Kapitel 17

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Neun/Lukas/Aslan
"Und was machen wir jetzt? Ich meine die haben keine Moral und töten sogar alte Menschen!", sagte Allison, völlig aufgelöst. "Ich weiß es nicht", gab ich zu und massierte mir zum 1000 mal die Schläfen. "Hör auf damit! Das macht mich wahnsinnig!", schrie Klaus mich an. "Was denn?", Schoß es sofort aus meinem Mund. "Lass deinen Kopf in Ruhe!", erklärte mir Ben, ebenfalls leicht gereizt. Ich ließ meine Hände sinken und atmete tief ein und aus. "Hey, lasst ihn in Ruhe! Er hat gerade seine Oma verloren!", verteidigte Fünf mich. Keine Ahnung warum. Mein Blick wanderte zu ihm und ich verspürte Dankbarkeit. "Na klar! Du verteidigst ihn jetzt nur, weil dein beschissenes Blut dir das sagt! Mach die Augen auf! Ohne Lukas wäre nichts passiert! Gar nichts!", schrie Klaus. "Was hab ich denn getan? Warum glaubst du, dass das meine Schuld ist?", fragte ich am Ende meiner Nerven. "Wegen dir ist Romia TOT! Nur weil du unbedingt Luther rausholen wolltest! Jetzt ist Oma tot! Nur weil du unvorsichtig warst und in der Stadt einkaufen warst!", schrie Klaus mich wütend an und holte zum Schlag aus. Ben hielt ihn auf. "Lass den Mist! Sonst gehst du!", rief Klaus und richtete seine Wut nun auf Ben. Doch dieser hielt ihn weiterhin zurück. Bevor jemand etwas sagen konnte, war Ben weg. Vanya schrie auf und wollte sich auf Klaus stürzen, doch Allison hielt sie zurück. "Er hat Ben getötet!", schrie sie. Diese Ablenkung nutze Klaus und schlug mir direkt in die Fresse. Fuck! Warum hat der so einen krassen Schlag?! "Du scheiß Arschloch!", fluchte ich und meine Faust landete in seiner Magengrube, bevor ich meine Wut kontrollieren konnte. Ich hörte wie Allison aufstöhnte, als Vanya sie trat und Luther als Affe aufquitschte. "Hört auf, oder ich beende es!", ertönte Fünfs Stimme über allen anderen Geräuschen. Sofort ließen wir einander in Ruhe. Keiner Will, dass Fünf einschreitet. "Setzten!", befahl er. Wir setzten uns hin. "Seht ihr nicht was gerade passiert?! Wir gehen uns gegenseitig an den Hals!", sagte er vorwurfsvoll. Betreten sahen die anderen zu Boden. Mein Blick wanderte zu meiner Zimmertür. Klaus hatte recht. Ich war Schuld an ihrem Tod. Auch an Omas. Ich wollte mal in die Stadt und was hatte ich getan? Ich war ohne Rücksicht einfach zurück gegangen. So hatte ich unser Versteck gezeigt. So hatte ich Omas Schicksal besiegelt. "Okay, nachdem sich alle wieder beruhigt haben, geht jetzt jeder in sein Zimmer! Vanya kommt mit in meins, da Allison und sie nicht alleine sein sollen. Klaus holt Ben wieder und dieser geht dann zu Allison. Klaus bleibt alleine mit Luther. Ich komme jedoch noch einmal zu Lukas. Wir beide müssen reden!" "Also bist du jetzt der Anführer?", fragte ich emotionslos. Fünf ignorierte meine Frage und sah Klaus bedrohlich an. Ich stand als erster auf und ging an den anderen vorbei, direkt in mein Zimmer, wo Elani lag. Ich fiel auf den Boden, direkt neben ihrem Bett nahm ihre Hand in meine und fragte: "War es meine Schuld? Dein Tod?" Keine Antwort. "Ich meine, ich hätte es wissen müssen! Ich hätte wissen müssen, dass du da alleine rein gehst! Ich hätte dich begleiten sollen! Wodurch ich Schuld an deinem Tod habe...", schrie ich sie an und Tränen rollten über meine Wangen. "Hör nicht auf den Junkie", ertönte Fünfs Stimme hinter mir. Ich schluchzte und die Tränen fanden keinen Halt. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich drehte mich schlussendlich doch um. Fünf sah nur zu dem Mädchen vor mir. Tränen traten ebenfalls in seine Augen. "Warum bist du gegangen?", fragte er mich irgendwann. "Das Leben meiner Dri- Zwillingsschwester hing davon ab", erklärte ich und hätte mir für meinen Ausrutscher eine Knallen können. Doch mein Kopf wollte nicht darüber nachdenken, was ich sagen kann und was nicht. Doch das musste er! "Was meinte Klaus vorhin mit, weil dein Blut es dir sagt?", fragte er um von meiner, nein unserer Schwester abzulenken. Mein Gesicht sagte wahrscheinlich das sie kein gutes Thema war. Doch ausnahmsweise hatte mein Gesicht recht. Sie war kein gutes Thema. Mein Auge schmerzte höllisch, da Klaus mich dort getroffen hatte. "Vielleicht meinte er...", warum spielte mein Hirn denn bloß nicht mit?! Mir fiel keine Lüge ein, die erklären würde warum sein Blut es sagen könnte. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung", sagte ich dann. Was eine großartige Lüge! (Ironie!) Ich sollte einen Oskar bekommen, für meine Fantasie und meine Schauspielkünste! (Ebenfalls Ironie!) Die warme Hand verließ meine Schulter. "Tja, ich habe mittlerweile mehr gelogen als geatmet. Daher erkenne ich eine Lüge auf 10 Meter Entfernung. Und sehr zu deinem Bedauern bist du entweder gerade nicht oder bist nie in der Lage zu lügen, daher versuch es erneut!", erklärte er mir. Ich atmete tief ein und wollte eine Lüge finden, doch mein Gehirn sagte nur: Sag die Wahrheit, hab nämlich keine Lust dir zu helfen! Blödes Gehirn! Nie da wenn man es braucht! "Er meinte damit das Sprichwort, Blut ist dicker als Wasser", gab ich mich schlussendlich geschlagen. Der Junge hinter mir sah nur auf das Mädchen. "Warum sollten wir mehr verwand sein, als wie du und Klaus?", fragte er und ich begann an seiner Intelligenz zu zweifeln. "Weil... uff... weil meine Zwillingsschwester nicht meine Zwillingsschwester ist, sondern meine Drillingesschwester", sagte ich dann. Es dauerte eine Weile bis es bei Fünf Klick machte. "Oh... wie lange weiß du es schon? Also das wir Geschwister sind", fragte er ein bisschen verwirrt. "Seit ich deine Augen gesehen habe... und weil Elani als wir Kinder waren mal einen Scherz gemacht hat, wie ähnlich wir einander sind und ich dann von einer alten Bekannten ein Bild von dir geschickt habe, woraufhin mir diese meinen Verdacht bestätigt hat", ratterte ich die Geschichte runter. Fünf nickte nur, den Blick noch immer auf Elani. "Weiß sie es?" "Seit der Apokalypse, ja", sagte ich emotionslos und stand auf. "Darf ich ehrlich sein? Ich habe nie aufgehört Vanya zu lieben und der Tod von Elani... ich hab mich befreit gefühlt. Befreit und doch gefangen... schon Lustig oder?", fragte Fünf. "Sag es ihr, bevor es zu spät ist. Glaub mir, dass befreit!", sagte ich zu ihm. Fünf nickte und ging. Ich hatte Elani nie gesagt, dass ich sie liebe. Das ist etwas was ich am liebsten ändern würde, wenn ich könnte. Leider konnte ich es nicht. "Wo bist du nur?", fragte ich sie. Wie erwartet kam keine Antwort.

Acht/Romia/Amelie/Elani
"Du bist schwach geworden! Wie erbärmlich! Was ist bloß mit dir, dass du es nicht mal fertig bringst dieses Miststück zu beleren?!", fragte Jonas wütend. Bela dagegen blieb ruhig und entspannt. "Ich habe meine Gründe und bisher hast du die auch immer akzeptiert. Also tu gefälligst wieder das, was von deinem Rang erwartet wird!", wies er Jonas anscheinend niedrigen Rang hin. Autsch, der hat gesessen, du Arsch! Jonas wurde nun so richtig wütend. "Nur weil dein beschissener Vater Hades ist, hast du nicht das Recht das Sagen zu haben! Ich will deine Position! Also vordere ich dich heraus!", schrie Jonas wütend und ich zog meine Augenbrauen hoch. Da ich die ganze Zeit über geschwiegen hatte und nun meinen Senf dazu geben wollte, sagte ich: "1. Ich, das miese, kleine Miststück habe den Teufel als meinen Vater und freue mich jemanden mit der selben Familie zu treffen. 2. Hast du auch Kräfte? 3. Jonas, du bist ein kleiner, dummer Affe, welcher anscheinend Lebensmüde ist. Du bist doch anscheinend schon in der Hölle, warum willst du auch noch tiefer sinken?" Beide starrten mich an, als wäre ich aus dem Nichts erschienen. "DU hast nichts mit zu reden!", schrie Luther 2.0 mich an. Dann stützte er sich auf mich. Er packte meinen Arm, zog mich schneller als eigentlich möglich sein sollte von Bela weg und drückte mich auf die Knie. "So, du kleine Hure. Was mache ich jetzt mit dir?", fragte er. Ich kniete vor ihm. Er drückte meinen Kopf runter und alles tat weh. "Jonas  lass sie!", rief Bela ruhig. Okay, er ist wütend. Das ist mein Vorteil. Eh dieser Spinner mich aufhalten konnte, duckte ich mich, wodurch seine Hand locker wurde. Dann wirbelte ich zur Seite, packte seinen Arm und drehte ihn in eine ungesunde Position. Dann sprang ich hinter seinen Rücken, den Arm noch immer in den Händen. Leider war Jonas stärker. Er packte mich mit seiner freien Hand und drückte mich zu Boden. Das Wasser schwappte an meine Schultern und ich konnte meinen Kopf nur gerade so oben halten. Ich lag auf meinen Armen und dieser Affe hockte auf mir, weshalb meine Beine nichts nützten. Seine linke Hand legte sich auf meine Stirn und er drückte leicht zu. Scheiße! Mein Kopf wurde immer schwerer da sich meine Haare voll zogen mit Wasser. Lange würde ich meinen Kopf nicht mehr so halten können. "Na, wo ist jetzt dein Großmaul?", fragte der Kotzbrocken auf mir höhnisch. "Du wirst niemals mehr sein, als ein Schoßhund!", zischte ich und er drückte meinen Kopf weiter ins Wasser. "Das reicht!", rief Bela und im nächsten Moment wurde Jonas von mir geschleudert. Fuck, was war das?! Ich sprang auf und drehte mich kampfbereit um. Doch Bela saß seelenruhig auf dem Stein. "Was war das denn bitte?!", fragte ich histerisch. "Du hast doch gefragt ob ich eine Gabe habe. Das war meine", erzählte er schulterzuckend. Meine Augen wurden riesig. Jonas, hinter mir stöhnte vor Schmerz. Ich drehte mich um und er sah aus, als ob ihn die Hände von einem Riesen gepackt und verprügelt hätten. "Dafür wirst du bezahlen! Ihr beide!", schrie Jonas, voller Schmerz und Wut. "Verschwinde! Und wage es nicht, dich als meinen Freund zu bezeichnen! Ab jetzt bist du ein gewöhnlicher Bauer!", rief Bela und im nächsten Moment kamen kleine Dämonenähnliche Wesen und packten den um Gnade bettelnden Jonas. Sie erhoben sich in die Luft und im nächsten Moment waren sie weg. "Danke", nuschelte ich. Der Sohn des Hades zuckte mit den Schultern und erhob sich endlich. Ich verspürte Panik und wollte mich umdrehen und weg rennen, doch zwei unsichtbare Hände packten mich. Ich riss die Augen auf und starrte Bela panisch an. Er grinste und kam näher. Als er mich erreichte raunte er mir ins Ohr: "Komm und lern meinen Vater kennen. Das wird witzig. Versprochen!"

In the End...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt