun ungeduldig auf der Couch platzgenommen hatte. "Hey", begrüßte er mich zaghaft und wir gingen gemeinsam in mein Zimmer. "Warum bist du hier?", fragte ich mürrisch, aber mit neugierigem Unterton. "Wir...wir sollten reden. Ich hab mich in letzter Zeit ziemlich...na ja...idiotisch verhalten und wollte mich dafür entschuldigen". Mike sah mich, meine Reaktion abwartend, an.
Mike's POV:
Ich sah zu Will, doch sein Gesicht war emotionslos. Ich wartete etwas ab, hoffte, dass er in irgendeiner Weise reagieren würde, aber das tat er erst, als ich enttäuscht woanders hinsah. "Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen. Ich habe dich und El auseinander gebracht und du warst deshalb sauer auf mich", sagte er, die Stimme von Traurigkeit erfüllt. "Und jetzt seid ihr wieder zusammen und ich muss damit klarkommen", fügte er seufzend hinzu. Selbst, wenn Will versuchte, gemein bzw. kalt zu sein, er konnte es nicht. Statt einer distanzierten, abweisenden Stimme hörte ich also bei jedem Wort, wie sehr Will seine vermeintliche Situation hasste. Aus diesem einen Satz konnte ich so viel Traurigkeit und Enttäuschung heraushören, dass es mich wunderte, wie er das eine ganze Woche lang versteckt hatte. "Ich bin nicht wieder mit El zusammen", war das Einzige, was ich dazu sagen konnte und ich sah, wie Will, mit einem Schimmer von Hoffnung, zu mir hoch blickte. "Aber-" "Ich bin nicht mit ihr zusammen, weil sich...etwas in mir verändert hat", unterbrach ich Will und sah ihn durchdringend an. "Seit dem Kuss letzte Woche Mittwoch ist viel passiert und ich...hab verstanden, dass...". Ich holte tief Luft, bevor ich fortfuhr. "Dass ich El nicht mehr liebe sondern...dich".
Will's POV:
Mike hatte mir die ganze Zeit in die Augen gesehen, als er das gesagt hatte, doch nun fixierte er den Boden. "Aber...warum hast du mich dann ignoriert? Du...du hast so getan, als wäre ich gar nicht da und wenn ich dich angesprochen hab, warst du so...verschlossen", fragte ich ihn. "Das war falsch von mir, ich weiß, aber ich...ich hatte Angst, weil...ich gesehen habe, wie meine Eltern auf sowas reagieren. Meine Mom würde es vielleicht noch akzeptieren, aber mein Dad?". Mike's Stimme brach und mit trauriger Miene sah er mich an. Ich wusste, wie er sich fühlte, denn ich wurde damals, als Troy noch auf unsere Schule ging, immer wieder wegen meiner Sexualität gemobbt. Zwar wusste zu diesem Zeitpunkt keiner, mich eingeschlossen, dass ich schwul war, aber die Dinge, die mir täglich an den Kopf geworfen wurden, verletzten mich trotzdem sehr. Andererseits war mir nicht ganz klar, was Mike mit "es" gemeint hatte und fragte ihn auch direkt. "Ich glaub, ich bin Bi", kam als Antwort zurück und ein winziges Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
Mike's POV:
Zögernd lächelte ich Will an und er erwiderte mein Lächeln mit einem breiten Grinsen. Wir beide wussten, dass es schwer werden würde und dass viele uns nicht so akzeptieren würden, wie wir sind, aber wir wussten auch, dass wir nun einander hatten. Will und ich sahen uns zwar nur an, aber ich konnte ihm von den Augen ablesen, dass die fehlende Akzeptanz nicht mehr so schlimm sein würde. Jetzt waren wir nicht mehr allein mit unseren Gefühlen. Da fiel mir wieder ein, was meine Eltern mir heute morgen erzählt hatten und ich berichtete nun auch Will davon. "Meine Eltern meinten heute, dass Troy's Familie zurück in Hawkins ist. Mein Dad erwähnte sogar, dass Troy jetzt auch auf die Hawkins High School gehen soll". "Das kann ja nur gut werden", murmelte Will nun sarkastisch. Im Anschluss an dieses Gespräch vereinbarten wir per Funk ein Treffen mit Max, Lucas, Dustin und El, um zusammen nach Starcourt zu gehen. Der restliche Samstag verlief ziemlich gewöhnlich. Wir aßen Eis, die Mädels kauften eine halbe Boutique leer und wir Jungs suchten uns ebenfalls ein paar neue Klamotten. Anschließend aßen wir in der Pizzeria zu Abend und gingen nach Hause. Dort traf ich auf meine relativ verwirrten Eltern, denen ich am Morgen gesagt hatte, dass ich Eleven besuchen würde. Etwas verklemmt erklärte ich jetzt, dass sie die Idee gehabt hatte, sich mit den anderen in der Starcourt Mall zu treffen und wir gemeinsam dort gewesen waren. "Wer war noch mit dabei?", fragte mein Vater interessiert und ich zählte auf: "Lucas, Max, El Dustin...Will und ich". Bevor ich Will's Namen sagte, hatte ich die Luft für einen kurzen Moment angehalten und wartete nun auf Dad's Reaktion. Dieser zog nur eine Augenbraue hoch und fragte, seit wann ich wieder mit "dieser Schwuchtel" abhing. Dass er Will so bezeichnete, machte mich so wütend, dass ich meinen Vater am liebsten einfach angeschrien hätte. Stattdessen schluckte ich meine Wut hinunter so gut es ging hinunter. "Nenn ihn nicht so, sein Name ist Will!", brummte ich vielleicht etwas zu impulsiv, denn nun hatte ich die vollständige Aufmerksamkeit meines Dads, was bedeutete, dass er mich zu diesem Thema ausfragte. Ich wich seinen relativ konkreten Fragen immer bestmöglich aus und redete mich schließlich damit raus, dass es schon spät war und ich ins Bett gehen wollte. Ich ging also ins Bett (auch, wenn es gerade mal 21 Uhr war), konnte aber vor 1 Uhr morgens nicht einschlafen. Die ganze Zeit lang dachte ich über das nach, was mein Vater über Will gesagt hatte. Er hatte ihn eine Schwuchtel genannt, was würde er wohl sagen, wenn ich meine Sexualität offenbarte? Und wie würden El, Max, Lucas und Dustin reagieren? Noch während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, schlief ich ein.
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Hey Leute,
Sorry, dass ich so lange nichts mehr hochgeladen habe, aber ich glaube jeder von euch weiß, wie viele Hausaufgaben die Lehrer manchmal aufgeben und dass man dadurch keine Zeit mehr für anderes hat. Hoffe, euch gefällt die Story
Eure Book_addict2509
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Byler meets Mileven (eine Stranger things fanfiction)
Hayran KurguAls die Byers-Familie, Eleven und Jim Hopper nach über einem Jahr doch nach Hawkins zurückkehren, realisiert Will, dass er schon seit geraumer Zeit in Mike verliebt ist. Er beichtet Mike dies schnell, da er es nicht erträgt, Geheimnisse vor ihm zu h...