Geduldig wartete ich vor dem Café, welches Mark mir gestern getextet hatte, meine Nervosität nicht mal mehr ansatzweise verstecken könnend. Weshalb ich nun wieder so angespannt wurde, war mir ein Rätsel, doch wollte ich es nur noch so schnell wie möglich verstecken. Ich brauchte es nicht, dass er denkt, dass ich mir das ganze aufzwinge.
Ich sah kurz auf mein Handy um mir sicher zu sein, dass ich nicht doch etwas zu spät bin, doch beruhigte es mich schnell, als ich merkte, dass ich sogar eine halbe Stunde zu früh da war.
Zu meiner Verteidigung: Ich hätte sonst vielleicht verschlafen, wenn ich weiter in meinen vier Wänden geblieben wäre. Dadurch, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte, war ich so in Müdigkeit gedröhnt, dass meine Augen schon beinahe ein Eigenleben führten. Nicht dass ich lange Nächte schon gewohnt war, doch war unzureichender Schlaf und überwiegend zu viele Gedanken einfach eine recht unangenehme Mischung.
Leise seufzend setzte ich mich auf einen der Plätze, die außerhalb des Geschäftes platziert waren und lehnte mich leicht auf den Tisch, die Sonnenstrahlen auf meiner Haut genießend. Meine Atemzüge, die jedes Mal leicht unregelmäßig wurden, waren noch etwas in der etwas kühleren Luft in Form von Atemwolken zu sehen, während der Verkehr für diese Zeit auf der Straße ruhig war. Es war angenehm und recht beruhigend zugleich, weshalb ich mich fürs erste entspannen konnte.
Nur wusste ich nicht was ich über die Zeit machen sollte, auf der ich wartete, dass es zwölf Uhr wird und Mark hier ankommen würde. Deshalb nahm ich einfach mein Handy an mich, nachdem ich meine Getränkebestellung bei einem Kellner abgegeben habe, mich etwas damit ablenkend.
Für einige Zeit war ich mehr als nur versunken darin, als mich plötzlich etwas an der Schulter antippte und mich aus meiner kleinen, stillen Welt des Handys zog. Etwas aufgeregt sah ich auf, doch verlor recht schnell mein Lächeln als ich nicht Mark vor mir sah, sondern jemanden anderes. Dieser schien mir trotz all dem familiär. Nur wieso wusste ich nicht.
„Yuta?", fragte dieser aus dem Nichts, weshalb ich meine Brauen zusammenzog und ihm in die Augen sah. Sein Gesicht war stark maskulin und seine braunen Haarsträhnen hingen ihm etwas über die Augen, doch wischte er sie nach einiger Zeit aus seinem Sichtfeld. Dabei waren sein Blick und seine Mimik auch relativ angespannt.
„Das ist bekanntlich mein Name...was wollen Sie von mir?", fragte ich ihn, mein Handy nicht aus den Händen legend, nicht wirklich interessiert an der Konversation mit ihm. Vielleicht war es ein Fan und doch war ich gerade nicht sonderlich an etwas anderem als Mark interessiert. Auch wenn es mir leidtat, dass sie mich so kennenlernen mussten.
„Das freut mich zu hören". Nachdem er das kurz sagte, packte er mich plötzlich am Kragen und zog mich auf meine Beine, mich etwas überrascht Luft schnappen lassend.
„Was zur-".
„Hör mir jetzt mal zu, Yuta. Du hältst dich besser von Mark fern, denn das Letzte was er verdient, ist dein verdammter Arsch. Noch weniger sollte er weiter an dir hängen und du solltest nicht versuchen irgendwas zu klären, was du schon zerstört hast. Du hast ihn und seine Gefühle zu dir lange genug verletzt, denkst du nicht?", unterbrach mich mein Gegenüber knurrend, während ich meine Zähne aufeinanderbiss, bevor ich ihn verwirrt ansah.
Was redete er denn gerade über Gefühle? Und woher kennt er denn Mark?
„Lass mich los oder du wirst es bereuen. Dazu weiß ich nicht, wovon du Arsch gerade sprichst, lieber Unbekannter", versuchte ich so ruhig wie es nur ging zu sagen, während mein Unterton doch noch was Genervtes hatte. Mein Kopf wollte zwar nicht aufhören über seine Worte nachzudenken. Am liebsten hätte ich ihn abgestellt.
„Du weißt ganz genau, wovon ich spreche! Und als ob du mich nicht kennst, ich kann dich ja auch nicht aus dem Nichts kennen oder etwa doch?". „Dein Gesicht sagt mir gar nichts, entschuldige dass ich dich so sehr enttäuschen muss", lachte ich leise und zuckte mit meinen Schultern, nicht wirklich interessiert daran, ob ich ihn gerade verärgerte oder nicht. Aber ersteres war das, was ich erreichte.
„Kim Jongin, vielleicht sagt dir das mehr, wenn ich vielleicht „Kai" sage?", knurrte er, als ich plötzlich ihn mit einem Grinsen ansah. Von da her kannte ich ihn also.
Wieso mir der Name bekannt vorkam? Dadurch das wir damals in die gleiche Tanzschule gingen, auch wenn er sich immer über Taeyong und mich stellte und meist versuchte alles zu einem Wettbewerb zu machen, obwohl wir nicht großartig daran interessiert waren. Ich sah ihn ab den Zeitpunkt, wo wir die Schule beendet hatten, nicht mehr außer auf Posts meines Bruders.
„Was grinst du denn so? Findest du es so richtig geil Mark einfach so zu verletzen? Du bist abartig!", knurrte der Braunhaarige genervt, als er mich mit einem starken Ruck von dem Tisch stieß, was mich einige Zeit verzweifelt zurückstolpern ließ. Doch versuchte ich mich so schnell es ging mich wieder zu fangen und sah ihn wütend entgegen.
„Ich dachte dein Arsch ist in Amerika? Was machst du hier, hm? Und was geht dich das an, was Mark für irgendwen fühlt? Er hat halt Geschmack". Seine Nase rümpfend ballte er seine Fäuste, während neben uns eine Kellnerin versuchte unseren Streit rasch zu klären. Das wir ihr aber keine Aufmerksamkeit schenkten, was die andere Sache.
„Mit dir kann man keinen Geschmack haben!".
„Oh, sag mir bloß, dass du Gefühle für ihn hast", lachte ich höhnisch und sah ihn herausfordernd an, was letzten Endes mit starkem Schmerz auf meiner Wange und Nase endete. Schmerzverzerrt zischte ich auf und drehte mich kurz von ihm weg, nach Luft schnappend. Ich hatte wohl vollständig ins Schwarze getroffen. Wieso sollte er denn sonst so reagieren?
Verzweifelt taumelte ich nochmals zurück, als Jongin nochmals ausholte, ich mich aber so geschickt bewegte, dass er mich nicht erwischte und ging sofort zum Gegenangriff. Die Kellnerin nahm rasch wegen einigen anderen Mitmenschen auch Abstand, nicht wissend wie sie mir helfen sollten. Oder Jongin. Wer wusste schon wen sie helfen wollten.
„Du solltest deine Klappe halten! Als würdest du solche Gefühle an sich verstehen! Das Einzige was du kannst ist andere zu verletzen mit deiner dummen Art andere für nichts anzumachen!". „Für nichts? FÜR NICHTS?! Ich habe meine Gründe du viel zu großgeratenes Stück Scheiße!". „Na warte-!".
Es dauerte nicht lange und schon waren wir fast unzertrennlich in unseren Kampf verwickelt, ständig mal ein oder die andere Faust des anderen kassierend. Und an sich passierte auch nicht großartig etwas, bis es zu stark ausartete und mich Jongin so stark von sich stieß, dass ich mein Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel.
Ich wollte zwar reagieren und drehte mich halbwegs nach hinten, weitete aber nur für eine kurze Zeit meine Augen, bevor das Unvermeidliche geschah.
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𝐂𝐎𝐏𝐘𝐂𝐀𝐓 • 𝖞𝖚𝖒𝖆𝖗𝖐
Fanfiction❝Na, macht es Spaß mich nach Strich und Faden zu kopieren?❞ Nachdem Yuta erneut ein 'Copycat' dank einer seiner Freunde auffindet, beginnt er Mal für Mal immer mehr Hass zu schieben. Ihm ist bewusst, dass als ein Influencer der eine große Reichweite...